Reichskriegsflagge in Plänterwald
In der Leiblstr. hängt seit Wochen eine große Reichskriegsflagge an einem Balkon.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
In der Leiblstr. hängt seit Wochen eine große Reichskriegsflagge an einem Balkon.
Das Grab einer trans Frau auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde wurde geschändet. Es wurde beschädigt und Gegenstände dort deponiert. Dies war bereits im Januar 2022 zweimal geschehen. Wieder haben Hinterbliebene dies bemerkt und gemeldet.
Der Christopher Street Day wurde am Nollendorfplatz von trans exkludierenden (ausschließenden) Radikalfeministinnen gestört. Sie zeigten Transparente und Schilder mit transfeindlichen Slogans und Inhalten.
Eine kleine Gruppe von rechten Verschwörungsideolog*innen um den sog. "Captain Future" versuchte am CSD in der Straße des 17. Juni ihr Propagandamaterial gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu verbreiten, darunter waren auch Flyer mit NS-verharmlosenden Vergleichen.
Gegen 20:00 Uhr wurden an der Ecke Urbanstraße/Gräfestraße aus einem Haus Flaschen und Steine auf den Dyke* March, eine Demonstration für lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude, geworfen.
Der Kiezladen der Kiezkommune Wedding wurde mit antifeministischen Sprüchen beschmiert. Außerdem erhielten sie Nachrichten mit antifeministischen Beleidigungen.
Mehrere BIPoC-Personen und -Organisationen aus dem BIPoC-LGBTIQ-Spektrum berichteten davon, im Vorfeld des CSD diskriminiert worden zu sein und schilderten ihre Eindrücke, dass einzelne Verantwortliche für die Organisation des CSD versucht hätten, sie auszugrenzen.
Beim Tag der offenen Tür vor der Eröffnung einer neuen Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Karlshorst äußerte sich ein Besucher um etwa 15:00 Uhr gegenüber einer Person des Bezirksamts Lichtenberg zunächst frustriert über die Eröffnung der Unterkunft in dem Wohngebiet. Dies verband er mit einer in aggressivem Tonfall ausgesprochenen Bedrohung, dass wenn sich die zukünftigen Bewohner*innen etwas herausnehmen oder es nur das kleinste Vorkommnis gebe, etwas passieren werde. Die Umstehenden suchten das Gespräch mit dem Anwohner.
Rund um die Germanenstraße wurden mehrfach Aufkleber mit dem Schriftzug "Nazi Zone" beschmiert.
Um 23:45 Uhr entdeckte die Polizei Berlin homosexuellenfeindliche Parolen im Großen Tiergarten. Die Schmierereien aus Sprühkreide richteten sich gegen den Christopher Street Day am Folgetag. Sie fanden sich über 75 Meter verteilt auf dem Gehweg im Bremer Weg. Sie wurden entfernt. Der Staatsschutz ermittelte.
Um 15 Uhr am Bahnhof Gesundbrunnen schubste ein Mann eine 22-jährige Frau gegen eine fahrende S-Bahn. Zuvor hatte sie ihm mitgeteilt, dass sie kein Interesse an Männern habe. Daraufhin beleidigte er sie homosexuellenfeindlich. Dann schubste er sie. Die Frau blieb unverletzt und musste der Situation entflüchten. Die Polizei ermittelte unter anderem wegen Volksverhetzung.
Das Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Magnus-Hirschfeld-Ufer in Moabit wurde mit Farbe beschmiert. Die Polizei bemerkte das gegen 17.40 Uhr.
Gegen 12:00 Uhr wurde auf einer Sitzbank an der Haltestelle des M41 Urban- / Ecke Baerwaldstraße eine Schmiererei entdeckt. Es handelte sich um zwei Hakenkreuze und den Schriftzug "Nazi Kiez".
Am S-Bhf. Rahnsdorf sind ca. sieben extrem rechte Aufkleber entdeckt und entfernt worden. Der größte Teil hatte rassistische Aussagen, einige richteten sich gegen politische Gegner*innen.
Gegen 16.30 Uhr beleidigte ein Unbekannter Angehörige einer Theatergruppe in der Karl-Marx-Allee und skandierte dabei rassistische und volksverhetzende Parolen. Anschließend setzte er seinen Weg fort und entkam unerkannt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.
