Aufkleber gegen Antifaschist*innen in Bohnsdorf
Am S-Bahnhof Grünau, am Ausgang Richterstr., wurde ein Aufkleber gegen Antifaschist*innen an einem Briefkasten entdeckt und entfernt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Am S-Bahnhof Grünau, am Ausgang Richterstr., wurde ein Aufkleber gegen Antifaschist*innen an einem Briefkasten entdeckt und entfernt.
Ausgehend vom Roten Rathaus zog eine extrem rechte Demonstration mit etwa 300 Teilnehmenden durch Mitte. Die Demonstration stand unter dem Titel "Gemeinsam für Deutschland" und war Teil einer bundesweiten Kampagne. Die Demonstration war durch junge Neonazis geprägt, es nahmen jedoch auch Personen aus der Reichsbürger*innenszene, dem verschwörungsideologischen Milieu und "Friedensbewegte" teil. So waren neben Personen aus dem Umfeld der neonazistischen Gruppe "Deutsche Jugend Voran" und der Neonazi-Kleinpartei "Der III. Weg" auch Menschen aus dem Umfeld der verschwörungsideologischen Gruppe "Freedom Parade" und verschiedener "Montagsdemonstrationen" anwesend. Teilnehmende riefen typische neonazistische Parolen wie "Frei, sozial und national". Es wurden deutsche und russische Fahnen gezeigt und Teilnehmende trugen Kleidung in Reichsfarben. Generell trugen viele der Teilnehmenden für die Neonazi-Szene typische Kleidung: Szenemarken wie "Thor Steinar", T-Shirts mit der "Schwarzen Sonne" und Springerstiefel prägten die Demonstration. Teilnehmende zeigten den Hitlergruß und das "White Power"-Handzeichen.
In der Wildenower Straße Ecke Triftstraße wurde ein Aufkleber für einen extrem rechten Online-Aktivisten, der derzeit eine einjährige Haftstraße wegen zahlreichen Volksverhetzungen absitzt, entdeckt und entfernt.
Vor dem Kaufland in der Einkaufspassage in der Walter-Friedrich-Straße hielten mehrere Mitglieder der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" eine öffentlichkeitswirksame Propagandaaktivität in Form eines Infostands ab. Das Ziel besteht in der Ansprache von Passant*innen und der Verbreitung extrem rechter Inhalte. Parallel dazu fanden weitere Vorfälle in Karow und Blankenburg statt.
In der Berliner Allee wurden zwei Aufkleber gefunden. Einer stammt von der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ und wurde entfernt. Der andere trägt den Slogan „Döp dödö döp“, eine Anspielung auf den Gigi-d’Agostino-Song „L’amour toujours“ (Sylt-Song), der im Sommer 2024 durch eine verfremdete Version mit rassistischen Parolen neue Bekanntheit erlangte.
Eine Gruppe von Männern rief extrem rechte Parolen und zeigte den Hitlergruß in Niederschönhausen. Einer der Männer griff zudem einen jungen Mann an. Nach den polizeilichen Maßnahmen ließ die Polizei die Gruppe wieder ziehen. Doch wenig später riefen sie erneut verfassungsfeindliche Parolen.
In der Walter-Friedrich-Straße hielt die neonazistische Kleinstpartei „Der III. Weg“ einen Infostand ab.
Auf dem Vorplatz des S-Bahnhofs Blankenburg hielten mehrere Mitglieder der neonazistischen Kleinstpartei "III. Weg" eine öffentlichkeitswirksame Propagandaaktivität in Form eines Infostands ab. Das Ziel besteht in der Ansprache von Passant*innen und der Verbreitung extrem rechter Inhalte. Parallel wurden weitere ähnliche Vorfälle in Karow und Buch gemeldet.
Auf dem Stadtplatz "Piazza" in der Achillesstraße hielten mehrere Mitglieder der neonazistischen Kleinstpartei "III. Weg" eine öffentlichkeitswirksame Propagandaaktivität in Form eines Infostands ab. Das Ziel besteht in der Ansprache von Passant*innen und der Verbreitung extrem rechter Inhalte. Parallel wurden weitere ähnliche Vorfälle in Buch und Blankenburg gemeldet.
Nach einer extrem rechte Demonstration durch Mitte versammelten sich eine Gruppe junger Neonazis am Ludwig-Erhard-Ufer in Tiergarten. Sie zeigten eine Reichsfahne.
