Antiziganistischer Vorfall in Mitte
In Mitte ereignete sich ein antiziganistischer Vorfall. Zum Schutz betroffener Personen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
In Mitte ereignete sich ein antiziganistischer Vorfall. Zum Schutz betroffener Personen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
An der Ecke Karl-Pokern-Str./ Bruno-Wille-Str. wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "Fck Antifa" entdeckt und entfernt.
In der Bärensteinstr. wurden mehrere Aufkleber, die sich gegen politische Gegner*innen richteten, entdeckt und entfernt.
Einer Person wurde aufgrund ihrer chronischen Erkrankung eine Dienstleistung verweigert.
In der Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände des ehemaligen Flughafen Tegel wurden die Bewohnenden durch ein fehlendes Brandschutzkonzept vermeidbarem Verlusten und Risiken ausgesetzt. Am 12.3. wurde ein Zelt durch einen Brand zerstört. Gegen 13:45 Uhr bemerkten Sicherheitskräfte das Feuer in einem Schlafzelt, in dem 300 Ukrainer*innen untergebracht waren. Alle Personen konnten die Halle verlassen und die Feuerwehr löschte den Brand. Ein Übergreifen auf die in geringer Entfernung stehenden Nachbarzelte konnte verhindert werden. Die Halle brannte vollständig aus. Viele Bewohnende verloren dadurch wichtige Dokumente und ihre letzten Habseligkeiten. Für die Unterkunft gab es kein Brandschutzkonzept, welches eine Schulung der Bewohnenden vorsah. Nach Einschätzung eines hochrangigen Feuerwehrmannes fehlten außerdem Markierungen auf dem Boden, die den Weg zum Notausgang gewiesen hätten. Im Unterschied zur Unterbringung in Wohnungen waren die Bewohner*innen der Zelte einem höheren Risiko ausgesetzt, bei einem Brand ihren Besitz, ihre Gesundheit und ihr Leben zu verlieren. Verschärft wurde dieses Risiko dadurch, dass sinnvolle Sicherheitsmaßnahmen ausblieben Die fehlenden Brandschutzmaßnahmen in der Geflüchtetenunterkunft am ehemaligen Flughafen Tegel können als strukturelle Diskriminierung gewertet werden, da die Bewohner*innen einem vermeidbaren Risiko ausgesetzt sind und grundlegende Sicherheitsstandards nicht eingehalten wurden.
Ein Gewerkschaftsmitarbeiter in Berlin erhielt eine E-Mail von einer Gruppierung namens "Germanischer Bund". Darin enthalten war eine Art völkisch-rassistische Verfassung, die auf ein geschlossenes extrem rechtes Weltbild schließen lässt, sowie ein Schreiben zum Thema Migration, mit rassistischen, antisemitischen und NS-verherrlichenden Aussagen. Es wurden zudem mehrere antisemitische Schreiben beigefügt, welche den Holocaust leugnen und eine Vielzahl weiterer antisemitischer Verschwörungserzählungen enthalten.
In der Lily-Braun-Str. wurde ein Aufkleber gegen politische Gegner*innen, sowie ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
In der Neuen Grottkauer Straße auf dem Parkplatz des Einkaufzentrums und am Forum Kienberg wurden mehrere Aufkleber gegen politische Gegner*innen und NS-verherrlichende Aufkleber ("I love NS") entdeckt und entfernt.
Auf der Waldbacher-Weg-Brücke wurde ein Aufkleber, der für einen extrem rechten Telegramm-Kanal warb, entdeckt und entfernt.
In der Skandinavischen Str. wurde ein Graffiti mit dem Schriftzug "Good night left side" entdeckt. Dieser Spruch ist eine Reaktion der extremen Rechten auf den Slogan: "Good night white pride" entstanden. Der ursprüngliche Slogan richtet sich gegen Rassismus und Neonazis.
An einer Säule am U-Bahnhof Parchimer Allee in Neukölln-Britz wurde ein mit schwarzem Edding gemaltes Hakenkreuz entdeckt.
An der Landsberger Allee wurde ein Hakenkreuz an einem Strommasten entdeckt.
Im Eschengraben wurde ein Aufkleber der neonazistischen Partei "Der III. Weg" mit der Aufschrift "Berlin. Familie-Heimat-Tradition" gefunden und entfernt.