Am Radweg Zobtener Straße und im Umfeld des Betriebsbahnhofs Rummelsburg wurden etwa sechs Aufkleber mit schwarzweißroter Fahne (Farben der Reichsfahne) gemeldet und entfernt.
Die Demonstration Dyke*March wurde auf der Route mehrfach von TERFs (Trans-Exclusionary Radical Feminists) gestört und gestoppt. Transparente und Schilder mit transfeindlichen Slogans und Inhalten wurden mehrfach präsentiert.
Eine Frau berichtete, dass sie in einem Supermarkt im Weißenseer Weg Ecke Konrad-Wolf-Straße gegen 12:00 Uhr von einer Verkäuferin rassistisch beleidigt wurde, als sie mit einer Kollegin einkaufen war. Die Verkäuferin habe sie an der Kasse erst unfreundlich behandelt und war aggressiv mit ihren Waren umgegangen. Auf den ausgesprochenen Wunsch nach freundlicher Behandlung hin meinte die Verkäuferin, sie solle zurück in ihr Land gehen, wenn es ihr hier nicht passe. Als die Frau meinte, sie wäre Deutsche, stellte die Verkäuferin dies in Frage, hielt sie an der Hand fest und sagte "verschwinde von hier". Die Betroffene vermutete, dass die Kassiererin wegen ihres Kopftuches rassistisch auf sie reagiert hatte. Umstehende Kund*innen hatten die Situation beobachtet und sind nicht eingeschritten. Die Betroffene suchte im Anschluss an die Situation das Gespräch mit der Filialleitung, da sie auch von anderen Personen erfahren hatte, dass sie in diesem Supermarkt schlecht behandelt worden waren.
Eine jüdische Organisation erhielt einen die Schoa bagatellisierenden Facebook-Kommentar.
In der Michelangelostraße wurde auf einem antifaschistischen Plakat der Slogan "Judenschwein" geschrieben.
Eine Familie wurde in den letzten Wochen mehrfach von ihren Nachbar*innen antiziganistisch angefeindet und beleidigt. Zum Schutz der Betroffenen wurde der Vorfall anonymisiert.
In Briefkästen in Niederschönhausen wurden Flyer der extrem rechten Partei "DIE RECHTE" entdeckt und weggeschmissen. Mit sozialen Themen wird auf dem Flyer versucht für extrem rechte Inhalte zu werben.
Zum wiederholten Mal wurden Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei III. Weg in der Mahlsdorfer Straße entdeckt und entfernt.
In der Neumannstraße wurde eine Vielzahl von Aufkleber der neonazistischen Partei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
In der Neuen Grottkauer Straße Ecke Hellersdorfer Straße wurde ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" mit antisemitischem Inhalt entdeckt und entfernt.
Am Volkspark Hasenheide kamen sich auf einem Radweg zwei Radfahrer entgegen. Der eine von ihnen, ein kräftiger weißer Mann, drehte sich im Vorbeifahren zu dem ihm entgegenkommenden Mann um und bespuckte ihn. Er traf ihn am Rücken. Der Getroffene, der auf dem Weg zu einem Freund war, hielt an und fragte den Täter, warum dieser ihn bespuckt habe. Der Täter nahm daraufhin sein Fahrradschloss und deutete an, den Betroffenen damit schlagen zu wollen. Der Betroffene drohte damit, die Polizei zu rufen. Der Täter ließ sich dadurch nicht von seinem Weg abbringen. Er trug einen dunklen Mundschutz, der beim Boxen verwendet wird und kam weiter mit seinem Fahrradschloss auf den Betroffenen zu. Der Betroffene schrie den Täter an, ihn in Ruhe zu lassen. Ein Schwarzer Mann, hielt an, um den Betroffenen zu unterstützen und fragte, was passiert sei. Auch andere Gäste des Parks waren aufmerksam geworden und beobachteten die eskalierende Situation. Der Täter leugnete daraufhin, dass er gespuckt habe oder kurz davor gewesen sei, den Betroffenen mit dem Fahrradschloss zu schlagen. Aus dem Park kamen ein paar arabisch sprechende Jugendliche, die dem Täter in arabischer Sprache sagten, dass er verschwinden solle. Der Betroffene und der ihn unterstützende Mann entfernten sich dann zusammen vom Tatort. Die Polizei wurde nicht informiert.
