Schriftzug gegen politische Gegner*innen in Karlshorst
Auf eine Mülltonne in der Treskowallee wurde "Scheiss Antifa" gesprüht.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Auf eine Mülltonne in der Treskowallee wurde "Scheiss Antifa" gesprüht.
Am S-Bahnhof Wedding rief ein Mann "Sieg Heil". Der Mann wirkte betrunken.
An einem Zaun in der Adalbertstraße Ecke Bethaniendamm ist eine antirassistischen Installation aus Stahl angebracht mit großen, leuchtend gelben Buchstaben: "GRENZEN AUF REFUGEES WELCOME!". Überall auf den Buchstaben wurden rassistische, antimuslimische Parolen geschmiert ("Islamisten abschieben", "Parasiten abschieben", "Schleuserampel abwählen", mehrmals das Wort "Abschieben" und "Remigration"). Zum Teil wurden die Schmierereien bereits unkenntlich gemacht.
Eine Demonstration sogenannter Querdenker*innen und Sympathisant*innen der Partei „Die Basis“ zog vom Rathaus Schöneberg zum Winterfeldtplatz. An der Demonstration nahmen maximal 12 Personen teil. Während mindestens einer der wöchentlich stattfindenden Veranstaltungen wurde die Zeitung „Demokratischer Widerstand“ verteilt. Personen aus diesem Spektrum demonstrieren öfter mit Mitgliedern der extremen Rechten.
Aus einer Pro-Palästina-Demo heraus kam es zu einem Angriff auf einen am Rand stehenden Journalisten, der die Demo filmte. Mehrere Demonstrationsteilnehmer*innen liefen auf ihn zu, bedrängten und beleidigten den Journalisten und behinderten die Pressearbeit. Unter anderem wurde ihm "Fuck You Israel" entgegen gerufen, womit er persönlich adressiert wurde. Ein vermummter Teilnehmer mit einer Trommel schlug dem Journalisten zweimal mit den Trommelstöcken in den Bauch. Der Angreifer wurde von der Polizei festgenommen.
An einem Wohnhaus in Adlershof wurde an der Tür der Schriftzug "Fuck Islam" entdeckt. Von den Bewohner*innen wird dies als Bedrohung verstanden. Es wurde Anzeige erstattet.
Auf einer pro-palästinensischen Demonstration mit dem Titel “Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu! Gegen Polizeigewalt!” kam es zu mehreren antisemitischen Vorfällen. Zu Beginn wurden von zwei Teilnehmer*innen Palästina-Fahnen mit verbotenen Hamas-Symbolen mitgeführt, die sich gegen den Staat Israel richteten. Die Demo startete um 16:00 Uhr am Platz der Luftbrücke mit rund 1.000 Teilnehmenden Richtung Kreuzberg. Aus der Menge der Teilnehmenden wurden antisemitische Parolen, darunter "Hamas"-Rufe getätigt.
Beim Passieren einer Gegenkundgebung mit dem Titel „Gegenprotest zur Demo gegen Polizeigewalt und das Vorgehen Israels im Nahost-Krieg!“ von 12 Personen am Mehringdamm Ecke Obentrautstraße, kam es durch Teilnehmende der pro-palästinensischen Demonstration zudem zu Drohungen, wie dem Zeigen eines Dreiecks mit den Fingern, das als Symbol der Hamas für die Markierung von Angriffszielen benutzt wird, sowie vereinzelten Behinderungen von Pressemitarbeitenden.
Gegen 20:30 Uhr wurde die Demonstration am Ende einer Zwischenkundgebung Friedrichstraße Ecke Zimmerstraße beendet.