An der Station U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord schrie ein unbekannter Mann lautstark mehrere rassistische Parolen.
Auf Höhe der Ambulanz am Bersarinplatz wurden zwei Aufkleber mit der Aufschrift "Komm in den Akademischen Untergrund" von der extrem rechten "Gegenuni" entfernt. Dabei handelt es sich um ein Projekt einer in der extrem rechten Szene vernetzten Person.
Am Bahnhof Spandau wollte sich ein Mann (Person of Color) in der Regionalbahn neben einen Fahrgast setzen und stellte sich entsprechend vor den freien Sitzplatz. Der andere Fahrgast hatte aber seinen Arm über die Lehne gelegt und machte den Platz nicht frei.
Erst, als er von der PoC-Person darauf angesprochen wurde, nahm er den Arm weg. Seine Körpersprache machte deutlich, dass er die PoC-Person nicht neben sich sitzen lassen wollte.
Als die PoC-Person dann telefonierte, wurde sie vom Sitznachbarn aufgefordert, woanders zu telefonieren.
Ein Kind sollte nach der 4. Klasse auf ein Gymnasium wechseln und musste dafür eine Eignungsprüfung ablegen. Es bestand den Test ohne Fehlerpunkte. Dennoch wurde das Kind nicht aufgenommen. Nachdem die Eltern Informationen über die Ablehnung eingeholt hatten, stellten sie fest, dass ihr Kind ganz unten auf der Liste stand und somit keine Berücksichtigung für einen Gymnasiumsplatz erhielt. Die Eltern schalteten einen Rechtsanwalt ein. Dabei wurde deutlich, dass auch Kinder ohne Gymnasialempfehlung vor ihrem Kind auf der Liste platziert waren. Daraufhin klagten die Eltern gegen das Schulamt Pankow. Das Schulamt zog daraufhin seine Entscheidung zurück, und das Kind erhielt schließlich einen Schulplatz. Die Anzeige wurde auf Druck des Schulamtes zurückgenommen.
Ein Schwarzer unbegleiteter 16-jähriger Geflüchteter wurde bei der Ausländerbehörde diskriminiert und einer Erwachsenensammelunterkunft zugewiesen. Weitere Informationen werden zum Schutz der Person nicht veröffentlicht.
An einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung in der Schloßstraße in Charlottenburg wurden mehrere Zettel angebracht, auf denen behauptet wird, alle Muslime seien verpflichtet Christen zu missionieren oder zu töten. Es wird zudem behauptet, der Islam sei ein "intoleranter und aggressiver Irrglaube". Diese Inhalte können als antimuslimisch-rassistisch verstanden werden, weil der Islam und Muslim*innen darin pauschalisiert als gewalttätig dargestellt und abgewertet werden. Zudem wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber angebracht. In dem Flyer kommt eine fundamentalistische Auslegung des Christentums zum Ausdruck.
Am S-Bahnhof Zoologischer Garten wurde auf einem Starbucks-Logo auf einer Baustellenabsperrung ein israelbezogener, antisemitischer Aufkleber mit einem Boykottaufruf entdeckt und entfernt.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall in Friedrichshain. Weitere Informationen werden nicht veröffentlicht.
Im U-Bahnhof Augsburger Straße in Charlottenburg wurde eine antisemitische Schmiererei mit den Worten „Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“ entdeckt. Diese Worte wurden von den Nationalsozialisten als Wahlspruch während des Boykotts der Geschäfte von Juden*Jüdinnen am 1. April 1933 genutzt.
Im Königsheideweg wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt. Der Aufkleber zeigte das Parteilogo.
Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Refugees go home" wurde an einer Bushaltestelle in der Hansastraße gefunden und überdeckt.
An der Tramstation Marksburgstraße wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "Grüne an die Ostfront" bemerkt. Dieser Aufkleber kommt aus einem extrem rechten Versandhandel.
An der Ecke Hönower Str. / Am Rosenhag wurde ein Aufkleber gegen politische Gegner*innen entdeckt und entfernt.
