Antisemitische Bedrohung in Wilmersdorf
In Wilmersdorf ereignete sich eine antisemitische Bedrohung.
In Wilmersdorf ereignete sich eine antisemitische Bedrohung.
Ausgehend vom Adenauerplatz zog eine pro-palästinensische Demonstration mit etwa 1200 Teilnehmenden durch Charlottenburg. Teilnehmende verbreiteten in Sprechchören immer wieder israelbezogene antisemitische Aussagen. Die Polizei schritt mehrfach ein und schloss schließlich den Lautsprecherwagen von der Demonstration aus.
In der Schlossstraße wurden mehrere Aufkleber der extrem rechten "Jungen Alternative" (Jugendorganisation der AfD) mit dem Slogan "Unsere Heimat, unsere Zukunft!" entdeckt und entfernt.
In der Schloßstraße Ecke Seelingstraße wurde ein Aufkleber des extrem rechten TV-Senders "Auf1" bemerkt und entfernt. AUF1 („Alternatives Unabhängiges Fernsehen, Kanal 1“) ist eine österreichische Website, die mit rassistischen, verschwörungsideologischen, Corona- und Klimawandel-leugnenden Inhalt und Desinformation ein extrem rechtes Milieu im deutschsprachigen Raum bedient. Auch antisemitische Codes werden in den Beiträgen verwendet.
In der Kantstraße fand eine Demonstration statt, bei der unter anderem ein Schild gezeigt wurde, auf dem extrem rechte und verschwörungsideologische Websites beworben werden.
In Charlottenburg wurde eine Schmiererei entdeckt, in der Israel mit den Nationalsozialisten gleichgesetzt wird.
Auf dem Messe-Gelände in Westend kam es bei einer Erotik-Messe zu einem extrem rechten Vorfall. Dabei bat ein bekannter Neonazi eine Schlagersängerin und Porno-Darstellerin bei einer Autogramm-Stunde um ein Foto mit ihm. Dabei behauptete er ein Geschenk "von echten Fans aus Malle" für sie mitgebracht zu haben. Als das Foto aufgenommen werden sollte, hielt er das angebliche Geschenk - eine Reichskriegsflagge - in die Kamera. Die Betroffene reagierte sofort und verwies den Täter der Veranstaltung. Der Täter veröffentlichte im Nachhinein eine Videoaufnahme der Situation auf extrem rechten Telegram-Kanälen.
Die Äußerung das Geschenk sei "von echten Fans aus Malle" lässt sich als Anspielung auf einen Vorfall im Jahr 2017 verstehen. Bei diesem hatten Neonazis bei einem Konzert der Sängerin auf Mallorca eine Reichskriegsflagge gehisst, woraufhin die Betroffene diese von der Veranstaltung verwiesen und sich öffentlich gegen Neonazismus positioniert hatte.
Am Karl-August-Platz wurden mehrere Aufkleber mit der Aufschrift "FCK ANTIFA" entdeckt.
Am Bundesplatz bespuckte ein 74-Jähriger mehrere Stolpersteine.
In Wilmersdorf ereignete sich eine antisemitische Sachbeschädigung.
In der Bibliothek des Konservatismus fand ein neurechter Vortrag statt. Zu Gast war ein Publizist der Neuen Rechten. In dem Vortrag fordert der Referent, dass Literatur aus der NS-Zeit unabhängig von ihrem Kontext gesehen werden sollte. Diese Forderung kann so verstanden werden, dass durch sie der Einfluss der NS-Ideologie auf die damalige Literatur verharmlost werden soll.
Außerdem wurde behauptet, dass Literatur von Autor*innen, die während des Nationalsozialismus ins Exil gingen, nach wie vor rezipiert werden würde, um die „aktuelle Immigrations-Agenda“ zu stützen. Diese Formulierung kann so verstanden werden, dass dadurch die rassistische Verschwörungserzählung einer geplanten Steuerung der Einwanderung nach Deutschland bedient werde (s. Großer Austausch).
Es fand eine rassistische strukturelle Diskriminierung an einer Schule statt. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In Charlottenburg kam es zu einem antiziganistischen Angriff auf ein Kind durch eine*n Sozialarbeiter*in. Das Datum und Details des Vorfalls wurden zum Schutz der Betroffenen anonymisiert.
An der Bushaltestelle Europacenter in Charlottenburg wurde eine antisemitische Schmiererei entdeckt.
An einer Bushaltestelle am Ernst-Reuter-Platz wurde ein Plakat und ein Graffiti angebracht, welches auf NS-relativierende und antisemitische Weise die aktuelle Situation im Gaza-Streifen mit der Situation von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus gleichsetzt.
