Extrem rechte Rockergruppe in Alt-Treptow
Ca. 100 Mitglieder der extrem rechten pro-russischen Rockergruppe "Nachtwölfe" gedachten in mehreren Gruppen dem Tag des Sieges am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Ca. 100 Mitglieder der extrem rechten pro-russischen Rockergruppe "Nachtwölfe" gedachten in mehreren Gruppen dem Tag des Sieges am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park.
Circa 10 Mitglieder der extrem rechten russischen Rockergruppe "Nachtwölfe" trafen sich zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich des 09. Mai am sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten.
Im Fennpfuhlpark in der Nähe eines Supermarktes am Anton-Saefkow-Platz wurde ein Sticker mit der Aufschrift "Good Night Left Side" gemeldet und entfernt. Darauf zu sehen war ein maskierter Mann, der einen Punk mit der Faust bedroht.
In Alt-Hohenschönhausen wurden vermehrt Sticker mit Hooligan- und extrem rechten Inhalten geklebt und entfernt. Diese wurden gefunden in der Konrad-Wolf-Straße auf der Höhe Sportforum bis zur Werneuchener Straße, in der Große-Leege-Straße und Wrietzener Straße. Sie richteten sich gegen politische Gegner*innen wie die "Rote Pest", aber auch gegen geschlechtergerechte Sprache mit dem Slogan "gender mich nicht voll". Sie wurden gemeldet und entfernt. Zwischen Roederstraße und Orankestraße wurden mehrere Aufkleber von "Der III. Weg" gemeldet und entfernt. Darauf steht "Scheiß System" und ein QR-Code führt auf die Website der Organisation.
In der Rembrandtstraße beim Dürerplatz wurden die queerfeindlichen Sticker vom neonazistischen Portal „FSN“ (für „frei, sozial, national“) und ein Sticker mit dem Slogan "UNITE the RIGHT" entdeckt und entfernt.
Nach einem nicht ersichtlichen Disput auf dem Basketballfeld des Traveplatzes beschimpften gegen 20:30 Uhr zwei ca. 40 Jahre alte angetrunkene Männer ein ca. 18 jähriges junges Mädchen als "Fotze" und "Kanackin". Eine zufällig anwesende Person forderte die Männer direkt und bestimmt auf, zu gehen. Der Aufforderung kamen die Männer zügig nach.
In der Bölschestraße wurde eine "88" an einem Straßenschild entdeckt.
In einem Supermarkt in der Nähe der Alten Hellersdorfer Straße wurde eine Kundin, die eine Person of Colour ist, von einer Verkäuferin angeschrien. Gegen 8 Uhr morgens kaufte die Frau in dem Discounter verschiedene Obstsorten, u.a. ein paar Pfirsiche. Die Verkäuferin fragte die Kundin, ob es sich um Nektarinen oder Pfirsiche handele. Die Kundin antwortete, dass sie es nicht wisse. Auf diese Aussage erhielt sie die erste unfreundliche Antwort, dass sie doch wissen müsse, was sie kaufe. Nachdem die Kundin bezahlt hatte, sah sie noch einmal nach, um welches Obst es sich handelte und was es kostet. Da der Preis für die Nektarinen deutlich über dem der Pfirsiche lag, ging sie mit dem Kassenbon zurück zur Kassiererin und bat darum, die Pfirsiche statt der Nektarinen abzurechnen. Darauf begann die Kassiererin sie laut anzuschreien. Sie duzte sie und schrie mehrfach "Komm mit!", um gemeinsam mit der Kundin das Preisschild in Augenschein nehmen zu können. Sie schrie sie zudem mit den Worten "Wie sagt man?" an. Alle Menschen im Laden und in der wartenden Schlange starrten die Kundin an. Zum Schluss erhielt sie zwar das zu viel gezahlte Geld zurück, aber das Ausrasten der Verkäuferin, dass niemand, weder andere Mitarbeitende, noch andere Kund*innen eingegriffen haben und die Worte, mit denen sie gedemütigt wurde, hinterließen bei ihr das Gefühl, "wie ein Tier behandelt" worden zu sein. Es war nicht der erste negative Vorfall, den die Kundin in dem Supermarkt erlebt hat.
