Vorfalls-Chronik

E-Mail eines Anwohners an das Wohnheim in der Carola-Neher-Straße, die sich auf einen Informationsbrief des Bezirksamtes zur Neubelegung des Heims richtet: "Erstens interessiert es mich einen Dreck was mit dem Gesindel passiert und zweitens, müssten sie uns deutsche Bürger eigentlich um Erlaubnis fragen ob wir damit einverstanden sind. [...] Von mir aus könnten die Schulen auseinander fallen und das Gesindel verrecken." (Rechtschreibfehler im Originaltext).

Veröffentlichung von "10 Punkten für eine sofortige Schließung vom Asylantenheim in Berlin-Hellersdorf" auf der "Facebook"-Seite der "Bürgerbewegung Hellersdorf".

Ein dunkelhäutiger junger Mann wurde im Regine-Hildebrandt-Park von zwei Angreifern erst angerempelt, dann rassistisch beleidigt und anschließend mit der Faust ins Gesicht geschlagen.

Auf dem Straßenschild der Carola-Neher-Straße wurden Aufkleber mit dem Schriftzug "Wir wollen keine Asylantenheime. Wir Deutsche stellen uns quer!" angebracht.

Gegen 2:00 Uhr wird ein 22-jähriger Mann, der ein Kleid trägt, in der Borkheider Straße von drei unbekannten Männern transphob beleidigt und geschlagen.

Zwei Passanten beleidigen mehrere Bewohner des Wohnheims in der Carola-Neher-Straße rassistisch.

Ein Mitarbeiter des Wohnheims in der Carola-Neher-Straße wurde von einem Mann und einer Frau rassistisch beleidigt.

Zahlreiche NPD-Wahlplakate in der Raoul-Wallenberg-Straße sowie Aufkleber gegen "Asyl-Missbrauch" in der Nähe des "Freizeitforums Marzahn" und an Containern auf der Marzahner Promenade.

Ein 26- Jähriger zündet Wahlplakate an, zeigt den "Hitlergruß" und leistet aggressiven Widerstand gegen mehrere Polizisten.

Verschiedene NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Todesstrafe für Kinderschänder" und "Nein zum Heim!" an einem Laternenmast bei den "Gärten der Welt".

NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Einmal Deutschland und zurück" an der U-Bahn-Brücke Cottbusser Platz.

Mehrere Aufkleber von "[URL Rechtundwahrheit] - Schützt unsere Heimat!" auf einem Park- und auf einem Spielplatzschild.

Verschiedene NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Nein zum Heim!", "Wir wollen keine Asylantenheime!", "Nein zum Bombenterror!" etc. an einem Laternenmast, einem Spielplatzschild und an einer Banklehne im Park gefunden.

Mehrere Aufkleber und Plakate mit Schriftzug und Logo von "Identitäres Europa" an einer Bushaltestelle und mehreren Laternenpfählen gefunden.

Mehrere NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Asylbetrüger raus!" am Bushaltestellenschild und am Laternenpfahl in der Nähe einer Schule gefunden.

Aufkleber des "Nationalen Widerstands" im Tunnel des U-Bahnhofs Cottbuser Platz gefunden.

Ein Mann und eine Frau, beide etwa Mitte zwanzig, versuchen einen Passanten zu fotografieren. Sie beleidigen ihn als "linke Bazille" und bedrohen ihn mit einem Teppichmesser.

Das Auto einer Unterstützerin des Flüchtlingsheims in der Carola-Neher-Straße wurde in Brand gesetzt.

Gegen 0.10. Uhr werden ein 19- und ein 20-jähriger Mann auf dem Weg in die Unterkunft in der Maxie-Wander-Straße von sechs unbekannten Männern aufgefordert, stehen zu bleiben und mit Bierflaschen beworfen. Der 19- und der 20-Jährige erreichen das Flüchtlingsheim unverletzt. Zwei Zeugen können verhindern, dass die sechs Männer in das Gebäude eindringen, obwohl sie es versuchen und aus rassistischer Motivation Drohungen aussprechen. 

NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Mehr Bildung, weniger Zuwanderung" auf dem Schleichweg von der Marzahner Promenade zur Straßenbahnhaltestelle gefunden.

NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Natürlich Deutsch" auf Verkehrsführungsschild an der Einfahrt zu einem Supermarkt in der Gothaer Straße.

Es wurden Aufkleber mit der Aufschrift "Hartz 5 vorbeugen" und "Grünes Licht für nationalen Sozialismus" auf Briefkasten in der Zossener Straße/Michendorfer Straße gefunden.

Der Code "NF" ("Nationale Front") wurde in einer Glastür in der Suhler Straße eingeritzt.

Gegen 1:00 Uhr wird am U-Bahnhof Hellersdorf ein 34-jähriger Mann von einem 21- und einem 24-jährigen Mann rassistisch beleidigt. Ihm wird wiederholt ins Gesicht gespuckt.

