NS-verharmlosende Schmiererei am S-Bahnhof Westkreuz
Am S-Bahnhof Westkreuz wurde das Bild einer Person auf einem Plakat mit einem Hitlerbart beschmiert.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Am S-Bahnhof Westkreuz wurde das Bild einer Person auf einem Plakat mit einem Hitlerbart beschmiert.
Am Denkmal antifaschistischer Widerstandskämpfer im Park am Weißen See wurden die Gesichter zweier Statuen mit Hitlerbärten und dem Schriftzug "HTL" versehen.
Im Schönerlinder Weg wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "NS AREA" entdeckt und entfernt.
In Nord-Neukölln wurde ein lesbisches Paar angegriffen. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In der Eitelstraße in der Nähe des Bahnhofs Lichtenberg wurden 2 rassistische Aufkleber entdeckt, die beide überklebt wurden. Auf einem war der Begriff "Remigration" zu lesen, der von der Neuen Rechten als Kampfbegriff für Vertreibung und Deportation benutzt wird.
Im Gerichtsgebäude in Moabit kam es zu einer rassistischen Äußerung. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Gegen 14:35 Uhr brüllte ein Mann in der U8 ab Moritzplatz in Richtung Wittenau, nachdem er bei einer Person gegenüber einen Beutel gegen Rassismus entdeckte, "Alle Ausländer müssen vergast werden" und "Sieg Heil". Um eine weitere Eskalation zu vermeiden, verließ die betroffene Person am nächsten Stopp die Bahn.
In der Rathausstraße Ecke Ringstraße wurde ein Aufkleber der Jungen Nationalisten mit den Parolen "Kein deutsches Blut für die Kriege der USA und Israel", "KAMPF DEM KAPITAL" und "Boykottiert den American Way of Life" entdeckt und entfernt.
Aus einer pro-palästinensischen Demonstration heraus wurde ein Reporter gegen 16:25 Uhr in der Gneisenaustraße erst als "Lügenpresse!" beschimpft, angespuckt und am Hals und Oberkörper getroffen.
Vor einer Gaststätte in der Konrad-Wolf-Str./Altenhofer Str. fing eine Gruppe von Männern mit BFC-Fankleidung an, gegen Passant*innen zu pöbeln. Dabei beleidigten sie diese als: "Talahon". Dieser Begriff kommt aus der Jugendsprache und wird auch abwertend gegenüber migrantischen Jugendlichen verwendet. Aus der Gruppe provozierten ca. 4-5 Männer weiter und fragten die Betroffenen ob sie "Union-Fans" oder "Antifas" wären. Anschließend griffen sie eine Person an, um an die Bauchtasche zu gelangen. Die BFC-Fans schlugen die betroffene Person anschließend mit Faustschlägen ins Gesicht, und verfolgten die Betroffenen auf der Flucht.
Gegen 15:00 Uhr begann am Südstern eine pro-palestinensische Demo „Solidarität mit Palästina. Stoppt den Gaza Genozid. Keine Waffen für Israel“ mit ca. 700 Teilnehmer*innen, die durch Kreuzberg führte. Während der Demo kam es mehrfach zu verbotenen Rufen (From the river to the sea) und es wurden Kunststoffflaschen auf Polizeikräfte geworfen, die einen Beamten am Kopf verletzten. Aufgrund der während der Demonstration begangenen Straftaten beendete der Versammlungsleiter gegen 17:45 Uhr die Demonstration.
Als eine pro-palestinensische Demo „Solidarität mit Palästina. Stoppt den Gaza-Genozid. Keine Waffen für Israel“ an der Ecke Yorck- / Gneisenaustraße an einer Kundgebung „Bring them home now – Stoppt den Terror der Hamas“ vorbeilief, kam es zu Provokationen aus der Demo heraus gegen die Kundgebungsteilnehmer*innen und es wurde „From the river to the sea“ in ihre Richtung gerufen. Die Situation war für die lediglich drei Kundgebungsteilnehmer*innen durchaus bedrohlich, als die Demo mit ca. 700 Teilnehmenden an ihnen vorbeizog.
An der Ecke Kochstraße/Rudi Dutschke Straße wurde auf einem an der Litfaßsäule angebrachten Veranstaltungshinweis der neuen Synagoge der Spruch: "the 'goyim' know" entdeckt.
Der Spruch "The Goyim know", der aus der US-amerikanischen Alt-right Bewegung stammt, bezieht sich auf antisemitische Verschwörungsideologien, und soll sich über in Panik geratenen Jüdinnen*Juden lustig machen, deren angebliche geheime Verschwörungen oder Manipulationen von Nichtjuden ("Goyim") aufgedeckt wurden.
