Antisemitische Schmierereien in Kreuzberg
In einem Wohnhaus in der Wrangelstr. beschmierten Unbekannte die Tür zum Dachboden mit einem Hakenkreuz, einem Davidstern und dem Schriftzug “Scheiß Juden“.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
In einem Wohnhaus in der Wrangelstr. beschmierten Unbekannte die Tür zum Dachboden mit einem Hakenkreuz, einem Davidstern und dem Schriftzug “Scheiß Juden“.
Gegen Abend zog eine Gruppe von 15-20 Nazis, unter ihnen vier Frauen, mit u.a. “Sieg-Heil-Rufen“ durch die Mainzer Straße. Als ein Anwohner sich am Fenster beschwerte, bedrohten ihn die Nazis. Sieben von ihnen stürmten in das Haus, wobei ein Mann sich beim Einschlagen der Tür verletzte. Nach ein paar Minuten verließen sie das Haus wieder.
In der Schnellerstraße wurden verschiedene Aufkleber aus dem Wahlkampfsortiment der NPD gefunden. Darunter fanden sich die Parolen "Kauft deutsche Produkte!", "Gute Heimreise!" und "Global dient dem Kapital - Sozial geht nur national."
In der Brückenstraße, vor dem Parteibüro der CDU, wurden zwei Hakenkreuze an einen Briefkasten und einen Mülleimer gemalt.
Gegen 00:15 Uhr riefen drei Männer am Bersarinplatz “Heil Hitler“.
In der Proskauer Straße riefen zwei Personen u. a. “Sieg Heil“.
Gegen 4:00 Uhr früh wurde die Betreiberin eines Imbiss in der Rigaer Straße von zwei Männern rassistisch beleidigt, nachdem sie die beiden aufgefordert hatte, den Laden zu verlassen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung. Einer der Männer umfasste den Arm der Betreiberin so stark, dass sie ein Hämatom davontrug.
Laut eigenen Angaben führte die DVU eine Verteilaktion an verschiedenen Orten Berlins durch. Mit einem "Infomobil" und Faltblättern traten die AktivistInnen der Partei an die Bevölkerung heran. Eine der Aktionen fand am S-Bahnhof Schöneweide statt.
Ein 22-Jähriger wurde gegen 5.45 Uhr am S-Bahnhof Frankfurter Allee von vier Neonazis brutal zusammengeschlagen. Die Neonazis traten und schlugen solange auf ihr Opfer ein, bis dieser das Bewusstsein verlor.
Im Club “Jeton“ wurde von einer Person der “Hitlergruß“ gezeigt. Die Person wiederholte dies auf dem Gehweg vor dem Club.
In einem Restaurant in der Prinzenstr. wurde ein Gast durch einen weiteren Gast rassistisch beleidigt.
In der Kneipe "Zum Henker" in der Brückenstraße fand eine Veranstaltung zum Thema "nationale Gefangene" statt. Es sind ca. 50 Mitglieder der rechtsextremen Szene anwesend.
Im Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide wurde ein großes Hakenkreuz gemalt und daneben die Parole "Sieg Heil" geschrieben.
Ein 45-Jähriger wurde abends in Friedrichshain angegriffen. Gegen 18:00 Uhr hatte ein Unbekannter den Mann im Volkspark Friedrichshain ohne vorherigen Anlass mit den Worten “Du schwule Sau“ beleidigt und ihm mit einem Stein gegen den Kopf geschlagen. Der Täter flüchtete anschließend unerkannt.
Gegen 5:00 Uhr morgens wurden zwei Linke in der Frankfurter Allee, auf Höhe der Diskothek “Jeton“, von einem Mann zuerst mit neonazistischen Parolen bedroht. Als diese darauf nicht reagieren, fangen der “Rufer“ und eine weitere Person an, die beiden Linken zu verfolgen. Der “Rufer“ versetzte einem der beiden Linken einen Faustschlag gegen den Hinterkopf. Das Opfer ging zu Boden und die Täter versuchten, auf den Kopf des Opfers einzutreten. Weitere Angriffsversuche konnten unterbunden werden.
In Plänterwald und Baumschulenweg wurden in der Kiefholzstraße, der Erich-Lodemann-Straße, der Eichbuschallee, der Köpenicker Landstraße, im Dammweg, der Orionstraße, der Neuen Krugallee und in der Mosischstraße ca. 80 Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt verklebt.