Drei Kinder spielten in einem Innenhof in Wedding. Eins der Kinder war Schwarz, eins asiatischer Herkunft. Ein älterer Mann kam kam hinzu, bedrohte und beleidigte die Kinder rassistisch und sagte zu dem dritten weißen Kind, es solle sich nicht mit "solchen geborenen und zukünftigen Verbrechern" abgeben, aber bei der Mutter des Kindes sei eine solche Warnung wohl völlig hoffnungslos.
Am Heinrich-Heine-Ufer in Mitte brüllten sechs Männer die Parole: "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus!"
Am späten Abend wurde ein Mann vor seiner Haustür von mehreren Männern angegriffen und zusammengeschlagen. Der Betroffene musste nach dem Angriff im Krankenhaus behandelt werden. Der Betroffene und seine Familie gehen von einem rassistischen Motiv aus.
An der Ecke Lutherplatz / Lynarstraße vor dem Bed & Breakfast in Spandau-Neustadt wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "White Lives Matter" von einem extrem rechten Versandhandel entdeckt und entfernt. Bei der Parole handelt es sich um eine extrem rechte Parole, die als Umdeutung und Gegenbewegung zur antirassistischen Bewegung „Black Lives Matter“ (auf Deutsch: „Schwarze Menschenleben zählen“) entstanden ist.
Auf dem Pariser Platz hielten mindestens fünf Reichsbürger*innen eine Kundgebung ab. Dabei zeigten sie Reichsfahnen.
An der Konrad-Adenauer-Straße im Regierungsviertel hielten etwa 10 Reichsbürger*innen eine Kundgebung ab. Neben Verschwörungsmythen über eine angebliche Nicht-Staatlichkeit der Bundesrepublik Deutschlands wurden auch Verschwörungsmythen über den Krieg in der Ukraine verbreitet.
Am Rande einer extrem rechten Demonstration, die durch Mitte zog, kam es zu einer Reihe von Übergriffen auf Gegendemonstrant*innen, die sich in der Leipziger Straße versammelt hatten. Ein Mann versuchte, einer Gegendemonstrantin ein Schild zu entreißen. Der Mann wurde festgenommen. Ein Teilnehmer der extrem rechten Demonstration lief in eine Gruppe von Gegendemonstrant*innen und verletzte dabei eine Person. Auf die Gruppe wurde aus der Demonstration heraus eine Bierdose geworfen.
Auf der Sonnenallee wurde einer Frau von einem alkoholisiertem Mann das Kopftuch vom Kopf gerissen. Zwei Männer stellten den Angreifer zur Rede, welcher dann mit einem Beutel, in dem sich eine Glasflasche befand, um sich schlug. Dabei wurde einer der beiden Männer am Kopf verletzt. Ein Polizist beobachtete die Situation und nahm den Angreifer fest, wobei er selbst verletzt wurde. Im weiteren Verlauf bildete sich eine Menschentraube um den Angreifer, aus welcher dieser geschlagen und getreten wurde.
Auf der Straße Unter den Linden wurde eine pro-palästinensische Kundgebung mit etwa 50 Teilnehmenden abgehalten. Dabei wurde ein Banner mit der Aufschrift "One genocide does not justify another" gezeigt. Damit wird die Shoah mit dem aktuellen Krieg in Gaza verglichen und relativiert.
In der Nähe des S-Bahnhofs Wartenberg wurde auf dem Boden eine Markierung gemalt. Diese zeigte einen Pfeil mit der Aufschrift "rechte Zone" in Richtung Wartenberg und einen entgegengesetzen Pfeil mit "Zeckenzone" in Richtung eines alternativen Jugendzentrums. In dieser Gegend kam es in der vergangenen Zeit zu mehreren Raumnahmeversuchen durch die extreme Rechte.
An einer Rolltreppe im S-Bahnhof Wedding wurden sechs Aufkleber einer fundamentalistischen rechtskatholischen Organisation entdeckt, die LGBTIQ*-Feindlichkeit und antimuslimischen Rassismus verbreitet.
Eine Gruppe von Jugendlichen sprühte Graffiti und hörte Rechtsrock auf einem Spielplatz in Neu-Hohenschönhausen . Abends wurden am S-Bahnhof Wartenberg Jugendliche, die zu einem antifaschistischen Konzert im Kiez gehen wollten, von Neonazis bedrängt und fotografiert.
An einem Altkleidercontainer in der Straße Eschengraben wurde eine Schmiererei mit dem Kürzel „NRJ“ entdeckt. Die „NRJ“ (Nationalrevolutionäre Jugend) ist die Jugendorganisation der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“.