In der Wilmersdorfer Straße fand eine verschwörungsideologische Versammlung statt. Die Organisator*innen, sowie unterschiedliche Redner*innen verbreiteten dabei NS-verharmlosende verschwörungsideologische und rassistische Inhalte. So wurde beispielsweise der Kapitalismus mit der "Euthanasie" im Nationalsozialismus verglichen, oder auf den Verschwörungsmythos eines angeblichen "WHO-Pandemievertrags" Bezug genommen.
Am Fehrbelliner Platz wurde eine israelische Flagge, die vor der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angebracht war, entwendet.
In der Hardenbergstraße vor dem Zoopalast wurde ein Aufkleber der Gruppe "Patriotische Jugend" mit der Aufschrift "Umweltschutz ist Heimatschutz" entdeckt. Das Thema Umweltschutz wird durch die extreme Rechte immer wieder vereinnahmt und mit völkischen Ideologien in Verbindung gebracht.
In Halensee wurde antisemitische Propaganda entdeckt.
Am Adenauerplatz kam es zu einer Kundgebung mit etwa 90 Teilnehmenden, bei der antisemitische Inhalte verbreitet wurden. Dabei wurde auch ein Schild mit der antisemitischen Aufschrift "From the River to the sea - Palestine will be free" gezeigt. Durch den Anspruch auf ein Palästina vom Jordan zum Mittelmeer wird implizit die Existenz des israelischen Staates delegitimiert.
Bei einer anti-israelischen Kundgebung in Charlottenburg-Nord trug ein Teilnehmer ein antisemitisches Plakat mit sich.
An der Technischen Universität (TU) Berlin wurde bei einer Studierenden-Party ein Feuermelder von mehreren jungen Männern eingeschlagen. Als eine Person sie darauf ansprach, wurde sie homofeindlich beschimpft und ins Gesicht geschlagen. Mehrere Personen versuchten daraufhin, die betroffene Person zu unterstützen und verwiesen die Männer des Gebäudes. Vor dem Gebäude provozierten diese weiter, riefen erneut homofeindliche Beleidigungen und stießen eine Person zu Boden bevor sie sich entfernten.
In Grunewald wurde antisemitische Propaganda entdeckt.
Im Hauptgebäude der Technischen Universität (TU) Berlin wurde in einer Toilettenkabine ein antisemitischer Schriftzug entdeckt.
An einem Gebäude am Fehrbelliner Platz wurde eine antisemitische Schmiererei angebracht.
An einer Bushaltestelle in Charlottenburg äußert ein Mann, dass die Männer, die immer dort warten, alle einen rumänischen Pass hätten und benutzte für sie das rassistische "Z-Wort".
In der Nähe vom U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz wurden in einer Bäckerei drei Kund*innen durch eine Mitarbeiterin mehrfach rassistisch beleidigt und des Geschäfts verwiesen. Eine andere Kundin zeigte Zivilcourage und forderte die Mitarbeiterin auf, die rassistischen Beleidigungen zu unterlassen. Auf diese Forderung ging sie jedoch nicht ein und setzte die Beleidigungen fort, während die Betroffenen das Geschäft verließen.
Der Vorsitzende der extrem rechten "Jungen Alternative Berlin" (Jugendorganisation der AfD) nahm an der Ecke Windscheidstraße/Stuttgarter Platz ein Video auf. In dem Video und als Hashtag wird in Bezug auf freiwillige Corona-Tests für Schüler*innen die antifaschistische Losung "Wehret den Anfängen" genutzt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese Losung nach 1945 genutzt, um vor einem Rückfall Deutschlands in Zustände des NS zu warnen. Die Verwendung in dem Video kann als Gleichsetzung des Nationalsozialismus mit Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-Virus' verstanden werden. Durch diese Gleichsetzung würde der Nationalsozialismus verharmlost.
In der Wilmersdorfer Straße fand eine Demonstration statt, bei der unter anderem ein Schild gezeigt wurde, auf dem extrem rechte und verschwörungsideologische Websites beworben werden.
In der Pariser Straße 11 wurden Beschädigungen an den meisten der 29 dort verlegten Stolpersteine entdeckt.
In Berlin-Halensee spielt eine jüdische Australierin, mit ihrer zwei Jahre alten Tochter auf einem Spielplatz. Nach einiger Zeit bemerkt sie, dass jemand einen Davidstern neben ihre Sachen gesprüht hat, in grellem Grün. Die Farbspritzer auf ihrer Tasche seien noch frisch gewesen, als sie zurückkam.