In einer Kneipe in der Brückenstraße wurden drei Männer von der Polizei festgenommen, die Tätowierungen verbotener rechtsextremer Symbole zur Schau stellten. Bei einem der Festgenommenen wurde ein Schlagring gefunden.
Am Dammweg und in der Umgebung wurden Plakate der Kampagne "NONPD" abgerissen. Dazu wurden großflächig Aufkleber der NPD geklebt, die rechtsextreme Inhalte hatten.
In einigen Tageszeitungen erschienen Artikel zu den Aktivitäten des Bündnisses für Demokratie und Toleranz gegen die Kneipe "Zum Henker", die aktuell Treffpunkt der rechtsextremen Szene ist. Aus den Artikeln geht hervor, dass Geschäftstreibende in der Brückenstraße, denen ein migrantischer Hintergrund zugeordnet wird, wöchentlich von Bedrohungen der rechten Szene betroffen sind.
Ein mongolischer Künstler, der in den Spreehöfen Räume angemietet hatte, wurde mehrfach am Bahnhof Schöneweide, in der Brückenstraße und in den Spreehöfen von Rechtsextremen rassistisch bepöbelt. Aufgrund der massiven Bedrohungen kündigte der Künstler sein Mietverhältnis vorzeitig.
An eine Werbetafel an der Unterführung zum Busbahnhof Schöneweide wurden die Zahlen "1488" mit Marker geschrieben. Die Zahlen sind ein Zahlencode hinter dem rassistische Inhalte stehen. Die 14 steht für 14 Wörter, die einen Eid oder Schwur zur Erhaltung der "arischen Rasse" symbolisieren. Dieser Schwur stammt vom amerikanischen Rechtsextremisten David Eden Lane. Die "88" kann entweder für "Heil Hitler" stehen oder für "88 Grundsätze", die ebenfalls von Lane geschrieben wurden.
An einem Verkehrsschild Schnellerstraße Ecke Spreestraße klebte ein Aufkleber der NPD mit der Aufschrift "Ich steh zu meinem Land."
In der Brückenstraße, der Spreestraße, der Schnellerstraße und der Hasselwerderstraße wurden 13 Aufkleber mit rechtsextremen Inhalten entfernt. Darunter befand sich Werbung für den rechtsextremen Laden Harakiri, der sich in Pankow befindet, ein selbst gemalter Aufkleber mit der Aufschrift "Zecke pass auf, das ist unser Land", Aufkleber der NPD mit den Aufschriften "Deutsche kauft deutsche Produkte!" und "Arbeit. Familie. Vaterland.", sowie ein Aufkleber des rechtsextremen Wikingerversands auf dem "Ausländer-rein, Wir sagen Nein" zu lesen war.
In der Ohlauer Str. äußerte sich eine Person gegenüber eine*r Hausmitbewohner*in rassistisch und antisemitisch.
In der Kiefholzstraße in Baumschulenweg und Plänterwald wurden anlässlich des 17. Juni mehrere Aufkleber der Jungen Nationaldemokraten geklebt.
Im Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide, an der Michael-Brückner-Straße, der Spreestraße und in der Hasselwerder Straße wurden Plakate und Aufkleber der Jungen Nationaldemokraten anlässlich des Jahrestages des 17. Juni 1953 geklebt. Die Plakate und Aufkleber sind identisch mit denen aus dem Jahr 2008.
Am Sterndamm wurden sechs Plakate entdeckt, die sich auf den 8. Mai bezogen. Auf den Plakaten ist zu lesen: „8. Mai 1945 Besetzt - Belogen - Umerzogen, Befreit von Heimat, Haus & Hof, Befreit von Recht & Würde, Befreit von ihrem Leben, Das feiern wir nicht! Niemals!". Im Hintergrund ist ein toter Soldat und das Brandenburger Tor zu sehen. Urheber des Plakats sind Berliner Kameradschaftsstrukturen. Auf dem Sterndamm wurden weiterhin ein Aufkleber der Jungen Nationaldemokraten zum 17. Juni 1953 und ein Aufkleber der NPD mit der Aufschrift "Ich steh zu meinem Land" entdeckt und entfernt.