An der Bushaltestelle Müggelheim Dorf in der Straße Alt-Müggelheim wurden zwei rassistische Aufkleber entdeckt und entfernt. Einer der Aufkleber enthielt die Forderung nach eine sog. "Remigration".
In der Friedenstr. wurde ein rassistischer Aufkleber des neonazistischen Onlinehandel "Druck18" entdeckt und entfernt.
In der Hegedornstr. wurde ein rassistischer Aufkleber, der die sog. "Remigration" forderte, entdeckt und entfernt.
Ein Restaurant hat für einen Cocktail mit „zerhackstückelter“ Wassermelone geworben. Auf dem Werbebanner war ein Löwe abgebildet, der eine israelische Flagge trägt und vor Wassermelonen posiert, die wie Gesichter wirkten. In einem Statement dazu schreibt das Restaurant: "Die Wassermelone sei ein Symbol für „Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und Unterstützung terroristischer Gruppen wie der Hamas“ und " Wer sich nun lautstark über unsere Haltung empört, macht sich entweder zum nützlichen Idioten...". Die Wassermelone ist historisch und kulturell ein Symbolbild der Palästinänsischen Flagge. Das symbolische Schreddern und das pauschale Verurteilen als "Terrorismusunterstützer, Antisemiten und Idioten" ist rassistisch.
An der Bushaltestelle Pillauer Straße wurde gegen 16:30 Uhr ein Sticker entfernt, der sich gegen die politische Gegnerschaft richtete. Auf ihm stand "FCK Antifa". Er wurde dirket neben einem großen Infoplakat des Vereins "Gesicht zeigen!" plaziert, das sich gegen Rassismus und rechte Ideologien positionierte.
Entlang des Maximilian- und des Sigismundkorsos in Frohnau wurden über 30 Neonazi-Aufkleber gesehen und unkenntlich gemacht. Ein viel verklebter Aufkleber zeigte die römische Zahl Drei in einem Ehrenkranz. Dies ist das Zeichen der Neonazi-Partei "Der III. Weg". Darüber stand "Deutschland den Deutschen". Weitere Aufkleber warben für den extrem rechten Sender "Auf1" und eine rechte Musikproduktionsfirma.
In der Mierendorffstraße in Charlottenburg wurden ein antimuslimisch-rassistischer Sticker entdeckt und entfernt.
Am U-Bahnhof Leopoldplatz wurden zwei israelbezogene, antisemitische Aufkleber mit der Aufschrift "No Pride in Israeli Apartheid" entdeckt und entfernt.
An der Friedhofsmauer in der Zossener Straße wurde ein großes Stück Mauer schwarz grundiert und mit weiß antisemitisch und NS-verharmlosend besprüht, u. a. mit dem Slogan "Israel = Nazi".
Im Geinsheimer Weg wurde an einem Straßenschild ein Aufkleber gegen Antifaschist*innen entdeckt. Der Aufkleber rief das Konzept "Anti-Antifa" aus und stammte aus einem neonazistischen Onlinehandel.
An der Ecke Mayschweg / Müggelheimer Str. wurde ein Aufkleber gegen Antifaschist*innen entdeckt und entfernt. Er stammte aus dem neonazistischen Onlinehandel "Druck18".
Auf dem Heckerdamm in Charlottenburg-Nord wurden zwei Aufkleber eines extrem rechten Online-Versandhandels entdeckt. Darauf sind jeweils durchgestrichen die Symbole einer Regenbogenflagge, das Logo der Antifaschistischen Aktion und ein Hammer-und-Sichel-Symbol zu sehen. Der Aufkleber trägt den Schriftzug "Nein Danke".
Im Strandschloßweg wurden vier extrem rechte Aufkleber entdeckt und entfernt. Davon richteten sich zwei gegen Antifaschist*innen, wobei ein Aufkleber einen Gewaltaufruf enthielt. Die anderen beiden Aufkleber hatten rassistische Inhalte, einer davon forderte die sog. "Remigration". Die meisten Aufkleber stammten aus dem neonazistischen Onlinehandel "Druck18".
An der Ecke Müggelschlößchenweg/ Alfred-Randt-Str. wurde ein weiterer extrem rechter Aufkleber entdeckt und entfernt.