Am Prerower Platz wurden zahlreiche Aufkleber und Schriftzüge der extremen Rechten entdeckt und entfernt. An eine Litfaßsäule wurde "Tod dem Israel" geschrieben. Weiter befanden sich 12 rassistische Aufkleber aus einem extrem rechten Versandhandel in der unmittelbaren Umgebung. Diese hetzten gegen Muslim*innen und Geflüchtete. An der Tramstation Ahrenshooper Straße wurden ebenfalls zwei Aufkleber der extremen Rechten gemeldet und entfernt. Es handelt sich hierbei um Propaganda aus einem extrem rechten Versandhandel. Abgebildet waren neben der Reichsflagge auch eine Politikerin der Grünen, die diffamierend dargestellt wurde.
Im Bezirk Mitte ereignete sich ein Vorfall von Behindertenfeindlichkeit. Auf Wunsch der betroffenen Person wird Weiteres nicht veröffentlicht.
In den Briefkasten einer Jugendfreizeiteinrichtung wurden zahlreiche abgerissene Aufkleber gesteckt. Die zerissenen Aufkleber richteten sich gegen die extreme Rechte. Weiter wurde ein Flyer von der extrem rechten Kampagne "1%" entdeckt. Hierbei handelte es sich um einen Einschüchterungsversuch der extremen Rechten gegen Jugendliche und Heranwachsende, die sich demokratisch positionieren.
Auf dem Mauerweg wurde ein Hakenkreuz über ein Graffiti mit der Aufschrift "Antifa Area" gesprüht. Über dem Hakenkreuz befinden sich einige antifaschistische Aufkleber.
In der Küstriner Str. wurden an einem Laternenpfahl drei Hakenkreuze geschmiert. Weiter ist der Zahlencode "1488" zu lesen.
Eine Person wurde von einem Fremden am Eingang einer U-Bahnhaltestelle angesprochen und nach dem Weg gefragt. Es folgten anzügliche Kommentare und frauen- sowie queerfeindliche Beleidigungen, die die Frisur und Geschlechtsidentität der betroffenen Person kommentierten.
In der Allee der Kosmonauten, in der Nähe des Helene-Weigel-Platzes, wurde auf der Rückseite eines Schildes ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber eines neonazistischen Onlinehandels entdeckt und entfernt.
Am Göschenplatz in Wittenau wurden extrem rechte Aufkleber gesehen und überklebt. Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Jugend will Perspektive" war von den Jungen Nationalisten (JN) der Jugendorganisation der NPD (neuerdings "Die Heimat"). Ein anderer trug die Aufschrift "Jung; deutsch; kampfbereit" mit einem durchgestrichenen Antifa-Symbol.
In der Konrad-Wolf-Str. wurde ein Aufkleber mit dem Titel: "Abschieben schafft Sicherheit. Kriminelle Ausländer raus" entdeckt und entfernt.
Am S-Bhf. Friedrichshagen wurde ein rassistischer Aufkleber entdeckt und entfernt, der dazu auffordert, Familien nur zwischen weißen Menschen zu gründen.
In einer Sammelunterkunft im Bezirk Reinickendorf kam es zu fortgesetzten rassistischen und LGBTIQ*-feindlichen Diskriminierungen einer Schwarzen Person. Zum Schutz der betroffenen Person werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
An der Ecke Mühlenstraße/Berliner Straße wurde ein Aufkleber gefunden und überdeckt, auf dem steht "Good night left side!", „Sport frei“, sowie das Vereinslogo des BFC Dynamo Berlin.
An einem Drogeriemarkt in der Zossener Straße wurde gegen 12:00 Uhr der Schriftzug "Grün ist das neue Braun" entdeckt.
Dieser Slogan wird in verschiedenen Varianten von der extremen Rechten verbreitet und mit einem drohenden sogenannten 'Ökofaschismus' begründet. Als politische Symbolfarbe steht Braun historisch für den Nationalsozialismus. Die Gleichsetzung zwischen Grün und Braun verharmlost den Nationalsozialismus.
In Tiergarten kam es zu einer anti-Schwarz rassistischen Pöbelei.
Bei einer Versammlung auf der Sonnenallee in Nord-Neukölln wurden antisemitische Sprechchöre wie "Yallah, yallah Intifada" und "From the river to the sea - Palestine will be free" gerufen.
Im U-Bahnhof Pankstraße wurden zwei israelbezogene, antisemitische Aufkleber mit der Aufschrift "No Pride in Israeli Apartheid" entdeckt und entfernt.