NS-verharmlosende Propaganda in Kreuzberg
Eine Person in kurzen Hosen lief alkoholisiert durch den U-Bahnbereich am Kottbusser Tor. An seinem linken Oberschenkel befand sich ein Hakenkreuz.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Eine Person in kurzen Hosen lief alkoholisiert durch den U-Bahnbereich am Kottbusser Tor. An seinem linken Oberschenkel befand sich ein Hakenkreuz.
Nach einem Fußballturnier mit extrem rechter Beteiligung feierten ca. 50 Personen in der Kneipe "Zum Henker" in der Brückenstraße den sogenannten Herrentag. Dabei wurden rechtsextreme Parolen gerufen.
Gegen 17 Uhr lief eine Gruppe von ca. 8 jungen Männern aus der Brückenstraße in den Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide und von dort aus durch die Bahnhofshalle. Dabei riefen sie lautstark folgende Parolen: "Frei-Sozial-National" und "Hier marschiert der nationale Widerstand!". Beobachter*innen der Szenerie empfanden das Auftreten als martialisch und fühlten sich eingeschüchtert.
Im Hasselwerder Park fand ein Fußballturnier mit mehreren Mannschaften statt, an dem auch Mitglieder der kameradschaftsähnlichen neonazistischen Gruppierung "Frontbann 24" teilnahmen. Auf einer extrem rechten Berliner Website schreibt die Gruppierung, dass gegrillt wurde und Polizei und Landeskriminalamt vor Ort waren. Am Fußballturnier beteiligten sich Teams aus verschiedenen Gaststätten in Niederschöneweide.
In der Michael-Brückner-Straße an einem Straßenschild vor einer Tankstelle, wurde ein Aufkleber des Ladens "Harakiri" entdeckt. Der "Harakiri" ist ein Laden in dem es neben Bekleidung für Rechtsextremisten auch Broschüren und Fanzines, Musik und andere Utensilien rechtsextremer Kultur zu kaufen gibt. Seit Beginn der 90er Jahre ist der Laden ein wichtiger Teil rechtsextremer Infrastruktur in Berlin. Er befindet sich in Pankow.
In einem Laden in der Colbestraße wird eine verbotene extrem rechte CD verkauft.
In der Bevernstraße wurde ein Hausflur mit einem Hakenkreuz, einer Wolfangel und einem Keltenkreuz mit inliegendem Schriftzug “Celtic Front“ beschmiert.
Gegen 16 Uhr rief ein Mann in der Thomas-Müntzer-Straße laut "Ausländer raus!". Zeug*innen konnten keine Menschen auf der Straße erkennen, auf die sich der Mann beziehen könnte.
Unbekannte bemalten die Fugen in einer Herrentoilette in der Wrangelstraße in Form eines Hakenkreuz.
In der Kiefholzstraße, der Eichbuschallee und der Erich-Lodemann-Straße wurden ca. 50 Aufkleber entdeckt, die unterschiedliche rechtsextreme Inhalte aufweisen und aus dem Kameradschaftsspektrum stammen.
Auf der Edisonstraße zwischen Zeppelinstraße und Griechischer Allee wurden zwei Aufkleber aus dem Kameradschaftsspektrum entfernt. Auf dem einen war zu lesen: "Kapitalismus bekämpfen! Massenarbeitslosigkeit, Armut, Hunger und Krieg den Kampf ansagen!". Der zweite richtete sich gegen politische Gegner. Auf ihm stand: "Organisiert die Anti-Antifa! Good night left side".
Eine großflächige Werbetafel am Ostbahnhof wird mit einem Hakenkreuz und “Sieg Heil“ beschmiert.
In der Hasselwerder Straße wurden über zwei Wahlplakate der Partei Die Linke, je ein Aufkleber der NPD geklebt. Weiterhin waren in der Straße 10 Aufkleber aus dem rechtsextremen Kameradschaftsspektrum verklebt worden, die sich unterschiedlichen Themen widmeten, wie Kapitalismus, Umweltschutz, Innere Sicherheit und Kindesmissbrauch.
In der Bergmannstraße wurde ein Hakenkreuz auf den Gehweg geschmiert.
An der Straßenkreuzung Rödernstraße/ Zeppelinstraße wurden Aufkleber im A4-Format geklebt. Auf den ca. 7 großformatigen Klebern stehen Parolen, die dazu aufrufen, sich rechtsextrem zu organisieren. Die Aufkleber stammen aus dem Berliner Kameradschaftsspektrum.
Wahlkampfstand der “Bürgerrechtsbewegung Solidarität“ (BüSo) an dem S-Bahnhof Warschauer Straße. Die BüSo ist eine Politsekte, die teilweise antisemitische und extrem rechte Einstellungen vertritt.