An der Tramhaltestelle Zingster - und Ribnitzer Straße wurden fünf Aufkleber mit rassistischen Motiven an einer Laterne entdeckt und entfernt. Einer stammt von "PI-News", mehrere wenden sich gegen Geflüchtete oder den Islam. Ein Aufkleber der AfD befand sich ebenfalls an dem Laternenpfahl.
Gegen 19:45 Uhr bestieg ein Mann (37 Jahr) eine Straßenbahn an der Haltestelle Humannplatz im Prenzlauer Berg. Der Mann beleidigte Fahrgäste und drohte ihnen verbal. Ein anderer Mann (33 Jahre) schritt ein, woraufhin ihn der Pöbler rassistisch beleidigte und in den Schitzkasten nahm. Der Straßenbahnfahrer forderte ihn an der Haltestelle Pappelallee auf, die Straßenbahn zu verlassen. Daraufhin nahm der Pöbler einen Hammer aus seinem Rucksack und drohte den beiden. Der Angreifer verließ die Bahn.
Ein Sticker mit rechter Propaganda von "AUF 1 TV" wurde entfernt. AUF 1 TV ist ein rechtsradikaler, österreichischer privater Sender, dessen Gründer tief in der rechten Szene verwurzelt ist.
An der Kreuzung Danziger Straße / Kniprodestraße wurde eine Shoa relativierende Sprüherei entdeckt. Der Slogan war "Ohne Bargeld: alternativlos - abhängig - ausnutzbar und bringt smartes-dezentrales Auschwitz"
In der Umgebung des Roederplatzes wurden sieben Sticker gemeldet und entfernt, die auf eine Telegram-Gruppe zurückgehen, die extrem rechte Inhalte und Propagandamaterial verbreiten.
In der U-Bahnlinie 2 auf Höhe des Zoologischen Garten wurde um 21:30 Uhr ein 39-jähriger Mann von einem anderen Fahrgast homofeindlich beleidigt und angegriffen. Der Täter drohte damit, ihn umzubringen und schlug ihm anschließend ins Gesicht, wobei seine Brille getroffen wurde.
Am Feldberger Ring Ecke Hellersdorfer Straße wurden mehrere Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg", u.a. mit rassistischen Motiven, entdeckt.
In der Bibliothek des Konservatismus fand eine neurechte Veranstaltung statt. Der Redner, Mitgründer der Partei AfD und ehemaliger Vorsitzender der Desiderius-Erasmus-Stiftung, propagierte unter dem Deckmantel eines konservativen Naturverständnisses LGBTIQ*-feindliche Inhalte. Dabei wurde jede Abweichung von Zweigeschlechtlichkeit und heterosexueller Elternschaft als unnatürlich dargestellt. Gehetzt wurde insbesondere gegen trans*-Menschen und geschlechtliche Selbstbestimmung, zum Beispiel durch das Strohmann-Argument der "bedrohten Kinder", welche zu irreversiblen medizinischen Veränderungen gedrängt würden.
Gegen 20:20 Uhr wurde eine Person im Görlitzer Park am Ausgang Wienerstraße von einem ca. 40-jährigen Mann queerfeindlich beleidigt.
Gegen 18:00 Uhr kam eine Frau mit ihren Kindern zu einem Spielplatz. Dort war bereits eine andere Frau mit ihren Kindern. Als die ankommende Frau zum Spielplatz kam, kam die zweite Frau gleich auf sie zugerannt und meinte, dass ihre Kinder das Spielzeug ihrer Kinder versteckt hätten. Die erste Frau antwortete, dass sie gar nicht die Tage vorher hier bei dem Spielplatz war. Daraufhin sagte die zweite Frau zu der ersten Frau, sie solle in ihr Heimatland zurück. Die zweite Frau kam der ersten Frau sehr nah, die Körper berührten sich fast. Die zweite Frau wirkte sehr bedrohlich. Als die erste Frau sagte zu der zweiten, dass sie etwas Abstand halten soll. Die zweite Frau nahm daraufhin drei Finger der ersten und schubste die erste Frau gleichzeitig. Die erste Frau machte ein paar Schritte zurück. Die zweite Frau kam wieder auf die erste Frau hinzu und tippte mit den Zeigefinger auf die Stirn der ersten Frau. Die erste Frau hatten den Eindruck, dass die zweite Frau ihr mehr antun möchte und machte ein paar Schritte nach hinten und sagte, dass was die erste Frau tut, rassistisch sei und sie die Polizei anrufen werde. Daraufhin hat die erste Frau ihr den Mittelfinger gezeigt, sich umgedreht und den Spielplatz, mit erhobenen Mittelfinger, verlassen.
