Neonazistische Zahlencodes gegen Antifaschist*innen in Köpenick-Nord
An der Station der Parkeisenbahn am S-Bahnhof Wuhlheide wurde zehn Mal der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt und entfernt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
An der Station der Parkeisenbahn am S-Bahnhof Wuhlheide wurde zehn Mal der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt und entfernt.
Durch einen Zeitungsartikel wurde bekannt, dass ein Arzt aus Hohenschönhausen seit mehreren Monaten einer massiven rassistischen Bedrohung ausgesetzt ist. Die Fensterscheiben der Praxis wurden eingeschmissen, es wurde Hundekot vor der Eingangstür verteilt. Weiter wurde der syrische Arzt in seinem Praxisalltag rassistisch angefeindet und es wurden diffamierende Kommentare im Internet über ihn gepostet. Der Arzt will aufrund dieser rassistischen Anfeindungen die Praxis verlassen.
An der Ecke Kiefholzstr./ Dammweg wurde ein rassistischer Aufkleber mit der Aufschrift "White lives matter" entdeckt und entfernt. 'White Lives Matter' (Weiße Leben zählen) ist eine Gegenkampagne der extremen Rechten zur antirassistischen 'Black Lives Matter' (Schwarze Leben zählen)-Bewegung, die nach dem rassistischen Mord an George Floyd auch in Deutschland zu vielen Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt führte. Mit dem Slogan 'White Lives Matter' werden die rassistischen Morde an PoC (People of Color) relativiert und verhöhnt.
Auf dem Kaisersteg wurde zweimal der Schriftzug "Fuck Antifa" entdeckt.
Am Rande einer israelfeindlichen Demo in Wedding wurde eine bekannte Gegendemonstrantin von Teilnehmenden antisemitisch beschimpft und mit einer Flasche beworfen. Die Flache traf jedoch eine schützende Polizeibeamtin. Weitere Gegendemonstrat*innen und Journalist*innen wurden massiv bedroht und zum Teil dabei ebenfalls auch antisemitisch beschimpft.
In einem Supermarkt in Lankwitz wurde eine als asiatisch wahrgenommene Kundin rassistisch beleidigt. Zum Schutz der Person wurde dieser Vorfall teilweise anonymisiert.
Am Mittag wurde das Kreisbüro der Jungen Union Tempelhof-Schöneberg in der Rathausstraße beschädigt vorgefunden. Die Fensterscheibe und der Briefkasten waren mit Kot beschmiert, volle Windeln waren vor der Tür und um die Türklinke gewickelt. Hinter der Fensterscheibe hing ein Plakat des Bündnisses Fridays for Israel, das sich gegen Antisemitismus einsetzte, auf dessen Höhe die Tür beschmiert wurde. Das Bündnis setzte sich im Bildungsbereich für jüdisches Leben in Deutschland und das Existenzrecht des Staats Israel ein und wurde daher hierbei zur Projektsfläche für Antisemitismus.
Unter vielfachen Rufen "Von Gaza nach Beirut - ein Volk, ein Blut" demonstrierten rund 800 Islamist*innen, arabische Nationalist*innen und autoritäre Linke z.B. der "Kommunistischen Organisation" gemeinsam in Wedding. "Libanesischer Widerstand" war das dominierende Thema der israelfeindlichen Demonstration, auf der sich zahlreiche Teilnehmende mit den antisemitischen islamistischen Terrororganisatioenen Hizbolla und Hamas solidarisierten. Auf mehreren Plakaten wurde ein naher Sieg der "Partei Gottes" prophezeit.
In der Grünbergallee wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt. Er zeigte das Parteilogo.
Rund um den U-Bahnhof Grenzallee im Bezirksteil Britz wurden mehrere Aufkleber von extrem rechten Online-Versandhandeln gesichtet und entfernt. Diese titelten u.a. "abschieben verhindert straftaten" und "Klagt nicht. Kämpft!".