In der Gehsener Str. wurde ein Aufkleber gegen Antifaschist*innen entdeckt und entfernt.
Am Roederplatz wurden mehrere Aufkleber gefunden und entfernt, die sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten richten. Auf zwei Aufklebern ist der Schriftzug "Smash Antifascism" zu lesen und ein Konterfei von Trump abgebildet. Auf einem anderen steht "Good night left side" und es ist darauf abgebildet, wie drei Personen von einem Auto an- oder umgefahren werden.
In der Mehrower Allee wurden zwei extrem rechte Aufkleber aus Neonaziversandhandlungen, dessen Motive sich gegen Antifaschist*innen richteten, entdeckt. In der Max-Hermann-Straße wurde ein weiterer entdeckt.
In der Halle des S-Bahnhofs Köpenick wurde ein Aufkleber der extrem rechten Jungen Alternative entdeckt und entfernt.
Mit einem Stencil wurde auf einem Stromkasten an der Marie-Curie-Allee Ecke Bietzkestraße die Aufschrift "Nationaler Widerstand" angebracht. Das Stencil wurde übermalt.
Hinter einer Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen in Hellersdorf wurden mehrere extrem rechte Schmierereien entdeckt und überklebt.
In der Oranienburger Straße in Wittenau wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "# Stolzmonat" gesehen und unkenntlich gemacht. Unter dem Hashtag wendete sich die extreme Rechte gegen queere Menschen.
Im Nachtbus N56 wurde gegen 1:30 Uhr von einem Mann eine den Nationalsozialismus verherrlichende Parole gerufen.
Am U-Bahnhof Hellersdorf wurde auf einem Verkehrsschild ein Aufkleber mit dem Slogan "Freiheit für Deutschland" mit einer Reichsflagge im Hintergrund entdeckt.
In Neukölln wurde ein queeres Paar beleidigt. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Vor dem ZDF Hauptstadtstudio fand die Abschlusskundgebung eines extrem rechten, verschwörungsideologischen Autokorsos statt. Am Autokorso beteiligten sich verschiedene extrem rechte, verschwörungsideologische und Reichsbürger*innengruppen unter anderem Menschen aus dem Umfeld der Gruppe "Freie Geister 4G". Ein Redner verbreitete den rassistischen Verschwörungsmythos von einer angeblichen "Umvolkung". An mindestens einem Auto waren Reichsflaggen angebracht. Auf einem Plakat wurden Grüne als "Vaterlandsverräter" bezeichnet.
Auf dem Pariser Platz hielten etwa 5 Reichsbürger*innen eine Kundgebung ab. Dabei zeigten sie Reichsfahnen und preußische Fahnen.
Auf einem Mülleimer am nördlichen Ufer des Orankesees wurde der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt.
Am S-Bahnhof Tegel lagen kleine Karten mit Werbung für die neonazistische Kleinstpartei "Der III. Weg" aus, auf denen neben dem Logo auch ein QR-Code abgebildet war.
Eine Frau wurde in der Tram in Moabit von einer Unbekannten antimuslimisch-rassistisch beleidigt.
In einer Schule im Bezirk Mitte kam es zu einem Vorfall von anti-Schwarzer rassistischer Diskriminierung. Zum Schutz der betroffenen Person werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In einer Schule im Bezirk Pankow wurde ein Schwarzes Kind von Mitschüler*innen rassistisch beleidigt und gemobbt. Zum Schutz der betroffenen Person werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Vor der Sangelallee 6 wurden zwei Aufkleber mit der Aufschrift "We hate Antifa" entdeckt und entfernt.
Mittags wurden erneut extrem rechte Aufkleber im Parsteiner Ring entdeckt und entfernt. Diese trugen den Aufdruck "Good Night Left Side" (= Gute Nacht Linke Seite) und "Deutsche Jugend Voran". Sie klebten über bereits unkenntlich gemachten "Good Night Left Side" Aufklebern. Seit Anfang des Monats tauchten fast täglich neue Aufkleber an der gleichen Stelle auf, sobald sie beseitigt wurden.
An einem Schild im Landschaftspark Johannisthal wurden zwei Aufkleber gegen politische Gegner*innen und ein rassistischer Aufkleber gegen Geflüchtete entdeckt und entfernt. Alle Aufkleber stammten aus einem neonazistischen Onlinehandel.
In der Kopenhagener Straße wurde der neonazistische Zahlencode "1161" entdeckt und überklebt. Der Zahlencode 1161 ist ein extrem rechter Zahlencode. Es bedeutet: „Anti-Antifa“. Er findet in Organisationsnamen, als Aktionslabel und als Schmierereien Verwendung. Und es dient der Drohung gegen den politischen Gegner.