Teilnehmer*innen einer pro-palästinensischen Demonstration mit dem Titel “Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu! Gegen Polizeigewalt!” griffen eine israelische Touristin und ihren Vater in der Kochstraße an. Die beiden Touristen gerieten auf dem Rückweg in ihr Hotel in die antisemitische Demonstration. Demoteilnehmer*innen fiel der kleine gelbe Schleifenanstecker, der an die Geiseln in der Hamas-Gefangenschaft erinnert, an der Jacke der jungen Israelin auf. Sie wurde geschubst und von ca. einem Dutzend Personen umringt, die sie anschrien und an ihr zerrten. Als der Vater seiner Tochter zu Hilfe eilte, wurde er mit einem spitzen Gegenstand an der Hand und der Kniekehle verletzt. Einige Angreifende konnten identifiziert und vier von ihnen durch die Polizei festgenommen werden.
In der Modersohnstraße wurden auf einem Plakat mehrere antisemitische Schmierereien entdeckt.
Einen Tag vor dem Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel zog eine pro-palästinensische Demonstration mit rund 3.500 Teilnehmenden gegen 14:30 Uhr vom Kottbusser Tor bis zum Kottbusser Damm Ecke Lenaustraße. Dabei wurde in Reden, auf Transparenten und in Parolen wie "From the River to the Sea, Palestine will be free" oder "Kindermörder Israel" antisemitische Aussagen verbreitet. So betitelte ein Redner den 7. Oktober 2023 als "heldenhaften palästinensischen Widerstand". Ein weiterer äußerte, man werde weiter demonstrieren, bis auch Jerusalem und Haifa „befreit“ seien. Haifa ist eine Stadt im Norden des israelischen Staatsgebietes fernab des Gazastreifens und des Westjordanlandes. Pressevertreter*innen wurden angepöbelt und als "Lügenpresse" und "Zionisten" bezeichnet.
An einem Altkleidercontainer im Eschengraben wurde ein Graffiti mit der antifaschistischen Flagge durchgestrichen und D3W (Der III. Weg) und NRJ (Nationalrevolutionäre Jugend) darauf geschrieben. Auf die antifaschistische Fahne wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleinpartei „Der III. Weg“ mit der Aufschrift „Umweltschutz ist auch Heimatschutz“ geklebt.
An der Ecke Mahlsdorfer Str./ Stellingdamm wurde ein Aufkleber gegen Antifaschist*innen eines neonazistischen Onlinehandels entdeckt und entfernt.
In der Wönnichstr. wurde ein Aufkleber gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten, die Antifa, entdeckt und entfernt.
In der Treskowallee wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift: "Good night left side" entdeckt und enfernt. Abgebildet ist eine Person mit Baseballschläger. Ein weiterer Aufkleber mit der Aufschrift "Ganz Deutschland hasst die Antifa" wurde ebenfalls entdeckt und entfernt.
In der Straße Alt-Hellersdorf wurden Aufkleber aus einem neonazistischen Versandhandel entdeckt. Sie richteten sich gegen Antifaschismus.
Am S-Bahnhof Wilhelmshagen wurde ein extrem rechter Aufkleber entdeckt und entfernt, der zum "Kampf für das Vaterland" aufruft und u.a. die Reichsfarben verwendet. Der Aufkleber stammt aus einem neonazistischen Onlinehandel.
In der Glauchauer Straße und dem Boulevard Kastanienallee wurden Aufkleber von "Der III. Weg" und eine Schmiererei mit dem Code "1161" entdeckt und entfernt.
In der Elbestraße in Nord-Neukölln wurde ein Sticker mit Pride-Fahne auf einem privaten PKW mit einem "Free Palestine"-Sticker überklebt. Auf der Heckklappe des Autos klebten etliche Sticker, die nicht beschädigt wurden.
In der Barbarossastraße wurde ein rassistischer Aufkleber der extrem rechten Kampagne "Ein Prozent" entdeckt.