Auf dem Schaufenster eines Supermarktes in der Brieger Straße klebten mehrere Sticker, die sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten richteten. Alle Sticker stammen aus einem extrem rechten Versandhandel
Auf einem Mülleimer an der Bushaltestelle Balatonstraße wurden mehrere extrem rechte Aufkleber gesehen. Darunter einer mit der Aufschrift "Heimat schützen-Familie-Volk-Identität" und einer von einem extrem rechten Online-Versandhandel mit der Aufforderung "Werde aktiv", unterstrichen in Schwarz-Rot-Gold und Schwarz-Weiß-Rot. Die Aufkleber wurden entfernt.
Auf einem Laternenpfahl an der Tramhaltestelle Meeraner Straße, Richtung Rhinstraße wurde ein Aufkleber eines extrem rechten Onlineversandhandels entdeckt. Darauf sind die Konterfeis von Wladimir Iljitsch Lenin, Friedrich Engels und Karl Marx mit der Aufschrift "Wir wählen AfD" abgebildet.
In der Elsa-Brändström-Straße wurde eine Aufkleber eines extrem rechten Online-Versandhandels mit der Aufschrift "Lesen Lieben Kämpfen" entdeckt und entfernt.
In einem Wagon der S-Bahnlinie1 wurden bei der Station Brandenburger Tor mehrere Hakenkreuz-Schmierereien entdeckt.
An der Haltestelle Krankenhaus Köpenick Südseite wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
Auf einem Straßenlaternenpfahl am Bahnhof Lichtenberg wurde ein LGBTIQ*-feindlicher Aufkleber der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg" gesehen und entfernt. Darauf stand "Homo-Propaganda stoppen" und darunter war als Piktogram eine Familie dargestellt, die sich mit Regenschirmen, auf denen das Logo der Partei abgebildet war, vor heruntertropfenden Regenbogenfarben schützten.
In der Rosenthaler Straße in Mitte wurde ein Graffiti für den militärischen Arm der antisemitischen islamistischen Terrororganisation Hamas entdeckt.
In der U7 wurde kurz vor der Station Richard-Wagner-Platz ein extrem rechter und rassistischer Aufkleber der "Jungen Alternative" (JA) entdeckt und entfernt.
An einem Stromkasten an der Ecke Puchanstr./ Firedrichshagener Str. wurde zweimal der neonazistische Zahlencode "1161", sowie ein Keltenkreuz entdeckt.
Im Bellevuepark wurde der Schriftzug "FCK AFA", der neonazistische Zahlencode "1161", sowie zweimal "444" (Deutschland den Deutschen) entdeckt.
In der Seelenbinderstr. wurde zweimal der neonazistische Zahlencode "1161", sowie zweimal ein Keltenkreuz entdeckt.
Bei einem "Querdenker-Camp" mit noch 5 Personen fand einer Kleinveranstaltung mit ca 15 Teilnehmenden statt, bei der auch "Studenten stehen auf" und einzelne weitere extrem rechte Personen teilnahmen.
Bei einem Grillfest für Mitarbeiter*innen eines Betriebes im Ortsteil Wedding wurde mehrfach das N-Wort benutzt. Auf Einwände von Kolleg*innen, das dies nicht in Ordnung sei, weil es verletzend verstanden werde, wurde geantwortet, sie würden doch auch das Z-Wort weiterhin benutzen.
Auf dem Potsdamer Platz fand eine Kundgebung mit etwa 60 Teilnehmenden statt. Dabei wurde die antisemitischen Parolen "Kindermörder Israel" gerufen und Teilnehmende proklamierten ihre Unterstützung für die antisemitischen Terrormilizen Hamas und Hisbollah.
Im U-Bahnhof Haselhorst wurde ein Sticker mit der Aufschrift "Good night left side" auf dem Hintergrund einer Reichsflagge (schwarz-weiß-rot) gesehen und entfernt. In der Mitte ist zudem ein Boxer vor einer "Schwarzen Sonne" abgebildet.
An der Kreuzung Blankenburger Straße / Grumbkowstraße wurde ein extrem rechter Aufkleber angebracht, der den Wortlaut "Freiheit für alle politischen Gefangenen!" enthält und 4 Fotos sowie Namen von Personen der extremen Rechten zeigt, bei denen es sich zum Teil um verurteilte Holocaustleugner*innen handelt. Der Aufkleber wird in einem extrem rechten Versandhandel angeboten.