In der Brückenstraße wurden Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt entdeckt.
Zwei Antifaschist*innen sprachen zwei Neonazis auf deren Thor-Steinar-Kleidung an und wurden von diesen dann mit einem Messer angegriffen und verletzt.
Unbekannte übersandten einem Verlag einen Brief zum Thema Femizid “Gülsüm“. Dieser Brief war mit einer Doppelsigrune versehen.
Im Eingang eines Projekthauses in der Petersburgerstraße wurden zwei Hakenkreuze und “SS-Runen“ geschmiert. Im Eingang eines Projekthaus in der Petersburgerstraße werden zwei Hakenkreuze und “SS-Runen“ geschmiert. Die Nutzer_innen haben diese dokumentiert und die Polizei informiert.
Eine Person am Ostbahnhof trug ein deutlich sichtbares Hakenkreuz an einer Kette.
Nach Augenzeugenberichten trafen sich 150-200 rechtsoffene Hooligans und einige Neonazis am S-Bhf. Treptower Park, um gemeinsam bis zur Frankfurter Allee zu fahren. Sie skandieren “Deutschland den Deutschen - Ausländer raus“ und andere rechte und rassistische Parolen.
Am Ostbahnhof wurde ein, in die Fensterscheibe der S-Bahn geritztes, Hakenkreuz gemeldet.
Im Umkreis des Kollegs in Baumschulenweg wurden verschiedene Aufkleber mit rechtsextremen Inhalten verklebt.
Im Treptower Park fuhr ein Mann, ca. 60 Jahre alt, auf einem Fahrrad und rief Menschen, die dort Grillen den Satz zu: "Scheiß Kanacken, räuchern hier alles voll!".
Über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen kam es innerhalb eines Nachbarschaftsstreites zu rassistischen und homophoben Beleidigungen.
Eine Person in kurzen Hosen lief alkoholisiert durch den U-Bahnbereich am Kottbusser Tor. An seinem linken Oberschenkel befand sich ein Hakenkreuz.
Nach einem Fußballturnier mit extrem rechter Beteiligung feierten ca. 50 Personen in der Kneipe "Zum Henker" in der Brückenstraße den sogenannten Herrentag. Dabei wurden rechtsextreme Parolen gerufen.
Gegen 17 Uhr lief eine Gruppe von ca. 8 jungen Männern aus der Brückenstraße in den Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide und von dort aus durch die Bahnhofshalle. Dabei riefen sie lautstark folgende Parolen: "Frei-Sozial-National" und "Hier marschiert der nationale Widerstand!". Beobachter*innen der Szenerie empfanden das Auftreten als martialisch und fühlten sich eingeschüchtert.
Im Hasselwerder Park fand ein Fußballturnier mit mehreren Mannschaften statt, an dem auch Mitglieder der kameradschaftsähnlichen neonazistischen Gruppierung "Frontbann 24" teilnahmen. Auf einer extrem rechten Berliner Website schreibt die Gruppierung, dass gegrillt wurde und Polizei und Landeskriminalamt vor Ort waren. Am Fußballturnier beteiligten sich Teams aus verschiedenen Gaststätten in Niederschöneweide.
In der Michael-Brückner-Straße an einem Straßenschild vor einer Tankstelle, wurde ein Aufkleber des Ladens "Harakiri" entdeckt. Der "Harakiri" ist ein Laden in dem es neben Bekleidung für Rechtsextremisten auch Broschüren und Fanzines, Musik und andere Utensilien rechtsextremer Kultur zu kaufen gibt. Seit Beginn der 90er Jahre ist der Laden ein wichtiger Teil rechtsextremer Infrastruktur in Berlin. Er befindet sich in Pankow.
In einem Laden in der Colbestraße wird eine verbotene extrem rechte CD verkauft.
In der Bevernstraße wurde ein Hausflur mit einem Hakenkreuz, einer Wolfangel und einem Keltenkreuz mit inliegendem Schriftzug “Celtic Front“ beschmiert.
Gegen 16 Uhr rief ein Mann in der Thomas-Müntzer-Straße laut "Ausländer raus!". Zeug*innen konnten keine Menschen auf der Straße erkennen, auf die sich der Mann beziehen könnte.