An der Ecke Margaretenstraße und Heinrichstraße wurde ein Sticker von "Der III. Weg" gemeldet und entfernt. Darauf stand "Masseneinwanderung ist Klimaschädlich. Asylflut stoppen".
Auf zwei Parkbänken in der Wuhlheide wurden anti-Schwarze Schriftzüge entdeckt. Dabei wurde u.a. auch das N-Wort verwendet.
Auf dem Gelände des Sowjetischen Ehrenmals führte eine Gruppe aus dem Reichsbürgerspektrum eine Kundgebung durch, bei der es immer wieder zu antisemitischen Äußerungen kam.
Eine Schwarze Person wurde im Bezirk Mitte rassistisch diskriminiert. Zum Schutz der betroffenen Person werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Ein Schüler benutzte in einer Schule im Bezirk Tempelhof-Schöneberg mehrmals das N-Wort, um einen Schwarzen Mitschüler zu provozieren und zu beleidigen.
Eine Person wandte sich an einige Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes, um sie auf den antisemitischen Gehalt eines Wandbildes hinzuweisen. Die Mitarbeiter*innen stellten jedoch den antisemitischen Gehalt des Bildes als „Ansichtssache“ infrage und legitimierten die Inhalte stattdessen als vermeintlich legitime Israelkritik und Kunstfreiheit.
Es wurde eine rassistische Diskriminierung an einer Schule dokumentiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Auf dem Weg vom S-Bhf. Wuhlheide zum FEZ wurden fünf Keltenkreuze, sowie zwei Aufkleber gegen politische Gegner*innen entdeckt.
Es wurde eine Diskriminierung an einer Schule dokumentiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In einer Marzahner Zahnarztpraxis kam es zu einer rassistischen Herabwürdigung eines Patienten. Zum Schutz der betroffenen Person wurden Details des Vorfalls anonymisiert.
In der Markstraße in Reinickendorf-Ost wurde eine Ladenbesitzerin gegen 9.15 Uhr rassistisch beleidigt und massiv bedroht. Der Täter trat gegen die Auslagen vor dem Laden und versuchte dann hineinzugehen. Die Betroffene hatte die Tür verschlossen. Der Täter beleidigte sie rassistisch und zeigte den Hitlergruß. Anschließend bedrohte er einen Zeugen mit einem Messer.
In einer Marzahn-Hellersdorfer Schule kam es zu einem rassistisch motivierten Angriff gegen einen Schüler, weil dieser vermeintlich nicht gut genug deutsch gesprochen habe.
Am sowjetischen Ehrenmahl in Tiergarten versammelten sich zirka 10 Reichsbürger*innen anlässlich des Tages der Befreiung. Sie trugen Anstecker mit russischen - und Reichsfahnen. Die Polizei forderte sie auf, diese zu verdecken. In sozialen Medien verbreiteten sie Videos der Versammlung, in denen das NS-Regime verharmlost wurde.
Bei der Kreuzung Am Tierpark und Köpitzer Straße wurde ein Aufkleber der Jungen Alternative mit der Aufschrift "Brennen für Deutschland" gemeldet und entfernt.
Einer Person wurde der Zugang zu einer Dienstleistung (Anerkennung eines EU-Führerscheins) grundlos versagt. Zum Schutz der Person werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Wiederholt liefen Demokratiegegner*innen, als "Montagsspaziergang" getarnt, durch den Bergmann-Kiez. Sie starteten um 18:00 Uhr am Bezirksamt Yorckstraße. Die ca. 10 Teilnehmer*innen trugen z. T. Schilder mit verschwörungsideologischem Inhalt bei sich, die sich gegen die Politik der Regierung richteten. Die Demonstrant*innen wurden von Gegenprotesten begleitet.
In Gebäuden der Berliner Hochschule für Technik im Wedding wurden vier Aufkleber der verschwörungsideologischen und extrem rechten Gruppe "Studenten stehen auf" entdeckt und entfernt. In der Gruppe agieren extrem rechte Personen und in vielen Texten werden NS-Zeit und Shoah relativiert.