Das Kulturzentrum der „Freien kurdischen Gemeinde“ in Reinickendorf-Ost wurde Ziel eines versuchten Brandanschlags. Eine Person im Gebäude bemerkte am Nachmittag, dass jemand die Fassade mit einer Flüssigkeit übergoss, die nach Benzin roch. Nachdem Anwesende auf die Straße gerannt waren, bemerkten sie, dass die Fenster und Eingänge des Gebäudes betroffen waren. Bei einem Brand wären alle Fluchtwege versperrt gewesen. Zur Tatzeit waren 40 Personen, darunter Kinder und Babys, im Haus versammelt. Die Täter*innen konnten fliehen. Der Vorstand des kurdischen Vereins vermutete türkische Nationalist*innen hinter der Tat. In der Vergangenheit war das Vereinslokal von Anhänger*innen der extrem rechten „Grauen Wölfe“ bedroht worden. Diese vertreten ultranationalistische Positionen und rassistischen Hass gegenüber Kurd*innen, Armenier*innen und Griech*innen sowie gegen Alevit*innen.
Auf dem Fußballplatz am Kaisersteg wurde auf den Boden über mehrere Meter der Schriftzug "FCK 161, FCK Antifafaschos" entdeckt. Hier fand eine Woche zuvor eine Veranstaltung gegen Neonazis statt.
In einem Beitrag in einem Sozialen Netzwerk wird darüber berichtet, dass eine Person beim Verteilen von Flyern auf dem Gelände der Technischen Universität (TU) Berlin in Charlottenburg rassistisch beleidigt wurde. So wurde die Person von einer anderen Person gefragt wo sie herkommen würde, was sie mit "Kurdistan" beantwortete. Daraufhin sagte die Person, das sie nicht wisse was das Wort bedeuten solle und dass dieser Ort nicht existieren würde. Diese Aussage basiert auf tradierten anti-kurdischen Vorurteilen, welche die kurdische Identität delegitimieren und entwerten. Das Datum des Vorfalls entspricht dem Datum des Beitrages.
Eine eine Kufiya tragende Frau wurde in der Straße Unter den Linden Ecke Friedrichstraße von zwei Unbekannten antimuslimisch-rassistisch beleidigt.
Unter eine Reihe von Stolpersteinen, die vor der Humboldt-Universität zu Berlin verlegt sind und an Jüdinnen_Juden erinnern, die an der HU gelernt hatten, wurde die Parole „Free Antifa from Zionism“ gesprüht.
Am Anfang der Parkwegbrücke wurden auf dem Boden die Schmierereien „LONG LIVE OCT 7“ und „NIE WIEDER ISRAEL“ in roter Farbe entdeckt.
Eine Demonstration der Antifa Berlin "Gegen die antisemitische Internationale" durch Mitte wurde kurz nach Beginn von ca. 30 Personen aus der israelfeindlichen Mischszene gestört, die versuchten, sich unter die gegen Antisemitismus Demonstrierenden zu mischen und dabei pro-palästinensiche , aber auch das Existenzrecht Israels negierende Parolen brüllten. Einige der Störenden gaben sich auch als Hamas-Anhänger*innen zu erkennen.
An der Ecke Lindenallee/ Peter-Hille-Str., sowie im Myliusgarten wurden insgesamt sechs Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt. Die meisten Aufkleber richteten sich in gewalttätiger Formulierung gegen Antifaschist*innen.
An der Haltestelle Zinsgutstr. wurde ein rassistischer Aufkleber, der "Remigration" fordert, sowie ein Aufkleber des neonazistischen Onlinehandel "Druck18" entdeckt und entfernt.
Am S-Bahnhof Adlershof wurden zwei Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt. Auf den Aufklebern wurde zu Gewalt gegen Antifaschist*innen aufgerufen.
Als die Demonstration "Bass gegen Hass", die sich gegen extreme Rechte, Rassismus und Queerfeindlichkeit richtete, von Adlershof nach Köpenick zog, wurde sie ab dem S-Bahnhof Spindlersfeld von sieben jungen Männern begleitet, die mehrfach gegen die Demonstration und die Ordner*innen pöbelten und Videoaufnahmen machten. Dabei traten sie teilweise aggressiv auf. Die Männer wurden teilweise von der Polizei begleitet und weggeschickt, kamen aber immer wieder zurück. Dieses Verhalten wird von Neonazis genutzt, um Demonstrant*innen einzuschüchtern.
