2020: Jahresbericht Register Mitte
In Berlin-Mitte wurden 2020 insgesamt 609 extrem rechte und diskriminierende Vorfälle registriert.
Wir stellen dir die Ergebnisse unserer Arbeit vor. Das sind Jahresberichte, Auswertungen, Pressemitteilungen und Selbstdarstellungs-Material.
In Berlin-Mitte wurden 2020 insgesamt 609 extrem rechte und diskriminierende Vorfälle registriert.
Für das Jahr 2020 haben die Berliner Register gemeinsam mit ihren Kooperationspartner*innen 3822 Vorfälle mit extrem rechtem und diskriminierendem Hintergrund dokumentiert.
Im Jahr 2020 dokumentierte die Registerstelle 147 Vorfälle im Bezirk. Das sind 32 Vorfälle weniger als letztes Jahr. Die meisten Vorfälle wurden wieder im Ortsteil Steglitz erfasst (2020:44 /2019:59), gefolgt von Lichterfelde (2020:19/2019:32) und Zehlendorf (2020:19/2019:39).
Das Jahr 2020 war auch in Neukölln ein Besonders. Lockdown und Pandemie veränderten das Leben im Bezirk grundlegend. Zwischenmenschliche Interaktionen und geballtes Zusammentreffen an öffentlichen Plätzen oder belebten Straßen und Bars wurde selten. Trotzdem blieb Vieles unverändert.
Die Pandemie hatte Auswirkungen auf die Vorfallschronik. Es kam zu Veränderungen im Lockdown. Beleidigungen und Angriffe gingen leicht zurück, der Propagandaanteil stieg. Insgesamt stieg auch die Zahl der gemeldeten Vorälle, 77 mehr als im Vorjahr. Infos gibt es auch zu Racial Profiling und wir stellen Projektpartner*innen vor.
In Spandau blieb die Anzahl der Vorfälle mit 98 auf Vorjahresniveau. Die häufigste Vorfallsart war Propaganda. Die meisten Vorfälle (47%) rassistisch motiviert. Die meisten Vorfälle (39) wurden für den OT Spandau erfasst, was mit der zentralen Struktur des Bezirkes erklärt werden kann.
Im Jahr 2020 wurden 329 Vorfälle dokumentiert (2019: 324). Damit wurde nahezu dasselbe Niveau wie im Vorjahr erreicht. Allerdings gibt es eine leichte Verschiebung innerhalb der Vorfallarten. So nahmen Angriffe und massive Bedrohungen, sowie Beleidigungen/Bedrohungen/ Pöbeleien ab und Propaganda zu.
Das Lichtenberger Register im Jahr 2020Eine aktive extreme Rechte unter Corona-BedingungenIm Jahr 2020 verzeichnet das Lichtenberger Register einen Höchststand von 421 gemeldeten Vorfällen. Das sind über 60 Prozent mehr als 2019 (258 Vorfälle). ...
Mahnwache im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus am Frankfurter Tor
The current year, 2020, began with dramatic events. The racist terrorist attack in Hanau, as well as the coronavirus pandemic with the related societal developments seem to make 2019 recede into the distant past. Are the assessments we made in 2019 still relevant today? What can be said about 2019 that will not immediately be overshadowed by the events unfolding in 2020?
Do you have any idea what it is like to live and work in Marzahn, Kreuzberg or Charlottenburg? The picture painted by the composition of the incidents recorded by the Register Offices in the various districts might look different from what you expect. And there are reasons for that.
Im Jahr 2019 dokumentierten die Berliner Register 3277 extrem rechte und diskriminierende Vorfälle. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Bedrohungssituation für Menschen, die von Ausgrenzung betroffen sind, verschärft. Die Ermordung von Walter Lübke und das Attentat auf die Synagoge in Halle an Jom Kippur machten 2019 bereits deutlich, dass rechter Terror keineswegs mit dem NSU begraben wurde.
Im August ist die Halbjahres-Auswertung für das 1. Halbjahr 2020 erschienen. Die Corona-Bedingungen haben auch Auswirkungen auf die extrem rechte Szene in Lichtenberg:"Trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der damit zusammenhängenden zeitweisen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sind die Register-Zahlen im ersten Halbjahr 2020 deutlich angestiegen. ...
Im Sommer 2020 erschien die jährliche Ausgabe der "Dunkelziffer Unbekannt. Rassismus & rechte Gewalt in Marzahn-Hellersdorf". Herausgeber*innen sind der AK gegen rechte Gewalt, die Antirassistische Registerstelle sowie der AStA der ASH Berlin. Enthalten ist u.a. der Jahresbericht des Antirassistischen Registers der Alice-Salomon-Hochschule für das Jahr 2019.
Für das erste Halbjahr 2020 wurden dem Register bis zum Stichtag der Erfassung am 27.07.20 für die Auswertung insgesamt 113 Vorfälle gemeldet. Ein angenommener Corona-bedingter Rückgang ist nicht gegeben. Erstmalig erfolgt die Darstellung nach Sozialräumen. Es gibt eine Beschreibung von Vorällen, die nicht in der Chronik verzeichnet wurden.
Der Demokratiebericht Marzahn-Hellersdorf erscheint nun bereits zum zweiten Mal. Im ersten Teil des Demokratieberichtes stellt das bezirkliche Register zur Erfassung rechtsextremer und diskriminierender Vorfälle Marzahn-Hellersdorf die aktuellen Fallzahlen für das Jahr 2019 vor, es wird eine vergleichende Auswertung vorgenommen und ein Fazit gezogen.
In Neukölln wurden im Jahr 2019 insgesamt 204 Fälle dokumentiert (2018: 360). 54 dokumentierte Angriffe in Neukölln machen über ein Viertel der Vorfälle im Bezirk aus und sind eine nochmalige Steigerung der bereits gestiegenen Zahlen von 2018. Die seit 2016 andauernde rechte Angriffsserie gegen Engagierte aus der Zivilgesellschaft blieb ein wiederkehrendes Phänomen.
In Tempelhof- Schöneberg erfasste die Registerstelle im Jahr 2020 insgesamt 133 (im Jahr 2019 wurden insgesamt 126 Vorfälle erfasst). Im Berliner Vergleich ist Tempelhof- Schöneberg damit ein Bezirk mit wenigen dokumentierten Vorfällen.
Am Mittwoch, dem 11. März 2020, wurden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Berliner Register und der Opferberatungsstelle ReachOut die Auswertungen des letzten Jahres vorgestellt. Die Lichtenberger Ergebnisse liegen nun gedruckt und digital vor:"Die Zahlen des Lichtenberger Registers sind im Jahresvergleich von 2018 (210 Vorfälle) zu 2019 (258 Vorfälle) um über 20% angestiegen. ...
Im Jahr 2019 dokumentierte die Registerstelle 179 Vorfälle im Bezirk. Das sind 43 Vorfälle weniger als im Jahr zuvor. Die meisten Vorfälle wurden im Ortsteil Steglitz 59 (2018: 60), gefolgt von Zehlendorf 39 (2018: 73 ) und Lichterfelde 32 (2018: 23 ) erfasst.