Ein unbekannter Anruf hinterließ eine homofeindliche Bedrohung auf dem Anrufbeantworter des “Schwulen Museums“ am Mehringdamm.
An der Kreuzung Schnellerstraße/ Spreestraße wurden zwei Aufkleber mit der Aufschrift "Gute Heimreise" an einer Ampel entdeckt. Hinzu kommen in der Schnellerstraße zwei weitere Aufkleber aus dem Kameradschaftsspektrum, die sich dem Thema Umweltschutz widmen.
Im Geschichtsunterricht in einer Schule in Kreuzberg äußerte ein Jugendlicher “Hitler war ein guter Mann, er hat Juden umgebracht.“
An der Kreuzung Hasselwerderstraße/ Michael-Brücknerstraße wurden 3 Aufkleber der NPD entdeckt und entfernt, die den Kauf deutscher Produkte fordern.
In der Samariterstraße wurde ein Hakenkreuz mit einem Pfeil auf einer Klingel ohne Namen entdeckt. Zwischen EG und 1. OG steht der Schriftzug “Scheiß Kanacken“. Die nicht namentlich gekennzeichnete Klingel gehört zur Wohnung eine*r Aktivist*in gegen Rechtsextremismus mit Migrationshintergrund.
An der Tram-Haltestelle Frankfurter Tor fallen zwei Männer durch “Sieg Heil“-Rufe und dem Äussern rassistischer Parolen auf. Umstehende Passanten werden von ihnen bedroht.
Die NPD veranstaltete auf dem Hof ihrer Bundesparteizentrale in der Seelenbinderstraße ein Maifest. Für den Mandrellaplatz hatte die Partei eine Kundgebung unter dem Motto "Kampf und Arbeit unentwegt" angemeldet. Nachdem der Großteil der Gegendemonstrant*innen Köpenick verlassen hatte, zog die NPD mit ca. 300 TeilnehmerInnen auf den Mandrellaplatz und hielt dort eine Kundgebung ab, bei der verschiedene Parteikader zu Wort kamen.
Während eine Demonstration gegen die Kundgebung der NPD am 1. Mai mit ca. 3000 Menschen durch die Puchanstraße zog, zeigte ein Anwohner auf seinem Balkon den Hitlergruß. Die Polizei nahm eine Anzeige auf.
Eine Gruppe von mehreren Menschen hing "Berlin gegen Nazis"-Plakate an Laternen in Köpenick auf. Sie sollten ein Zeichen gegen die Kundgebung der NPD am 1. Mai sein. Dabei wurde die Gruppe der Plakat-Hängenden insgesamt drei Mal beschimpft und bedroht. Aus einem Tatoostudio in der Puchanstraße und in der Kiekebuschstraße kamen die ersten Beleidigungen. Aus der NPD-Bundeszentrale wurden die Hängenden später angesprochen und es wurde versucht sie zu fotografieren. Das Fotografieren dient der Einschüchterung der politischen Gegner, da die Fotos im Rahmen von Anti-Antifa-Outings verwendet werden. Diese Outings sollen den Eindruck vermitteln, man müsse jederzeit mit Angriffen durch Neonazis rechnen.
In der Brückenstraße häuften sich Beschwerden zu rechtsextremen Vorfällen. Darunter wurde ein eingeritztes Hakenkreuz in der Scheibe einer Galerie gemeldet, das Rufen rechtsextremer Parolen und vermehrtes Kleben von Aufklebern mit diskriminierenden und rechtsextremen Inhalten. Als Verursacher der Vorfälle wird das Publikum einer Kneipe in der Brückenstraße vermutet.
Die Stelen des Denkmals am Platz der Befreiung in Adlershof wurden mit roter Farbe beschmiert. In den vergangenen Jahren wurden mehrfach Sachbeschädigungen an den Stelen verübt.
In der Kiefholzstraße und in der Eichbuschallee wurden verschiedene Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt verklebt.
Aus der Antwort einer kleinen Anfrage im Abgeordnetenhaus zum Thema "Zum Henker" (Drucksache 16/13450) ging hervor, dass im Kiez um die Brückenstraße eine Volksverhetzung begangen wurde.
In der Bahnhofstraße wurden 10 Aufkleber mit der Aufschrift "Freiheit für alle Nationalisten" und "Umweltschutz ist Heimatschutz" entdeckt und entfernt.
Auf dem Hof der Bundesparteizentrale der NPD in der Seelenbinderstr, fand ein Frühlingsfest statt, das sich gezielt an Familien mit Kindern richtet. Ca. 80 Personen nahmen daran teil.
In einem Hauseingang in der Warschauer Straße wurden zwei Hakenkreuze entdeckt, die dort gesprüht waren.
An einer Hausflurwand in der Niederbarnimstr. wurde das Wort “Jude“ geschmiert.