In der Rheinsberger Straße im Ortsteil Mitte wurde ein Aufkleber entdeckt und entfernt, mit dem die eliminatorisch-antisemitische Organisation Hamas verherrlicht wurde.
Gegen 7:30 Uhr kam es zu einer bedrohlichen Situation, als eine Transperson in der U8 zwischen Rathaus Neukölln und Gneisenaustraße zunächst von zwei Jugendlichen immer wieder angestarrt wurde. Dann setzten sie sich direkt zu der Person, nur wenige Zentimeter mit dem Gesicht auseinander und unterhielten sich auf herabwürdigende Art darüber, ob die Person ein Mann oder eine Frau sei und ob sie sich trauen würden "Es" anzufassen. Als einer der Jugendlichen ungefragt ein Selfie mit der Person auf dem Bild machen wollte, hat die Person das Abteil aus Selbstschutz vor weiteren Beleidigungen oder körperlichen Übergriffen gewechselt.
An der Fassade eines Hauses in der Kreutzigerstraße wurde der Schriftzug "Hate Antifa" und darunter eine Doppelsigrune und eine Wolfsangel angebracht. Durch eine andere Person wurden die verbotenen Symbole bereits weitestgehend unkenntlich gemacht und der Slogan umgedeutet.
In der S-Bahn schrie ein Mann einen anderen Mann gegen 15:00 Uhr mit folgender rassistischer Beleidigung an: " Verpiss dich, wo du herkommst! Du scheiß Kanake!"
Im Brosepark beleidigten zwei Jugendliche zwei Schwarze rassistisch. Zu den Beleidigungen gehörten "dunkel kommt" und die Drohung "KuKluxKlan".
Am Nachmittag wurde eine trans Frau in Gesundbrunnen angegriffen. Die 28-Jährige war gegen 15.00 Uhr in der Osloer Straße Ecke Schwedenstraße unterwegs, als ein ihr flüchtig bekannter Mann auf sie zukam, sie transphob beleidigte, ihr mit der flachen Hand in das Gesicht schlug und ihr die Perücke vom Kopf zog. Anschließend entfernte sich der Mann mit der Perücke vom Ort. Die Frau erlitt Verletzungen. Das LKA ermittelt.
„Gegen den Israelischen Genozid-Apparat in Gaza und Libanon“ war das Thema einer Kundgebung, die ab 18:00 Uhr auf dem Potsdamer Platz mit bis zu 250 Teilnehmenden stattfand. Zahlreiche Teilnehmende solidarisierten sich mit den antisemitischen islamistischen Terrororganisationen Hizbolla und Hamas. Oftmals wurden das Existenzrecht Israels negierende verbotene Parolen auf Englisch und Arabisch gerufen.
In der Rienzistr./ Ecke Ilsestr. wurde ein Aufkleber der extremen Rechten entdeckt. Auf diesem ist eine Person mit Baseballschläger abgebildet. Zu lesen ist der Spruch: "Good night left side" und eine Reichsflagge ist abgebildet.
In der Seelenbinder Str. wurde ein selbstgemachter Aufkleber mit dem neonazistischen Zahlencode "1161" entdeckt und entfernt.
An einem Stromkasten in der Puchanstr. wurde der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt und entfernt. An einem Fallrohr in der Puchanstr. wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "Fuck Antifa", sowie einer schwarzen Sonne entdeckt und entfernt.
Gegen 20:00 Uhr wurden zwei Personen in der U5 Höhe S-Bahnhof Lichtenberg von einem Mann als "Zecke" beleidigt. Hierbei handelt es sich um eine Bezeichnung, die von der extremen Rechten kommt und sich gegen Linke oder Punks richtet. Die betroffene Person trug eine Maske, der Mann äußerte sich zuvor verschwörungsideologisch bezüglich der Corona-Pandemie.
An einem Mülleimer in der Warschauer Straße / Mühlenstraße wurden zwei extrem rechte Sticker entfernt. Einer mit der Aufschrift "Deutsche Zone" machte Werbung für einen extrem rechten Onlinehandel aus Eberswalde, ein anderer bewarb eine extrem rechte Jugendgruppe "Deutsche Jugend voran" mit der Abbildung einer vermummten Person mit schwarz-rot-goldener Hasskappe. Die Gruppierung hat dieses Jahr u.a. versucht, den Berliner CSD anzugreifen.