NPD-Aufkleber "Asylheim? Nein Danke!" an einem Laternenpfahl.

Gegen 12:15 Uhr wird ein 23-jähriger Mann in einem Wohnhaus, während er Flyer für die „Schülerpiraten“ verteilt, von einem unbekannten Mann rassistisch beleidigt, gestoßen und verletzt.

Schmierereien im Zugangsbereich zu den Bahnsteigen des U-Bahnhofs Cottbusser Platz ("Fuck ANTIFA" und "Rache für Horst Wessel!").

Auf der Abfahrt zum Radweg in der Gothaer Straße/Eisenacher Straße wurde der rechtsextreme Zahlencode "88" (d.h. "Heil Hitler") in den Beton geritzt.

Ein dunkelhäutiger junger Mann wird im Treppenhaus eines Hellersdorfer Wohnhauses von einer weiblichen Reinigungskraft rassistisch beleidigt: "Geh zurück nach Afrika!" Dabei schlägt die Frau dem Mann mit ihrem Wischmopp gegen sein Schienenbein. Der Mann muss sich daraufhin in ärztliche Behandlung begeben und erstattet Anzeige.

Mehrere NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Nein zum Heim!" und "Wir wollen keine Asylantenheime!" an mehreren Laternenpfählen.

NPD-Aufkleber: "Asylbetrüger raus!" an einem Laternenpfahl.

Auf dem Bürgersteig in der Gothaer Straße wurden sieben Flyer mit einem Aufruf zum "Trauermarsch" und zur "Mahnwache"  am 7. und 8.3.2014 in Dessau gefunden.

Schriftzug "NPD" am Kleiderspenden-Container am Auerbach Ring.

Ein NPD-Aufkleber mit der Aufschrift "Asylbetrüger raus!" wurde bei einer Jugendfreizeiteinrichtung gefunden.

Hakenkreuz-Schmierereien am U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße und in der Carola-Neher-Straße.

Mehrere Handzettel mit der Aufschrift "Asylwahnsinn stoppen!" wurden im Hellersdorfer Rathausviertel gefunden.

Einem Mitarbeiter einer Jugendeinrichtung wird "Rotfront verrecke!" hinterher gerufen.

Zu einer Demonstration der NPD gegen das deutsche Asylrecht kamen zwischen 10 und 20 Anhänger/innen zusammen; die Gegendemonstrant/innen waren in der Überzahl.

Ein Flyer mit der Aufschrift "Asyl-Wahnsinn stoppen" wurde in einem Briefkasten gefunden.

Die "Bürgerbewegung Hellersdorf" veröffentlicht private Daten eines Parteimitglieds der Linken im Internet, welches als Flüchtlingsberater tätig ist. Es folgen u.a. beleidigende Anrufe ("Doofkopp") und telefonische Bedrohungen ("Wir kriegen dich!").

Mehrere Flyer mit der Aufschrift "Asyl-Wahnsinn stoppen" wurden gefunden.

In der Henny-Porten-Straße wurden acht rechtsextreme Aufkleber (3x "Nein zum Heim", 4x "NPD - Thema Asyl", 1x "Bewegung Neue Ordnung, gegen die EU") gefunden.

Ein Feuerwerkskörper wurde durch ein angeklapptes Fenster des Flüchtlingsheims in der Carola-Neher-Straße geworfen. Personen kamen nicht zu Schaden.

Ein Bewohner des Flüchtlingsheims in der Carola-Neher-Straße wird in der U-Bahn in der Nähe des Cottbusser Platzes von zwei Sicherheitsmännern aus dem Heim aus rassistischer Motivation angegriffen. Er wird von einem Mann festgehalten, während der andere ihn schlägt. Der Bewohner erstattet Anzeige bei der Polizei.

Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Flüchtlingsheims in der Carola-Neher-Straße ist von einem 25-Jährigen rassistisch beleidigt worden.

Vor dem Eingang des Flüchtlingsheims in der Carola-Neher-Straße führt ein rechtsextremer Musiker einen Musikdreh durch, der anschließend auf der "Facebook"-Seite der "Bürgerbewegung Hellersdorf" auftaucht. In dem Lied taucht u.a. folgende antisemitische Passage auf: "Befreit euch von der Lüge, Brüder dieser Welt vereinigt euch, und Zion fällt."

In der Nacht wurde das Wahlkreisbüro des Berliner Sozialsenators Mario Czaja (CDU) angegriffen. Vor der Tür wurde ein Plakat mit der Aufschrift "Nein zum Heim" aufgehängt. Die Aktion wurde gefilmt und auf der "Facebook"-Seite der "Bürgerbewegung Hellersdorf" gepostet.

Über Nacht wurden im Kreuzungsbereich Raoul-Wallenberg-Straße/Franz-Stenzer-Straße ca. 20-30 Aufkleber mit rechtsextremen Inhalten verbreitet.