Extrem rechter, verschwörungsideologischer Autokorso
Die extrem rechte, verschwörungsideologische Gruppe „Freie Geister“ zog mit einem Autokorso durch Mitte. Der Autokorso richtete sich gegen Maßnahmen zu Pandemiebekämpfung.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Die extrem rechte, verschwörungsideologische Gruppe „Freie Geister“ zog mit einem Autokorso durch Mitte. Der Autokorso richtete sich gegen Maßnahmen zu Pandemiebekämpfung.
An der Ecke Oberspreestr./ Ottomar-Geschke-Str. wurde an einer Hauswand eine „88“ entdeckt.
Gegen 12:00 Uhr wurde beim Queren des Görlitzer Park aus Richtung Lohmühle kommend eine schwarze Frau grundlos von der Polizei kontrolliert und durchsucht. Erst nach ca. einer halben Stunde konnte die Betroffene ihren Weg fortsetzen. Die Betroffene beschreibt den Grund der Kontrolle als rassistisch, weil sie ausschließlich aufgrund ihrer Hautfarbe kontrolliert wurde.
An der Ecke Radickestr./ Nippkowstr. wurde ein rassistischer Aufkleber der NPD entdeckt und entfernt.
Ab 15:00 Uhr fand eine Reichsbürger*innen-Kundgebung vor dem Bundestag mit ca. 30 Teilnehmenden statt, auf der NS-Relativierungen verbreitet wurden.
Eine zivilgesellschaftliche erhielt Organisation eine antisemitische E-Mail.
Eine jüdische Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
Am Eingang der U5-Haltestelle Tierpark in Richtung eines Supermarktes wurde ein Aufkleber eines extrem rechten Versandhändlers gemeldet und entfernt, der Verschwörungsmythen rund um Impfungen und die Corona-Pandemie verbindet mit Herabwürdigungen von Antifaschist*innen als "Stiefellecker der Altparteien".
In der Granitzstraße wurde ein rechter Aufkleber mit schwarz-weiß-roter Fahne und dem Abbild eines als weiß-wahrgenommenen Pärchen und dem Slogan "Identität bewahren" entdeckt und entfernt.
Am Eingang eines Geschäfts im Wedding wurde ein Schwarzer Sicherheitsmitarbeiter von einem Masken- und Impfverweigerer rassistisch beleidigt, als dem Mann ohne Maske der Einlass verwehrt wurde.
Zwei junge Männer beobachteten in der U-Bahn einen Mann, der eine Kippa trug. Sie näherten sich ihm während der Fahrt immer mehr und lächelten ihn schelmisch an. Als er im Stadtteil Friedenau ausstieg, verfolgten ihn die beiden Täter und versperrten ihm den Weg. Nachdem der Mann es geschafft hatte, durchzuschlüpfen und auszuweichen, schrien sie ihn an, „Jude, Jude, dreckiger Jude!“. Zeug*innen beobachteten den Vorfall mit Erstaunen, griffen aber nicht ein.
Eine Frau stand an einer Bushaltestelle in Schöneberg und redete mit sich selbst. Sie sagte, „Das ist nicht Israel, da kommen sie alle her“. Dann sah sie einen anderen Wartenden an und sagte: „Diese hässlichen großen Nasen, die stören beim Küssen im Gesicht“. Später im Bus beschimpfte sie eine Person rassistisch.
Ein Berliner Forscher erhielt eine antisemitische E-Mail. Hierin wurde Jüdinnen_Juden in Deutschland die Verantwortung für die Handlungen der israelischen Regierung gegeben. Zudem beschwerte sich der Verfasser, deutsche Medien würden "jede abgehende Blähung eines Juden" aufgreifen und Jüdinnen_Juden würden der nichtjüdischen Mehrheit in Deutschland vorschreiben, was sie zu denken hätte.
Ein Tweet zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz-Birkenau wurde mit die Schoa relativierenden Inhalten kommentiert.
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Beitrag auf Social Media einen Post, in dem die Erinnerung an die Schoa abgewehrt wurde.
Eine Person berichtet, dass an ihrem Arbeitsplatz Frauen und Trans*person benachteiligt werden. So werde ihnen im Gegensatz zu den männlichen Kollegen kein Gehör geschenkt und sie würden paternalistisch behandelt oder ignoriert
Am Roederplatz an der Tramhaltestelle wurden wieder zwei Aufkleber mit den Aufschriften "Deutsche Jugend" und "Heimatland" gemeldet und überklebt. Auch vor einem Supermarkt wurde ein neuer Aufkleber mit der Aufschrift "Deutsche Jugend" überklebt.
Am 27. Januar erhielt eine jüdische Organisation unter einem Twitter-Post zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus einen Schoa bagatellisierenden Tweet als Antwort.
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Facebook-Post Kommentare, die antisemitische Verschwörungmythen aufriefen.
In einer Foto-Box am S-Bahnhof Zehlendorf wurde eine Parole mit Edding entdeckt und entfernt, die "Gestern die Juden heute die Impfgegner" lautete.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Daten veröffentlicht.