Eine Demonstration sogenannter Querdenker*innen und Sympathisant*innen der Partei „Die Basis“ zog vom Rathaus Schöneberg zum Winterfeldtplatz. An der Demonstration nahmen maximal 20 Personen teil. Während mindestens einer der wöchentlich stattfindenden Veranstaltungen wurde die Zeitung „Demokratischer Widerstand“ verteilt. Personen aus diesem Spektrum demonstrieren öfter mit Mitgliedern der extremen Rechten.
Von 12.00 bis 14.00 Uhr fand eine Mahnwache am Nordufer im Wedding vor dem RKI (Robert-Koch-Institut) mit 5 Teilnehmenden aus dem verschwörungsideologischem Spektrum gegen "die Rolle des RKI im Zusammenhang mit der Corona-Hysterie und den dadurch begründeten Menschenrechtsverletzungen" und gegen Impfmaßnahmen statt, bei der auch NS-verharmlosende Vergleiche verbreitet wurden
Am sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten wurde ein Mann von einem anderen Mann angegriffen und antisemitisch beleidigt. Der Betroffene und seine Begleiterin führten eine ukrainische Fahne mit sich. Der Täter begann daraufhin einen Streit über den Krieg in der Ukraine mit dem Betroffenen. Im Laufe des Streits wurde der Betroffene vom Täter und dessen Begleitern geschlagen und zu Boden gezogen. Anschließend beleidigte der Täter den Betroffenen antisemitisch. Die Polizei schritt ein. Der Betroffene musste im Krankenhaus behandelt werden.
In der U-Bahn-Linie 5 klebte ein Mann, der offen Symboliken an seiner Kleidung trug, die den Nationalsozialismus verherrlichten, Aufkleber der extrem rechten Kampagne "Ein Prozent" in den Waggon.
Anhänger*innen der Neonazi-Kleinstpartei "Der III. Weg" fotografierten ihre Werbeflyer vor den Ortsschildern von Lübars und dem angrenzenden Waidmannslust. Sie behaupteten, in den Ortsteilen auch Flyer verteilt zu haben. In einem der Flyer machten sie Osteuropäer*innen pauschal für Einbruchskriminalität verantwortlich und warfen den Behörden vor, die Kriminalitätsstatistik nach unten zu manipulieren.
An der Zossener Straße wurde eine Hakenkreuz-Schmiererei an einer Graffiti-Wand entdeckt.
In der Rathener Straße wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
Zwei Männer liefen durch den Tiergarten, als ein Radfahrer mit seinem Hund an ihnen vorbeifuhr. Dabei biss der Hund einen der Männer in die Hand. Als die Männer den Radfahrer darauf ansprachen, bedrohte er die beiden und beleidigte sie homophob.
Drei Männer griffen in der Fehmarner Straße eine jugendliche Person an. Dabei drohten die drei Männer mit einem Messer und schlugen die Person so, dass sie zu Boden ging. Zuvor hatten sie sich im U-Bahnhof Leopoldplatz lautstark über die Kleidung der Person unterhalten. Die Polizei vermutet ein transfeindliches Motiv.
Am Wuhlewanderweg pöbelte eine Frau rassistische gegen eine Personengruppe, die Musik hörte und grillte.
Erneut wurden in der Hamburger Straße/ Seegefelder Weg und am Bahnhof Albrechtshof mehrere Sticker von der Jungen Alternative mit (u.a.) dem Text:
"Black knives matter" entdeckt und entfernt.
Der frühere Vorfall ereignete sich am 30.04.2023.
Bei der Jahreshauptversammlung der Grünen Tempelhof-Schöneberg in Marienfelde wurde Elias Joswich, Mitglied der Grünen-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), von einem Mann ins Gesicht geschlagen. Der Mann hatte auch den Mast einer Fahne mit dem Logo der Grünen abgebrochen. Anschließend beleidigte der Mann die Vereinsmitglieder unter anderem als „Bastarde“. Der Vorfall wurde bei der Polizei angezeigt, der Staatsschutz ermittelt.
Anlässlich des Jahrestages der Befreiung von/des Sieges über Nazideutschland am 08. Mai haben Mitglieder des ver.di Ortsverein Nordwest, der DGB Kreisverband Charlottenburg-Wilmersdorf und der SPD Abteilungen Halensee und Grunewald Stolpersteine geputzt und auf ihnen Rosen abgelegt.