Am Helene-Weigel-Platz wurde ein Aufkleber von "Der III. Weg" entdeckt.
Am U-Bahnhof Grenzallee in Neukölln-Britz wurde an einem Laternenmast ein extrem rechter Aufkleber entdeckt. Im Hintergrund ist eine Schwarz-Weiß-Rote Fahne und eine Schwarze Sonne zu sehen. Vordergründig ist ein maskiertes Gesicht abgebildet.
Im Durchgang zum Forum Köpenick wurde ein extrem rechter Aufkleber entdeckt und entfernt, zum "Kampf für das Vaterland" aufruft und u.a. die Reichsfarben verwendet. Der Aufkleber stammt aus einem neonazistischen Onlinehandel.
In der Husemannstraße Ecke Sredzkistraße, wurde zweimal der extrem rechte Zahlencode "1161" entdeckt und überklebt. Der Zahlencode 1161 ist ein extrem rechter Zahlencode. Es bedeutet: "Anti-Antifa“. Er findet in Organisationsnamen, als Aktionslabel und als Schmierereien Verwendung. Und es dient der Drohung gegen den politischen Gegner.
In der Zossener Straße wurde ein Graffiti mit dem Schriftzug "D3.W SUPPORT RDK" in blau-gelber Farbe entdeckt. Darunter war noch "D3.W NRJ" (Der III. Weg und Nationalrevolutionäre Jugend) geschmiert. "RDK" stand in diesem Zusammenhang für das "Russische Freiwilligenkorps" (Russkyj Dobrowoltscheskyj Korpus), das zur Zeit des Vorfalls im Russisch-Ukrainischen Krieg für die Ukraine kämpfte und von einem deutsch-russischen Neonazi angeführt wurde.
Am Haus bei der Anlegestelle Krughorn wurde ein Hakenkreuz entdeckt. Es wurde der Polizei zur Entfernung gemeldet.
An der Ecke Dörpfeldstr./ Wassermannstr. zeigte ein Mann den Hitlergruß als die Demonstration "Bass gegen Hass", die sich gegen Rassismus, Neonazis und Queerfeindlichkeit einsetzt, vorbeizog.
An einem blauen Baustellen-Wagen in der Max-Beer-Straße im Ortsteil Mitte wurde in silberner Schrift ein Graffito gesprayt, mit dem die israelische Armee als "SS 2.0" mit der SS gleichgesetzt wurde.
An der Bushaltestelle Rixdorfer-/Britzer Straße wurde an einen Mülleimer mit schwarzem Filzstift ein Hakenkreuz geschmiert.
Rund um das Spreecenter in der Nähe des U-Bahnhofs Kaulsdorf-Nord wurden NS-verherrlichende Schmierereien entdeckt. Darunter "Nazi Kiez", "Heil Hitler", "88" und "D3W".
Am Nachmittag fand eine verschwörungsideologische Versammlung am Helene-Weigel-Platz statt. Daran beteiligten sich extrem rechte, verschwörungsideologische und Reichsbürger*innengruppen, unter anderem Menschen aus dem Umfeld der Gruppe "Freie Geister 4G". Ein Redner verbreitete u.a. den rassistischen Verschwörungsmythos einer angeblichen "Umvolkung".
In der Müggelheimer Str. wurde ein rassistischer Aufkleber eines neonazistischen Onlinehandels, der auf die rassistischen Gesänge auf Sylt anspielt, entdeckt und entfernt.
Auf dem Pariser Platz hielten weniger als 5 Reichsbürger*innen eine Kundgebung ab. Dabei zeigten sie Reichsfahnen und preußische Fahnen.
Am Kraatz-Tränke-Graben wurde auf einer Bank der Schriftzug "Anti-Antifa" entdeckt. Dieser richtet sich gegen die politischen Gegner*innen der extremen Rechten.