Im S-Bahnhof Wedding wurden ein Aufkleber, der sich für die Freilassung eines inhaftierten extrem rechten Aktivisten einsetzt, und ein Aufkleber einer fundamentalistischen katholischen Organisation entdeckt und entfernt. Die Organisation verbreitet LGBTIQ*-Feindlichkeit und anti-muslimischen Rassismus.
An der Tramhaltestelle "Alt-Hohenschönhausen" wurde ein Aufkleber in Reichsfarben mit einem Eisernen Kreuz und dem Slogan "Deutschland immer zuerst" entdeckt und entfernt.
Ein queerfeindlicher Sticker der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" wurde in Tempelhof in der Nähe des Teltower Kanals auf Höhe der Gersdorfstraße entdeckt.
In der Bernhardstraße in Wilmersdorf wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ entdeckt. Er trägt den Wortlaut: „Deutsch bleiben statt Mainstream“ und im Hintergrund ist eine Regenbogenfahne zu sehen, die geschwärzt wird.
In der Falkstraße in Nord-Neukölln wurden an einer Hauswand mehrere extrem rechte Symbole und Codes gesichtet. Neben einem Keltenkreuz und dem neonazistischen Zahlencode "1161" (Anti-antifaschistische Aktion) wurde dort "WP" (White Power) geschmiert.
Auf der Brücke Hoher Bogen in Wilmersdorf wurde eine Hakenkreuz-Schmiererei entdeckt.
In der Archenholdstraße wurde an der Fassade eines Wohnhauses eine "NRJ"-Schmiererei entdeckt. Die "NRJ" (Nationalrevolutionäre Jugend) ist die Jugendorganisation der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg".
Gegen 19:20 Uhr gerieten zwei Frauen im U-Bhf. Schönleinstraße in eine Fahrscheinkontrolle. Eine der Frauen war ohne Fahrschein unterwegs. Einer der Kontrolleure beleidigte das Paar homofeindlich und riss eine der Frauen von hinten um, wodurch sie sich an der Seite und an der Schulter Verletzungen zuzog.
Am morgen wurde ein in der Mittelstraße im Ortsteil Mitte haltender Lieferwagenfahrer, von einem ca. 60-jährigen Fahrer einer teuren Limousine, dem er den Weg versperrt hatte, angepöbelt und rassistisch beschimpft: Der Pöbler schimpfte u.a. sinngemäß, es wäre besser, wenn Leute wie sie nicht da wären, so wie früher.
An der Ecke Landjägerstr. / Amtsstr. wurde ein rassistischer Aufkleber mit der Forderung nach der sog. "Remigration" entdeckt und entfernt. Der Aufkleber stammte aus dem neonazistischen Onlinehandel "Druck18".
An einem Stromkasten in der Siegfriedstraße Ecke Fanniger Straße wurde eine "Fuck Antifa"-Schmiererei entdeckt.
Auf dem Potsdamer Platz fand eine pro-palästinensische Kundgebung mit etwa 100 Teilnehmenden statt. Dabei wurde ein Banner mit der Aufschrift "One genocide does not justify another" gezeigt. Damit wird die Shoah mit dem aktuellen Krieg in Gaza verglichen und relativiert. Außerdem wurde die antisemitische Parole "Kindermörder Israel" gerufen. Mit der Bezeichnung Israels als "Kindermörder" wird auf antisemitische Ritualmordlegenden angespielt.
Vier ca. 16-Jährige, als rechte Jugendliche wahrgenommen, entfernten gegen 14:00 Uhr vor einem queeren Café in unmittelbarer Nähe des S-Bhf. Ostkreuz einen Antifa-Sticker. Eine vorbeilaufende Frau beobachtete dies und wurde von den Jugendlichen angepöbelt. Sie drehte sich um und konfrontierte die Jugendlichen mit der Pöbelei und der Entfernung des Stickers. Die Frau dokumentierte den Vorfall fotografisch. Beim Betreten des Zugangs zum Bahnhof wurde ihr der Weg von einem der Jugendlichen verstellt. Sie wurde verbal und körperlich bedroht und zur Löschung des Fotos gezwungen. Eine Frau mit Kind und eine andere Frau blieben als einzige zur Beobachtung stehen und verhinderten somit eine weitere Eskalation der Situation.
Auf dem Marktplatz Adlershof saß am Vormittag an einem Imbiss ein Mann, der leise vor sich hin redete und mit sich selbst beschäftigt war. Als ein älterer Mann an ihm vorbeiging und ihn ansah, sagte der Passant halblaut zu dem Sitzenden: "in die Gaskammer".