In der Samariterstraße beschmierten Unbekannte die Hausfassade mit verschiedenen SS-Runen, rassistischen Statements und “Sieg Heil“. Im Haus befindet sich die Kanzlei eines Aktivistin gegen Rechtsextremismus mit Migrationshintergrund.
Vor einer Supermarkt-Filiale an der Ecke Revaler -/Warschauer Straße provozierten zwei Männer, von denen einer ein “Hasta la vista-antifascista“ T-Shirt trug, eine verbale Auseinandersetzung mit einer Gruppe Jugendlicher.
An einem Briefkasten Adlergestell Ecke Dörpfeldstraße und an einem Mast Altheider Straße Ecke Adlergestell wurden je ein Aufkleber der Zeitschrift "Nation und Europa" entdeckt und entfernt. Auf den Aufklebern steht "Scheiß Deutsche - gegen Inländerfeindlichkeit". Zu sehen ist ein Bild aus einer Videoaufzeichnung. Zwei Personen stehen um einen am Boden liegenden Menschen auf einem Bahnsteig.
Im Johannisthaler Park klebten an einem Pavillion drei Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt. Auf ihnen steht "Heimat ist auch Frauensache!", "Kriminelle Ausländer ausweisen!" und "Revolution ist machbar, Herr Nachbar!". Alle drei Aufkleber haben eine Titelzeile in der "Heimattreue Bewegung" steht und eine Fußzeile, in der eine Internetseite des bundesweiten Kameradschaftsspektrums beworben wird.
Ein Mann wurde gegen 3:00 Uhr in einem CLub in der Straße Am Wriezener Bahnhof von einem Unbekannten rassistisch beleidigt und angegriffen. Als der Angegriffene den Club verließ, wurde der 41-jährige weiterhin bedroht, bespuckt, geschlagen und gewürgt. Er wurde u.a. mit Mord gedroht: "Wenn ich dich wiedersehe, werde ich dich töten".
Bei einer Ortsbegehung des Zentrums für Demokratie, einer Journalistin und der Koordinierungsstelle des Registers, wurden verschiedene Aufkleber mit rechtsextremen Inhalten entdeckt. Die Aufkleber waren in der Brückenstraße, der Schnellerstraße, der Hasselwerderstraße und auf dem Kaisersteg angebracht und stammten aus dem Kameradschaftsspektrum und von der NPD.
Mitarbeiter des Thor-Steinar-Ladens "Tromsö" entfernen Plakate der Ini Gegen Rechts von Laternen entlang der Petersburger Straße.
Zwischen Hasselwerderstraße und S-Bahnhof Schöneweide, auf der Michael-Brückner-Straße wurden verschiedene rechtsextreme Aufkleber entdeckt. Darunter befanden sich zwei Aufkleber der Freien Kräfte Teltow-Fläming, einer rechtsextremen Kameradschaft, auf denen die Parole "Frei! Sozial! National!" steht. Ein Aufkleber sprach sich für ein nationales Jugendzentrum aus und ein weiterer trug die Aufschrift "Gute Heimreise".
In der Nacht wird ein Transparent mit der Aufschrift “Keine homezone für Faschisten“ in einem linken Wohnprojekt in Friedrichshain abgebrannt.
In der Baumschulenstraße und ihren Nebenstraßen wurden ca. 50 Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt verklebt. Darunter waren hauptsächlich Aufkleber der NPD auf denen die Parole "Gute Heimreise" stand, zu finden.
Am Sterndamm wurden ca. 5 Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt entdeckt. Eins der Motive zeigt Menschen mit Tüten und Kopftüchern von hinten. Darüber steht "Gute Heimreise". Der Aufkleber stammt von der NPD. Mit dieser Symbolik wird an alltagsrassistische Klischees angeknüpft. Auf einem anderen Aufkleber ist zu lesen " Zerschlagt das System (...) und werdet aktiv!". Neben dem Spruch ist eine vermummte Person abgebildet. Das V.i.S.d.P. (Verantwortliche/r im Sinne des Presserechts) verweist auf einen Akteur aus dem Kameradschaftsspektrum.
Unbekannte schmieren an eine Wand des BVG-Geländes in der Boxhagener Straße den Schriftzug “Sieg“, wobei das S als Sigrune geschrieben wurde.
Auf dem Weg durch den Bellevuepark wurden 15 Aufkleber der NPD mit der Parole "Gute Heimreise" und "Inländerfreundlich" entdeckt. Es wurden zudem zerkratzte Aufkleber mit der Aufschrift "Antifa zerschlagen" entdeckt. Am Kaufland in der Friedrichshagener Straße klebte ebenfalls ein NPD-Aufkleber. In der Seelenbinderstraße weitere, bis kurz vor die Bundeszentrale der NPD.