Lohn vorenthalten aus rassistischer Motivation
Einer Schwarzen Person wird der Lohn durch ihre*n Arbeitgeber*in nur teilweise ausgezahlt. Zuvor war es zu rassistischen Vorfällen gekommen.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Einer Schwarzen Person wird der Lohn durch ihre*n Arbeitgeber*in nur teilweise ausgezahlt. Zuvor war es zu rassistischen Vorfällen gekommen.
Ein Familienvater wurde am späten Nachmittag in der Wiltbergstraße vor einem Supermarkt erst rassistisch beleidigt und anschließend getreten und geschlagen. Der Vater wollte sein Fahrrad vor dem Supermarkt anschließen, als ein Mann zu ihm sagte, dass er nicht in den Supermarkt dürfe und sich in "sein Land verpissen" solle. Der Täter trat den Vater, dieser ging zu Boden und der Täter zeigte den "Hitler-Gruß".
Gefunden wurde ein rechter Aufkleber der "Deutschen Patrioten mit Migrationshintergrund" auf einem Briefkasten in der Sonnenallee Ecke Joseph-Schmidt-Straße. Der Sticker, der zum Mitmachen auffordert, wurde entfernt.
Ab 15.00 Uhr fand eine Kundgebung von Reichsbürger*innen mit ca. 15 Teilnehmenden am Pariser Platz statt, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Anti-Corona-Maßnahmen und Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden.
Ab 15:00 Uhr fand eine Reichsbürger*innen-Kundgebung vor dem Bundestag mit ca. 15 Teilnehmenden statt, auf der NS-Relativierungen verbreitet wurden.
Eine jüdische Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Twitter-Post zu Antisemitismus einen Tweet als Antwort, der unter anderem Jüdinnen und Juden für Antisemitismus verantwortlich macht.
In der Else-Jahn-Straße, Charlottenburger Straße und in der Roelckestraße wurden Aufkleber und Sprühereien mit dem Slogan "FCK AFA" (= Fuck Antifaschismus) entdeckt und entfernt.
Gesichtet wurden neue Aufkleber, allesamt vom ‚III. Weg’, und mehrere große Graffitos mit großem Edding: gegen „Überfremdung“ (20x20 cm), „Nationale Front“ (ca. 45 cm lg.) und ein weiteres großes Symbol „ANB“ (Autonome Nationalisten Berlin) mit Keltenkreuz. Alles wurde entfernt.
Am Elcknerplatz wurde ein Aufkleber des extrem rechten Compact-Magazins entdeckt und entfernt.
Ein rechter Sticker der Marke "Division Odin" wurde an der Bushaltestelle Columbiadamm/Friesenstr. der Buslinie M43 entdeckt.
Auf dem Weg zu einer bilingualen Kita in der Immanuelkirchstraße wurden mehrere Sprühereien entdeckt, die scheinbar mit einer Sprühschablone erstellt wurden. Zu sehen war eine Wolfsangel und der Slogan "Nur ein toter Russ ist ein guter Russ". Die Wolfsangel ist in der extrem rechten Szene weltweit ein verwendetes Symbol. Im Nationalsozialismus wurde diese u.a. von der Hitlerjugend, der "SA-Standarte Feldherrenhalle" sowie des "Nationalsozialistischen Schülerbunds" verwendet. Das Symbol soll Wehrhaftigkeit ausdrücken.
Ein Schwarzer Mann wird in einer Erwachsenenschule rassistisch beleidigt und gemaßregelt.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Post einen antisemitischen Tweet als Antwort.
An der Haltestelle Ortolfstr./ Venusstr. wurde der Schriftzug "NAZI KIEZ" entdeckt.
An eine Haustür in der Altonaer Straße im Ortsteil Hansaviertel wurde ein Hakenkreuz gesprüht.
An der Eingangstür eines Mehrfamilienhauses in der Altonaer Straße wurde ein gesprühtes Hakenkreuz entdeckt.
Gegen 19 Uhr wollte sich ein afrikanischer Geflüchteter aus der Ukraine bei der Spendenausgabe am Berliner Hauptbahnhof etwas zu Essen holen, doch am Eingang versuchten ihn zwei BVG-Security-Männer, einer weiß, der andere PoC, mit der Begründung abzuweisen, er sei nicht aus der Ukraine geflüchtet, sondern bloß obdachlos und dürfe deshalb nicht hinein. Als eine freiwillige Helferin dazu kam, bestätigte er ihr, dass er aus der Ukraine komme, worauf der weiße Security-Männer meinte, dass er nicht aus der Ukraine kommen könne: "Das sieht man doch!" Nach weiterer Diskussion willigte der POC-Sicherheitsmitarbeiter schließlich ein, dass wenigstens die Freiwillige „ihr“ Essen holen und es dem Mann vor dem Eingang zur Spendenausgabe übergeben könne. Beide Security-Männer bestanden jedoch darauf, dass der Mann „offensichtlich obdachlos“ sei.
An der Tramhaltestelle am Roederplatz wurde ein "White lives matter"-Aufkleber gemeldet und entfernt.
In der Ribnitzer Straße wurde eine Stickerroute mit Aufklebern eines extrem rechten Onlineversands aus Halle gemeldet und entfernt. Thematisch variierten die Themen von Rassismus über Corona bis hin zu Diffamierung politischer Gegner*innen der extremen Rechten. Als Teil der Aufkleberreihe wurden auch Aufkleber der AfD gesehen.
An einer Litfaßsäule in der Hellersdorfer Straße Ecke Cecilienstraße wurden Plakate der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
An drei unterschiedlichen Hauseingängen wurde in neongelb und schwarz ein Hakenkreuz und "Neonazis" gesprüht.