An der Fassade des Gebäudes der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Wilmersdorf wurde eine antisemitische Schmiererei entdeckt und der Polizei gemeldet. Die Schmiererei wurde unkenntlich gemacht.
In der Hardenberg Straße Ecke Fasanenstraße wurden vor dem Konzertsaal der Universität der Künste (UdK) ein rassistischer Aufkleber der extrem rechten Gruppierung "EinProzent" entdeckt.
In der Bibliothek des Konservatismus fand eine neurechte Buchvorstellung statt. Ein ehemaliger Spiegel-Autor verlas dabei aus seinem aktuellen Roman. Zahlreiche in den Passagen enthaltene Aussagen können als Bezüge zu extrem rechten Ideologien eingeordnet werden. So wurde u. a. Bezug auf die Verschwörungserzählungen der NWO und des Transhumanismus genommen. Die Erzählung einer vermeintlich drohenden neuen Weltordnung (NWO) ist ein extrem rechter Verschwörungsmythos mit antisemitischen Inhalten. Auch die Erzählung des Transhumanismus war in der extremen Rechten zur Zeit des Vortrags zunehmend verbreitet und behauptete, eine satanistische Geld-Elite wolle durch Technologie die (weiße) Menschheit unfruchtbar machen und anderes. Zudem wurden während der Buchvorstellung Abtreibungen als Sünde bezeichnet, was als frauenverachtende Aussage zu bewerten ist und politische Gegner*innen der extremen Rechten wie u. a. Die Grünen wurden mehrmals verächtlich gemacht.
Im Anschluss an die Lesung folgte ein Gespräch mit einem AfD-Mitarbeiter und Publizisten der Neuen Rechten. Dabei nahm der Romanautor positiv Bezug auf einen Neonazi-Kader, der mehrmals vorbestraft ist u. a. wegen gefährlicher Körperverletzung. Dies kann als Verharmlosung von extrem rechter Gewalt verstanden werden.
Die Veranstaltung steht exemplarisch für den Brückenschlag, den die Neue Rechte zwischen den Ultrakonservativen und Nazis spannt, weil hier unterschiedlichste Akteure aufeinander Bezug nahmen und zusammenkamen.
In der Wilmersdorfer Straße Ecke Haubachstraße wurde am Nachmittag eine Person von einer Gruppe Jugendlicher homofeindlich beleidigt und geschubst. Als eine Zeugin Zivilcourage zeigte und dazwischen ging, entfernte sich die Jugendgruppe schließlich. Dabei schlug einer der Täter die betroffene Person mit der Faust und beleidigte sie erneut homofeindlich.
In der Baraschstraße wurde ein Hakenkreuz, das mit weißer Farbe auf den Asphalt gemalt wurde, entdeckt.
Im Mathematik-Gebäude der Technischen Universität (TU) Berlin wurde in einer Toilettenkabine ein Schriftzug entdeckt, der zum Mord an Homosexuellen aufruft. Darunter steht "+1" geschrieben, was sich als Zustimmung zu der homofeindlichen Schmiererei verstehen lässt.
Erneut wurde einer Kinder- und Jugendeinrichtung rechte Propaganda in den Briefkasten eingeworfen. Zudem wurden mehrere Aufkleber an der Eingangstür angebracht. Die Markierung der Einrichtung durch die Aufkleber, sowie das Einwerfen der Propaganda kann als Einschüchterungsversuch interpretiert werden.
An der Straßenkreuzung Berliner Straße / Bundesallee wurde ein Aufkleber der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt.
In der Bismarckstraße Ecke Fritschestraße wurde ein Aufkleber des extrem rechten TV-Senders "Auf1" bemerkt und entfernt. AUF1 („Alternatives Unabhängiges Fernsehen, Kanal 1“) ist eine österreichische Website, die mit rassistischem, verschwörungsideologischem, Corona- und Klimawandel-leugnendem Inhalt und mit Desinformation ein extrem rechtes Milieu im deutschsprachigen Raum bedient. Auch antisemitische Codes wurden in den Beiträgen verwendet.
Der Bundesverband Trans* schließt nach massiven trans*-feindlichen Anfeindungen und Hass-Kommentaren in den sozialen Medien seinen X-Account (vormals twitter) mit Verweis auf die explizite Ablehnung von Anti-Diskriminierungsstandards durch das Unternehmen.
Auf einer Bank am Klausener Platz, nahe der St. Kamillus-Kirche, wurde ein Hakenkreuz entdeckt, das in die Sitzfläche eingeritzt wurde.
