27.08.2016 Bezirk: Mitte
Am Samstag, den 27. August, erstürmten fünfzehn Mitglieder der rechtsradikalen "Identitären Bewegung" das Brandenburger Tor. Die Besetzer drangen durch den nördlichen "Raum der Stille" auf das Dach eines Seitenflügels und von dort auf das Tor. Den Wachmann vor dem "Raum der Stille" hatten sie überlistet und ausgesperrt. Die Täter kletterten auf mitgebrachten Leitern hoch bis zur Quadriga und entrollten dort mehrere Transparente: "Grenzen schützen - Leben retten" und "Sichere Grenzen - Sichere Zukunft". So nahmen die rechten Aktivisten den "Tag der offenen Tür" der Bundesregierung, der dieses Jahr unter dem Motto "Migration und Integration" stand, zum Anlass für ihre rechte Protestaktion. Außerdem entzündeten sie mehrere Pyrofackeln. Unter den zahlreichen Personen, die sich zur fraglichen Zeit auf dem Pariser Platz aufhielten, fand die Aktion keinen Anklang: "Nazis raus", wurde in Stimmchören skandiert. Der Aufforderung der Polizei, von dem Denkmal herunterzukommen, kamen die Rechtsextremisten erst nach wiederholter Aufforderung nach. Anschließend stellte die Polizei die Personalien der Besetzer fest und leitete formal Verfahren wegen Nötigung, Hausfriedensbruch und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, ein. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller kommentierte die Aktion folgendermaßen: "Mit ihrer vorübergehenden Besetzung des Brandenburger Tores haben rechte Aktivisten versucht, dieses Wahrzeichen der Freiheit für sich zu vereinnahmen. Es ist schlicht widerlich, wie Demokratiefeinde mit solchen Aktionen versuchen, sich dieses Symbol anzueignen, das inzwischen für ein demokratisches, friedliches und weltoffenes Deutschland steht."
Quelle: http://www.morgenpost.de/berlin/article208138085/15-rechte-Aktivisten-besetzen-Brandenburger-Tor.html / http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/nach-aktion-der-identitaeren-bewegung-senat-will-brandenburger-tor-besser-schuetzen/14463426.html