Eine Frau war zum Zuckerfest mit ihren Neffen und Nichten unterwegs, als eine Frau sie ansprach, dass man statt "ausländischen" deutsche Kinder bekommen sollte. Einige der Mädchen trugen ein Kopftuch.
In der Hans-Eisler-Straße wurden Sprühereien gegen Antifaschismus entdeckt. Diese trugen den Slogan "FCK AFA" (= Fuck Antifaschismus).
In der Marksburgstraße wurden an den Tramhaltestellen in beiden Fahrtrichtungen mindestens sechs Aufkleber mit transfeindlichem Inhalt gemeldet und entfernt.
Zwischen den Tramhaltestellen Arnimstraße und Rüdickenstraße und an den Haltestellen selbst wurden wieder zahlreiche Aufkleber gemeldet, die sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten wenden. Sie titeln "Hier wurde antideutsche Propaganda überklebt". Dabei steckten Visitenkarten der AfD, die dazu werben Mitglied zu werden.
Ein Schüler einer Reinickendorfer Oberschule wurde von einem Mitschüler gefragt, aus welchem Land er komme und anschließend beleidigt. Das genaue Datum ist unbekannt.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Post einen Tweet, in dem eine jüdische Verschwörung in der deutschen Regierung imaginiert wurde.
Am Steinberg und in der Bühringstraße wurden Aufkleber entdeckt, die sich gegen Antifaschismus richteten. Diese trugen den Slogan "FCK AFA" (= Fuck Antifaschismus).
An der Haltestelle Wilhelminenhofstr./ Edisonstr. wurde ein auf den Boden gesprühtes Hakenkreuz entdeckt.
In der Einkaufspassage sowie in der Walter-Friedrich-Straße wurden Plakate der neonazistischen Partei Der III. Weg entdeckt. Der Inhalt des Plakates beschäftigte sich mit dem 8. Mai und hatte dazu den Slogan "Wir feiern nicht".
An der Tramhaltestelle Rüdickenstraße wurden zahlreiche Aufkleber gemeldet, die sich gegen Linke und Antifaschist*innen wenden und angeben, dass "antideutsche Propaganda" überklebt wurde.
Im Gerichtsgebäude in Moabit kam es zu einer rassistischen Äußerung. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Ein*e Mitarbeiter*in des Medizinischen Diensts Berlin-Brandenburg wertete eine Frau in rassistischer Weise ab. Ihr wurde gesagt, sie spreche ja so gut deutsch. Aus den vorliegenden Unterlagen ging bereits hervor, dass die Frau deutsch ist.
Eine afrikanische Geflüchtete aus der Ukraine wurde bei der Wohnungssuche von einer privaten Vermieterin abgewiesen und rassistisch beleidigt: "Wir wollen keine "N"-Wort."
Eine jüdische Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
Ein*e Teilnehmer*in einer Kundgebung trug an ihrem Rücken eine Israel-Fahne. Fünf Männer, die an der Kundgebung vorbeiliefen, riefen unter anderem "Ölüm İsrail" (Tod Israel) und riefen dreimal "Allahu Akbar".
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Twitter-Post einen antisemitischen Tweet als Antwort.
Als Rom*nja wahrgenommene Familien kamen um 3 Uhr nachts am Ankunftszentrum Tegel an und wurden direkt von Sicherheitskräften im Ankunftszelt eingekesselt und wie Kriminelle behandelt. Eine junge Mutter mit kleinem Baby im Kinderwagen wollte aus dem Kessel der Sicherheitskräfte raus, weil es sehr kalt war. Sie wollte ein paar Meter weiter zur Zeltwand, wo heiße Luft reingepumpt wurde, um sich und das Kind aufzuwärmen. Dies wurde ihr jedoch verweigert. Die Helferin sagte, sie habe noch nie erlebt, dass andere Geflüchtete so behandelt wurden. Eine Helferin berichtete von häufigen Diskriminierungsfällen gegen Rom*nja vor Ort.
In der Nähe des Eingangs Oppelner Straße wurden im Görlitzer Park auf dem Plaster zwei Hakenkreuz-Schmierereien übermalt. Daneben war SS geschmiert worden, allerdings als Buchstaben, nicht in Form von Runen.
Auf dem Bürgersteig der Semliner Str. wurde ein mit Kreide aufgebrachtes Hakenkreuz entdeckt.
Eine als Muslima erkennbare Frau bezahlte in einem 1 € Shop den Restbetrag von 20 Cent in Münzen zu 1, 2 und 5 Cent. Weil es der Verkäuferin zu viel "Kleingeld" war, beleidigte sie die Kundin rassistisch.
Nahe des U-Bahnhof Hellersdorf wurden Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" mit Bezug zum Krieg in der Ukraine entdeckt und entfernt. Die Neonazipartei wirbt auf den Aufklebern für ihre Social Media-Kanäle.
Am Anton-Saefkow-Platz wurde ein Aufkleber gemeldet, der mit "Kopfschuss for Reds" gegen Linke droht.
Auf dem S-Bahnhof Neukölln wurde ein Paar von einem Unbekannten aus LGBTIQ*-Feindlichkeit mit Blicken und obszönen Gesten sexuell belästigt.
Eine Jugendliche wird auf dem Schulweg in einem öffentlichen Verkehrsmittel rassistisch diskriminiert.
An der Ecke Lindenstr./ Freiheit wurde ein rassistischer Aufkleber aus dem Spektrum der Identitären Bewegung entdeckt und entfernt.
An einem ehemaligen Corona-Testzentrum wurde eine Shoa-relativierende Schmiererei entdeckt. Darin wurde die Situation der Ungeimpften mit der Jüd*innen im Nationalsozialismus gleichgesetzt.
In der Warschauer Straße wurde eine Trans-Person beleidigt. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.