Zwei Frauen werden in einem Bus der Linie 100 auf der Straße Unter den Linden von einem unbekannten Mann rassistisch und sexistisch beleidigt. Eine der Frauen wird gestoßen, wobei sie mit dem Kopf gegen eine Haltestange prallt und sich verletzt. Die Frau erstattet Anzeige.
Am U-Bahnhof Mierendorffplatz in Charlottenburg wurde ein Aufkleber mit dem Slogan "Deutsche Patrioten mit Migrationshintergrund" entdeckt.
Vom S-Bahnhof Blankenburg entlang der Bahnhofstraße, Alt-Blankenburg und den Karower Damm wurden fast 30 Sprühereien entdeckt, die sich gegen Antifaschismus richteten. Der Slogan war "Scheiß Antifa" (= Scheiss Antifaschismus).
Im Wedding wurden an sieben Stellen um die Beuth-Hochschule, um das Schering-Gelände und in der Müllerstraße Sprühereien der extrem rechten, verschwörungsideologischen Gruppierung "Studenten stehen auf" entdeckt.
In den Briefkasten einer Jugendfreizeiteinrichtung in der Rüdickenstraße wurde ein Flugblatt gegen "Linke Gewalt und Terror" zusammen mit abgerissenen Aufklebern gegen Neonazipropaganda in den Briefkasten gesteckt. Außerdem wurden in der Nähe weitere Sticker gemeldet, die sich einmal rassistisch gegen Geflüchtete wenden und einmal "gegen den großen Austausch" positionieren und von den "Identitären" stammen.
Die Registerstelle Berlin-Mitte und über 80 zivilgesellschaftliche Akteure sowie die Grünen, zumeist in Wedding erhielten eine wirre antisemische E-Mail mit Shoah-Relativierungen.
In der Weitlingstraße auf der Höhe der Margaretenstraße wurde ein Aufkleber der sogenannten "Reichsbürger" gemeldet und entfernt.
Auf das Schild einer Jugendfreizeiteinrichtung wurde ein Aufkleber geklebt, der sich gegen den "Ausverkauf der deutschen Sprache" wendet. Auf einem Mülleimer in der Nähe befand sich ein weiterer Sticker, der sich gegen Geflüchtete richtet. An der Tramhaltestelle Zingster - und Ribnitzer Straße wurden außerdem zwei Aufkleber gegen Islamismus und einer von der NPD gemeldet und entfernt.
In der Behmstraße bei der Behmstraßenbrücke wurde eine Hakenkreuz Sprüherei sowie die Slogan "Sieg Heil!" und "Neo Nazi" entdeckt. Eine Passantin hatte diese Sprühereien entdeckt und entfernt.
Im Görlitzer Park wurde der Spruch „N* raus“ auf einen Mülleimer geschmiert.
Eine Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
Bei einer verschwörungsideologischen Versammlung in Charlottenburg zeigte eine Teilnehmende ein Schild mit der antisemitischen Verschwörungserzählung des "Great Reset", eine andere ein Schild mit der Adresse einer extrem rechten Internetseite.
Am Leopoldplatz im Wedding schimpften zwei Frauen laut mit dem Z-Wort über Rom*nja, die angeblich so viel Dreck machen würden und nur nach Deutschland kämen, um hier "Sozialhilfe zu kassieren."
Am S-Bhf. Friedrichshagen wurde an einem Süßigkeitenautomaten ein Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei III. Weg entdeckt und entfernt