Am Rüdesheimer Platz wurde ein Aufkleber der Gruppe "Studenten stehen auf" entdeckt. In der Gruppe agieren extrem rechte Personen und in Texten der Gruppe werden die Zeit des Nationalsozialismus und der Shoa relativiert.
In Charlottenburg wird eine Frau vor ihren Kindern von einem Mann angegriffen und antiziganistisch beschimpft. Der Mann machte ihr zudem antiziganistische kriminalisierende Unterstellungen.
In Charlottenburg wurde einer Frau von einem Mann der Kinderwagen weggenommen und sie genötigt mit ihm zur Polizei zu gehen, weil er ihr einen Diebstahl unterstellte. Diese kriminalisierende Unterstellung entspricht antiziganistischen Vorurteilen. Auf dem Weg zur Polizei beleidigte er sie und beschimpfte sie mit dem rassistischen Z-Wort.
Am Bahnsteig der U2 am Ernst-Reuter-Platz wurde eine Person aus antisemitischer Motivation beleidigt. Der Betroffene hatte zwei junge Männer um eine Zigarette gebeten. Daraufhin fragten ihn die beiden, wo er herkomme. Als er antwortete "Israel" wurde ihm die Zigarette wieder aus der Hand gerissen und einer der Männer sagte zu ihm: "Verpiss dich, Schwein!" Nachdem der Betroffene den anderen jungen Mann ansprach und erklärte, dass sein Verhalten nicht in Ordnung sei, brachte er ihm die Zigarette zurück und umarmte ihn. Als er später bemerkte, dass sein Handy aus der Jackentasche verschwunden war, rannte er zurück zum Bahnsteig und forderte die beiden auf, ihm sein Handy zurück zu geben, was diese dann auch machten.
In der Bibliothek des Konservatismus fand eine neurechte Buchverstellung des Romans „Eschenhaus“ statt. In den vorgetragenen Teilen des Buches wurde ein dystopisches Europa beschrieben, in dem extreme Antidiskriminierungsmaßnahmen in einem autoritären Staat mit Zwang umgesetzt würden. Beispielsweise würde Antifaschismus in dieser fiktiven Welt „Staatdoktrin“ sein, diskriminierungsfreie Sprache würde von oben angeordnet, die Deutschlandflagge würde durch eine EU-Flagge ersetzt, christliche Kirchen würden durch Glaubensgemeinschaften ersetzt, die alle Glaubensrichtungen inkludieren und Englisch würde zur Verkehrssprache bestimmt. All dies geschehe um einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft gerecht zu werden. Das konstruierte verschwörungsideologische Bedrohungsszenario der extremen Rechten, eine erfolgte gesteuerte Einwanderung nach Deutschland und die Auslöschung einer „Deutschen Identität“, wird in dem Roman als umgesetzt beschrieben. Daher kann diese dystopische Darstellung einer Gesellschaft zum einen als Bezug zur extrem rechten Verschwörungsideologie des Großen Austausch verstanden werden. Zum anderen diffamiert sie Bestrebungen nach Teilhabe und Gleichstellung im Sinne des Grundgesetzes als autoritär. Eine mögliche Intention der Buchvorstellung könnte die Verbreitung von Ängsten sein, die gezielt durch die extreme Rechte für ihre Inhalte instrumentalisiert werden könnten.
In der Wilmersdorfer Straße Ecke Kantstraße wurde ein Aufkleber eines extrem rechten Versandhandels entdeckt, der sich gegen Klima-Aktivist*innen richtet.
In der Nähe vom U-Bahnhof Bismarckstraße wurde in der Wilmersdorfer Straße ein Aufkleber des extrem rechten TV-Senders "Auf1" bemerkt und entfernt. AUF1 („Alternatives Unabhängiges Fernsehen, Kanal 1“) ist eine österreichische Website, die mit rassistischen, verschwörungsideologischen, Corona- und Klimawandel-leugnenden Inhalt und Desinformation ein extrem rechtes Milieu im deutschsprachigen Raum bedient. Auch antisemitische Codes werden in den Beiträgen verwendet. Der Aufkleber nahm Bezug auf die Corona-Pandemie und den Verschwörungsmythos "Great Reset".
In der Kantstraße/ Ecke Wilmersdorfer Straße wurde ein Aufkleber entdeckt, auf dem ein Webradio beworben wird, welches unter anderem rassistische, LGBTIQ*-feindliche und verschwörungsideologischen Positionen verbreitet.