In der Zobtener Straße wurde ein Aufkleber eines extrem rechten Online-Versandhandels mit der Aufschrift "Deutsche Zone" entdeckt. Außerdem wurde auf einen Mülleimer die Beleidigung gegen politische Gegner*innen "Antifa=Systemhuren" geschrieben. Damit wurde die Zahlenfolge "161" überdeckt, die für "Antifaschistische Aktion" steht. Auf den Boden wurde die rassistische Aussage "Sprich Deutsch du hs" geschrieben, wobei "hs" vermutlich kurz für die sexistische Beschimpfung "Hurensohn" sein soll.
Bei der von der AfD-Fraktion beantragten Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenbergs in der Max-Taut-Schule zum Thema der Unterbringung von Geflüchteten in Hohenschönhausen war ein Filmteam des extrem rechten und AfD-nahen Senders AUF1 vor Ort und versuchte Demonstrant*innen zu filmen, die sich gegen rassistische Stimmungsmache positionierten. Eine Person wurde vor der Max-Taut-Schule von zwei älteren Männern rassistisch beleidigt.
Auf dem Gehweg unter der Warschauer Brücke wurde ein großes Hakenkreuz geschmiert. Durch eine andere Person wurde dieses bereits unkenntlich gemacht und umgedeutet.
In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf stellte die AfD einen Antrag, in dem gefordert wird, das Hissen der Regenbogenfahne zu unterlassen. Dabei wurden zahlreiche diskriminierende Klischees und Diffamierungen gegenüber der LGBTIQ*-Community verbreitet.
Am S-Bahnhof Nöldnerplatz, Rummelsburg und an der Zillepromenade wurden erneut Aufkleber von "Corruptiv" entdeckt und entfernt. Hierbei handelt es sich um eine Anspielung auf die Recherchen des Medienhauses "Correctiv" zu extrem rechten Akteuren. Das Wortspiel, welches sich mit dem Begriff der "Korruption" zusammensetzt, diffamiert die Journalist*innen und Recherchen und kann als Teil eines extrem rechten Kulturkampfs verstanden werden.
An der Tramhaltestelle Hansastr./Malchower Str. wurde eine Schmiererei mit "NRJ" entdeckt. Hierbei handelt es sich um die Bezeichnung der "Nationalrevolutionären Jugend", der Jugendorganisation des "III.Weg".
An der Bushaltestelle Rixdorfer-/Britzer Straße wurde an einen Mülleimer mit weißem Filzstift „Alles für Deutschland“ geschmiert.
An Hausfassaden in der Kreuzigerstraße wurde viermal der Code 1161 (Anti-Antifa) geschmiert und durch eine andere Person bereits umgedeutet.
An der Kreuzung Edisonstr./ Griechische Allee hielt sich eine verwirrt wirkende Person im Straßenbereich auf. Ein Mann lief dann an der Person vorbei, spuckte ihr vor die Füße und rief mit etwas Abstand, dass die Person abgeschoben werden sollte.
In der Elsa-Brandström-Straße wurde ein Graffiti mit der antifaschistischen Flagge durchgestrichen und D3W (Der III. Weg) und NRJ (Nationalrevolutionäre Jugend) darauf geschrieben.
In einem Altkleidercontainer in Eschengraben wurde eine Schmiererei mit der Aufschrift "AFA BXN" (Antifa boxen) und dem Keltenkreuz gefunden.
In der Regatter Str. vor der Grünauer Gemeinschaftsschule wurde an einer Absperrung der Schriftzug "FCK AFA!" (Fuck Antifa!) entdeckt und entfernt.
Am U-Bahnhof Lichtenberg schrie gegen 17:00 Uhr eine Person laut "Sieg Heil".
Am S-Bahnhof Karlshorst wurde ein Aufkleber entdeckt, der Bezüge zum "Stolzmonat" aufweist. Hierbei handelt es sich um eine Kampagne der extremen Rechten, die insbesondere in den sozialen Medien Hass gegen LGBTIQ* schürt.