Geschichtsrevisionismus im Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide (2)
Im Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide wird die Parole “Dresden 1945 unvergessen” entdeckt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Im Fußgängertunnel am S-Bahnhof Schöneweide wird die Parole “Dresden 1945 unvergessen” entdeckt.
Auf der Toilette der Bibliothek auf dem Campus der HTW wird ein ca. 15 cm großes Hakenkreuz entdeckt.
An einem Kleidercontainer am Sterndamm/Ellernweg wird ein Aufkleber der rechten Szene Mecklenburg-Vorpommers gesichtet. Auf ihm steht folgendes Zitat des 1936 verstorbenen Nazis Heinrich Lersch „Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen!“. Im Hintergrund ist der Kopf eines Adlers abgebildet. Als presserechtlich Verantwortlicher ist Tino Müller benannt, der für die NPD im Landtag Mecklenburg-Vorpommern sitzt.
Am Sterndamm wurden an einem Supermarkt und einer Schule Aufkleber des extrem rechten „Aktionsbündnis gegen das Vergessen“ entdeckt. Die Aufkleber mobilisieren zu einer Neonazi-Demonstration nach Dresden.
Bei einem Fußballspiel im Stadion des FC-Union, bei dem der FC-Union gegen den SV Sandhausen spielt, wird im Ultra-Block der Unioner ein homosexuellenfeindliches Banner mit der Aufschrift „Herthatreff am Knabenstrich - alte Liebe rostet nicht“ gezeigt.
Am S-Bahnhof Schöneweide werden mehrere veraltete Aufkleber der NPD zur Fußball-WM entdeckt und entfernt.
In der Mahlsdorfer Straße Nähe Bahnhof Köpenick wurde ein Aufkleber der JN mit der Aufschrift "Unser Kiez, unsere Stadt, unsere Regeln" entdeckt und entfernt.
An dem Pfahl eines Verkehrsschild Göhrsdorfer Str./ Zum Wuhleblick wurden 5 Aufkleber der JN entdeckt und entfernt.
Auf dem Campus der HTW (Hochschule für Technik und Wirtschaft) an der Treskowallee wird in Haus G, der Bibliothek, die Schmiererei „Smash Antifaidioten“ entdeckt.
In der Weitlingstraße und der Magaretenstraße werden mehrere Aufkleber des "Freien Netz Süd" und der "Identitären Bewegung" gefunden.
In der Seelenbinderstr. zwischen Mandrellaplatz und Bahnhofstr. wurden ca. 15 Aufkleber der JN entdeckt. Diese befanden sich hauptsächlich an Fallrohren und wurden umgehend entfernt.
Im Bezug auf eine kleine Anfrage der Fraktion „Die Linke“ wurde von folgendem Vorfall berichtet: An einem Verteilerkasten in Bohnsdorf wurde ein Hakenkreuz und ein rassistischer Schriftzug entdeckt.
Auf dem Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) wird im Haus C in der 2. Etage folgende Schmiererei entdeckt: „Krüppelverein Antifa“.
Am S-Bhf. Schöneweide findet zwischen 8.00 Uhr und 9.30 Uhr eine Kundgebung des Bündnis „Gemeinsam gegen Nazis“ statt. Sie thematisiert die rechten Attacken der vorangegangenen Tage in Schöneweide und Johannisthal und die am gleichen Tag stattfindende Großdemonstration von Neonazis in Magdeburg. Eine Hand voll Neonazis treffen sich in einer Kneipe in der Spreestraße und gehen von dort aus Richtung S-Bahnhof. Als sie mitten durch die Kundgebung gehen, bedrängen sie die Demonstrierenden. Einige Meter weiter am Haupteingang des S-Bahnhofs versuchen sie Kundgebungsteilnehmer_innen Flugblätter zu entreißen, filmen die Verteilenden ab und bedrängen sie körperlich und mit Sprüchen. Die Neonazis können sich trotz der laufenden Kundgebung und anwesender Polizei im Verlauf der nächsten halben Stunde direkt am Haupteingang weiter versammeln und drängen immer wieder Passant_innen, die Flugblätter entgegennehmen. Einige der Passant_innen kommentieren die Kundgebung mit der Parole „Sieg Heil“. Gegen 9.00 Uhr verlassen die ca. 20 Neonazis den Bahnhofsvorplatz und treten die Fahrt nach Magdeburg an. Die Neonazis kamen aus verschiedenen Berliner Stadtbezirken, es waren Kader der NPD und der verbotenen Kameradschaft Frontbann 24 unter ihnen.