Auf einer Litfaßsäule, nahe der City-Toilette S-Bahn Warschauer Straße, wurde ein ca. 40x40 cm großes Hakenkreuz angebracht.
Die Firma Wall wurde informiert und hatte umgehende Beseitigung zugesagt.
Gegen 12:00 Uhr warf ein 50-jähriger Mann in der Rathausstraße eine geschlossene Bierflasche gegen die zentrale Statue des Neptunbrunnens. Im Anschluss rief der Mann wiederholt eine nationalsozialistische Parole gerufen und zeigte den Hitlergruß.
In der Nossener Straße/Stollberger Straße wurde am späten Abend ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
An einem Mülleimer in der Parkanlage Gropiusstadt wurde ein Aufkleber mit LGBTIQ*-feindlichem Inhalt gesehen und entfernt. Der Aufkleber zeigte eine imitierte Regenbogenflagge mit den Farben schwarz-rot-gelb und titelte "#Stolzmonat". Unter dem Hashtag wendet sich die extreme Rechte gegen den Pride-Monat der queeren Bewegung.
Rund um den S-Bahnhof Hohenschönhausen wurden zahlreiche Aufkleber der extremen Rechten entdeckt. Auf diesen ist beispielsweise die Reichsflagge abgebildet und der Schriftzug: "Deutsches Reichsgebiet" zu lesen.
Am S-Bahnhof Kaulsdorf wurden die Worte "FCK Anifa stellt euch" [Fehler im Original] über ein Werbeplakat geschmiert. "FCK Antifa" steht für "Fuck Antifaschismus" geschmiert. Die Schmiererei richtet sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten.
Gegen 21:40 Uhr kam es zu einem neonazistisch motiviertem Angriff und Raub in Marzahn. Die sieben neonazistischen Angreifer, die schätzungsweise zwischen 18 und 40 Jahre alt sind, bewegten sich im Bereich der Mehrower Allee, als sie auf die betroffene Person trafen. Aufgrund der Kleidung der betroffenen Person nahmen die Täter diese als Gegner der extremen Rechten wahr. Einer der Angreifer war vermummt, ein weiterer trug ein T-Shirt der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg". Gemeinsam beschimpften, bedrohten und schlugen sie die betroffene Person unvermittelt. In dem Zusammenhang raubten sie ein Kleidungsstück der betroffenen Person.
Ergänzung von Oktober 2024: Das neonazistische Netzwerk "Deutsche Jugend Voran" postete kurz nach der Tat ein Foto mit dem geraubten Gegenstand aus einer Marzahner Kneipe. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Auf einem Spielplatz in der Pablo-Neruda-Str. wurden zwei Personen mit den Worten "Scheiß Antifa, ihr scheiß Zecken" angepöbelt. Dies war nicht das erste Mal, dass die Betroffenen hier angefeindet wurden.
Auf einem Mülleimer am John-Locke-Platz wurde ein Aufkleber mit der Aufschrift "Make Germany white again", mit der Abbildung von "Eisernen Kreuzen" entdeckt. Der Aufkleber stammt aus einem neonazistischen Onlineshop.
Ein junger Mann, der einige Wochen zuvor einen Ausbildung in einem Reisebüro angefangen hatte, wurde in der Probezeit fristlos gekündigt. Er war zuvor nur für Putztätigkeiten eingesetzt worden und hatte rassistische Kommentare von dort arbeitenden Kolleg*innen kritisiert. Er wurde ohne Angabe von Gründen gekündigt.
An einem Stromkasten in der Brodauer Straße/Adolfstraße wurde eine "Zecken Boxen!"-Schmiererei entdeckt und entfernt.
Am und um den S-Bahnhof Sundgauer Straße wurden zwei Sticker des extrem rechten, muslimfeindlichen PI-News-Netzwerkes entdeckt und entfernt.
PI-News verbreitet extrem rechte Verschwörungsmythen und islamfeindliche Inhalte. Der Bundesverfassungsschutz stellte den Blog 2021 unter Beobachtung und bewertete ihn als „erwiesen extremistisch“.
Eine Person in Lichtenberg wurde auf dem Wohnungsmarkt im bestehenden Wohnverhältnis strukturell diskriminiert. Es handelte sich um eine rassistische Diskriminierung. Zusätzlich kam es zu einer beleidigenden Aussage.
Im Rahmen einer Kundgebung in der Siemensstraße in Moabit warf eine weiße Rednerin dem Schwarzen Kultursenator Berlins, Joe Chialo, vor, er sei "tokenized, speeking for the white man". Damit wurde suggeriert, dass er sich nur als Schwarzes Aushängeschild des Berliner Senats benutzen lasse.
An einer Hauswand in der Siegfriedstraße wurde „Fuck Israel“ sowie ein rotes Dreieck darüber entdeckt.