Vor einem Gebäude mit mehreren Stolpersteinen in der Westfälischen Straße in Halensee störten zwei Personen das Gedenken und beschimpften die Teilnehmer*innen der Veranstaltung und forderten sie auf "dieses Erinnerungstheater zu unterlassen". Die Teilnehmer*innen bemerkten später auf dem Rückweg, dass einige der dort abgelegten Rosen zertreten waren.
Drei Kurdinnen, die in Berlin-Mitte auf dem Weg zu einem Wahllokal zu den Wahlen in der Türkei waren, wurden aus einer Gruppe von sechs Männern heraus antikurdisch-rassistisch und antifeministisch beschimpft und beleidigt. Zwei der Männer zeigten "Wolfsgrüße", ein Handzeichen der türkischen faschistischen "Grauen Wölfe".
Während des Fests für Demokratie in der Schnellerstr. gab eine Gruppe Jugendlicher, die zuvor Gummibärchen vom Stand der Grünen genommen hatte, das Tütchen mit einer Regenbogenfahne mit den Worten "Ich mag keine Schwulen" wieder zurück.
Während des Fests für Demokratie in der Schnellerstr. und Spreestr. kamen im Laufe des Tages mehrere Personen zum Infostand des Zentrums für Demokratie und verglichen unter anderem die "Antifa" mit der "SA" und behaupteten, sie würden behandelt wie Jüd*innen im Jahr 1933. Dies wird als Verharmlosung des Nationalsozialismus gewertet, weil die Verbrechen der SA damit weniger drastisch erscheinen und somit in Zweifel gezogen werden. Das Zentrum für Demokratie rechnete sie dem verschwörungsideologischen Spektrum zu. Einzelne Personen traten dabei aggressiv auf, schrien und weigerten sich zu gehen.
Auf der Sonnenallee wurde eine Frau von einem 48-jährigen Mann sexistisch belästigt. Ein 25-jähriger Mann und seine Freundin schritten ein, woraufhin der jüngere Mann von dem älteren Mann gegen den Brustkorb geschlagen und rassistisch beleidigt wurde.
Am Alexanderplatz wurde eine Gruppe von zwei Polizist*innen kontrolliert. Auf die Frage, warum die Polizei nur People of Color kontrolliere, erwiderte ein Polizist, dass der fragende Mann die "Fresse halten" solle. Anschließend wurde der Mann vom Polizisten zu Boden gezogen, ins Gesicht geschlagen und von der Polizistin mit Reizgas besprüht. Der Betroffene erstatte Anzeige.
Am Roederplatz wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "The White Race" gemeldet und entfernt.
Eine Person (weiblich wahrgenommen, PoC - Person of Color) wurde in der Nähe des S-Bahnhofes Sonnenallee von einem Mann rassistisch beleidigt und bedroht. Bereits seit mehreren Monaten hat der Mann die Person wiederholt im Vorbeigehen sexuell belästigt/gecatcalled. Im Zuge der Auseinandersetzung ist der Täter gegenüber dem Partner der betroffenen Person gewalttätig geworden. Die betroffene Person hat Anzeige bei der Polizei erstattet.
Reichsbürger*innen hielten eine Kundgebung mit ca. 10 Teilnehmenden vor der amerikanischen Botschaft am Pariser Platz ab, auf der NS-Verharmlosungen und Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden. Die Teilnehmenden trugen Kleidung in Reichsfarben und schwenkten Reichsfahnen.
Am Eingang eines Geschäfts in der Bahnhofstr. wurde ca. 25-mal der Schriftzug "NRJ" (Nationalrevolutionäre Jugend, Jugendorganisation des "III. Weg"), sowie ca. 10-mal der Schriftzug "III. Weg" entdeckt.
In einem Bus der Linie 282 in Richtung Mariendorf wurde eine Frau von einem Mann, der an der Bushaltestelle "Filandastraße" einstieg, rassistisch beleidigt. Mehrere Mitfahrende schritten ein, um die Frau zu schützen. Der pöbelnde Mann schlug daraufhin einer der einschreitenden Personen ins Gesicht. Diese erlitt keine Verletzungen. Die Polizei wurde gerufen und ermittelt.