Antisemitischer Kommentare
Unter einem Social-Media-Beitrag einer jüdischen Institution wurden antisemitische Kommentare veröffentlicht.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Unter einem Social-Media-Beitrag einer jüdischen Institution wurden antisemitische Kommentare veröffentlicht.
Eine Familiekasse forderte von einem rumänischen Antragsteller diverse Unterlagen, die für die Antragstellung irrelevant waren.
In einer Schule im Bezirk Mitte äußerten sich Schüler*innen untereinander auf dem Pausenhof israelbezogen antisemitisch.
Das Büro der Spandauer Integrationslots*innen in der Mönchstraße wurde gegen 12 Uhr durch ein bekennendes Mitglied der extrem rechten Kleinstpartei „Der III. Weg“ aufgesucht. Die Frau verteilte eine Stellungnahme, in der sie sich zu einem durch Unbekannte verteilten Flugblatt äußerte, in dem unter der Überschrift „Achtung Neonazi-Rentnerin in Ihrer Nachbarschaft!“ vor ihr und der extrem rechten Kleinstpartei "Der III. Weg" gewarnt wurde. Außerdem hatten die anonymen Verfasser*innen eine Beteiligung der Person an den Brandstiftungen gegen das alternative Hausprojekt „Jagow 15“ vom 9. und 18. April (siehe Chronik) nicht ausgeschlossen. In der Stellungnahme dementierte die Person die Beteiligung an den Brandstiftungen, bestätigte aber ihre Unterstützung der extrem rechten Kleinstpartei „III. Weg“, warb um Mitstreiter und lud die Nachbarschaft ein, sich bei einem „Kaffee oder Bier“ über Unklarheiten und Fragen auszutauschen.
Eine Schwarze Schauspielerin wurde bei einem Filmprojekt vom weißen Auftraggeber rassistisch behandelt.
Am Ende eines Autokorsos am Olympiastadion in Westend gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie zog eine Rednerin eine Analogie zwischen einem "Gelbenstern" sowie "Armbinden" und der Nachweispflicht, keine Maske per Attest tragen zu müssen. Dadurch wird die systematische Verfolgung und Tötung der Jüdinnen*Juden im Nationalsozialismus bagatellisiert.
Eine Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
An sieben verschiedenen Stellen in der Straße wurde das Wort "Plandemie" geschmiert. Es ist ein Begriff, der in der rechten Szene verwendet wird und sich gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie richtet.
Bei einer Versammlung gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie wird eine Shoa-relativierende Äußerung getätigt.
Trotz Verboten demonstrierten heute im Ortsteil Mitte an verschiedenen Orten rund 300 Verschwörungsideolog*innen unter erheblicher extrem rechter Beteiligung. In mehreren Reden und auf Plakaten wurden NS-verharmlosende Vergleiche verbreitet.
Im Landschaftspark Johannisthal wurden an Mülleimern fünf antisemitische Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei III. Weg entdeckt und entfernt. Auf den Aufklebern wurde Israel als "Terrorstaat" diffamiert.
Eine jüdische Organisation erhielt eine antisemitische E-Mail.
Eine jüdische Institution erhielt mehrere antisemitische Tweets. In diesen wurde Israel u.a. delegitimiert und dämonisiert.
Trotz Verboten demonstrierten heute im Ortsteil Mitte an verschiedenen Orten rund 300 Verschwörungsideolog*innen unter erheblicher extrem rechter Beteiligung. In mehreren Reden und auf Plakaten wurden NS-verharmlosende Vergleiche verbreitet.
In der Wilmersdorfer Straße veranstaltete die AfD Charlottenburg-Wilmersdorf einen Infostand. Dort wurde die AfD-Bezirkszeitung „Blauer Bote“ in der Ausgabe 01/2020 verteilt. Darin finden sich viele Aussagen, die sich gegen die Regierungsmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie richten und verschwörungsideologische Bilder reproduzieren. Die Zeitung enthält außerdem rassistische, antifeministische, und LGBTQ-feindliche Inhalte. So wird beispielsweise gegen den Bau zweier Unterkünfte für Geflüchtete im Bezirk gehetzt und rassistische Stereotype über Migrant*innen in Verbindung mit Kriminalität zu verbreitet. Darüber hinaus werden Politiker*innen der Partei Die Linke als antidemokratisch diskreditiert.
Ein Mitarbeiter eines historischen Instituts erhielt per E-Mail ein PDF-Dokument mit zahlreichen antijudaistischen und Schoa relativierenden Inhalten. Die E-Mail war bis auf die vierseitige PDF im Anhang leer. Im PDF befand sich eine Zitatensammlung aus dem Alten und dem Neuen Testament, immer nach dem Wortlaut der Lutherbibel-Überarbeitung von 1984. Dabei wurden einige Stellen von der*dem Absender*in gefettet. In den hervorgehobenen Stellen aus dem Alten Testament wird die Allmacht Gottes konstatiert und Unglücke als Gottesstrafen bezeichnet. In den aufgeführten Stellen aus dem neuen Testament werden die klassischen Vorwürfe des christlichen Antijudaismus an Jüdinnen_Juden und insbesondere an Pharisäer aufgelistet. Zentral ist dabei der Jesusmordvorwurf, wie er in 1.Thess 2,14-16 zitiert wird: „[D]enn ihr habt dasselbe erlitten von euren Landsleuten, was jene von den Juden erlitten haben. Die haben den Herrn Jesus getötet und die Propheten und haben uns verfolgt und gefallen Gott nicht und sind allen Menschen Feind […]. Aber der Zorn Gottes ist schon in vollem Maß über sie gekommen.“
Das PDF beinhaltet zwei Bilder: Ein Foto, das die Gedenkstätte Auschwitz im derzeitigen Zustand zeigt, und ein historisches Foto von Leichen in einem Konzentrationslager. Im Zusammenhang mit den aufgeführten Zitaten wird damit suggeriert, die Schoa sei die gerechte Strafe Gottes für die Sünden der Jüdinnen_Juden in der Zeit des Neuen Testaments. Damit vereint die Zuschrift auf eine perfide Weise Elemente des Antijudaismus und die erinnerungsabwehrende Täter-Opfer-Umkehr des Post-Schoa-Antisemitismus.