06.11.2019 Bezirk: Steglitz-Zehlendorf
Im Rahmen einer Vorlesung am Fachbereich Geschichte der Freien Universität Berlin nutzte ein geladener Referent seinen Beitrag, nach Auffassung der Registerstelle, um anti-muslimischen Rassismus zu verbreiten. Er deklarierte, dass ein Burka- und Niqbaverbot in ganz Europa notwendig sei. Er leitet dies wie folgt her: „Wenn die Frauen dieselben Rechte haben als Personen in der Öffentlichkeit zu erscheinen wie die Männer, dann müssen sie auf dieselbe Weise ihr Gesicht zeigen. Wer Person ist, hat das Recht auf ein Gesicht und hat die Pflicht das öffentlich zu zeigen. (…)“. Er versuchte seine rassistischen Aussagen mit der Gleichberechtigung der Geschlechter, die in Europa die Norm bzw. ein Wert sei, zu legitimieren. Er überspitzt seine Thesen sogar so weit, dass er den Umkehrschluss zieht, dass wenn diese Norm nicht mehr eingehalten wird, die Gleichberechtigung der Geschlechter in Frage gestellt werden muss und man „Frauen, die das Gesicht verhängen (…) zuhause einsperren“ könne. Dieser Beitrag ist nicht nur rassistisch, sondern auch zutiefst frauen*freindlich, da er Frauen*, die aus religiösen Gründen einen Schleier tragen, ein Recht auf Gleichstellung abspricht, solange sie dies tun. Des Weiteren greift er damit die Selbstbestimmungsrechte von Frauen* im Allgemeinen an, über ihr Äußeres frei zu entscheiden. Im weiteren Verlauf wirft er Amnesty International vor die kulturelle Orientierung verloren zu haben. Hierbei muss man kritisch hinterfragen an welcher Kultur sich Amnesty International angeblich orientieren solle und warum. Es scheint als würde er mit dieser Formulierung gezielt Kulturen, in dem Fall die europäische und nicht Rechte (wie bspw. das Grundgesetz das Männer* und Frauen* gleichstellt oder Religionsfreiheit garantiert) über andere, in dem Fall der muslimischen Kultur, stellen. Der Referent war im Jahr 2017 bereits bei der AfD Charlottenburg-Wilmersdorf zum Thema „Rassismus ohne Rassen“ zu Gast. Der Fachbereich Didaktik sowie die FSI Geschichte distanzierten sich von den in der Vorlesung vertretenen Thesen.
Quelle: Registerstelle Steglitz-Zehlendorf