Der Vorfall wird zum Schutz der betroffenen Person nicht veröffentlicht.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitterbeitrag zur Impfpflicht-Debatte antisemitische Tweets als Antwort.
Verschiedene Akteure der extremen Rechten nahmen an einer Demonstration in Mitte teil. Die Demonstration richtete sich gegen Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung. Neben den Neonazi-Parteien NPD und III. Weg waren das extrem rechte Compact-Magazin und Mitglieder der AfD-Bundestagsfraktion anwesend. Auch Aktivist*innen aus dem Umfeld der extrem rechten „Identitären Bewegung“ und „Ein Prozent“ sowie den extrem rechten, verschwörungsideologischen Gruppen „Freedom Parade“ und „Studenten stehen auf“ nahmen teil. Es kam zu aggressiven Auseinandersetzungen vonseiten der Demonstranten mit der Polizei.
In einem Fitnesstudio wurde ein Mann aufgrund seiner Behinderung diskriminiert.
Am Rande einer Demonstration gegen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung verglich eine Teilnehmerin die Einführung einer Impfpflicht mit dem Holocaust. Es wurde Anzeige erstattet.
Am Rande einer Demonstration gegen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung wurde ein Journalist von rechten Medienaktivisten bedrängt.
Im Umfeld des Roederplatzes wurden zwei extrem rechte Sticker gemeldet, auf denen "Zecken boxen" und "Deutsche Jugend voran" stand.
Im Umfeld des U-Bhf. Friedrichsfelde verteilte ein extrem rechter Funktionär Flugblätter eines Neonazi-Webportals in Briefkästen.
Die Familienkasse Berlin-Brandenburg forderte zum Nachweis des tatsächlichen Aufenthalts unnötige Unterlagen von einer Berliner Rumänin ein. Da dies nur bei ihr geschah, ist dies als antiziganistisch motivierte Benachteiligung zu werten.
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Beitrag auf Social Media einen Schoa bagatellisierenden Kommentar.
Im Einkaufszentrum Eastgate in Marzahn-Mitte trug ein Besucher eine Armbinde zur Schau, auf der die Aufschrift "Ungeimpft" zu lesen war. Die Kombination aus Armbinde und Text relativiert die Shoa.
In Berlin-Rudow wurden 28 Aufkleber der extrem rechten Kleinstpartei Der III. Weg (Motto: „Antifaschismus ist keine Meinung , sondern ein Verbrechen.") entfernt.
Wie eine Person heute berichtete, wurde vor Kurzem aus einem Wohnhaus in der Colbestraße sehr laute Musik mit rassistischen und gewalttätigen Inhalten abgespielt. Der Titel soll indiziert sein. Die gerufene Polizei entfernte die Anlage aus der Wohnung und nahm eine Anzeige auf. An den genauen Tag des beobachteten Vorfalls kann sich die meldende Person nicht mehr erinnern.
Auf einem Stromkasten in der Nähe des Alexanderplatz ist ein Aufkleber gegen die Klimawandelaktivistin Greta Thunberg entdeckt und entfernt worden. Der Aufkleber stammte aus einem extrem rechten Versandhandel.
Eine Empfangsperson eines Neuköllner Krankenhauses ignorierte mehrere Hinweise gegenüber der Demenzsprechstunden in arabischer Sprache. Obwohl die Krankenkasse darauf hingewiesen hat, dass eine Demenzsprechstunde in arabischer Sprache in dem Krankenhaus angeboten wird, insistiert die Empfangsperson darauf, dass es keine arabischsprachige Sprechstunde gäbe. Die hilfesuchende Person benötigte mehrere Anläufe, um die Demenzsprechstunde wahrnehmen zu können.
Bei einem Autocorso von Verschwörungsideolog*innen äußert sich ein bekannter rechter Teilnehmer in Mitte homophob, indem er pauschalisierend schwule Männer als Sexualstraftäter stigmatisiert und dies per Stream auf rechten und verschwörungsideologischen Medienkanälen verbreitet.
Gegenüber vom Rathaus Reinickendorf wurde in einer Grünanlage ein Neonazi-Aufkleber bemerkt und entfernt. Der Slogan des Aufklebers "Schütze Europa" nimmt auf die rassistische Vorstellung einer Bedrohung der vermeintlich homogenen weißen Bevölkerung Europas durch Migrant*innen Bezug.
Im Erieseering und in der Dathepromenade wurden rassistische und antimuslimisch rassistische Aufkleber eines extrem rechten Versands aus Halle gefunden und entfernt.
Ein Berliner Jobcenter verlangte für die Bearbeitung eines Weiterbewilligungsantrages den Nachweis der Vorsprache bei der Ausländerbehörde zur Feststellung des Aufenthaltsstatus. Diese Forderung war eine unangemessene Erschwernis, die anderen Kund*innen nicht zuteil wurde.
Weitere rassistische Flyer wurden gemeldet, die sich gegen geflüchtete Menschen richten. Sie sind von der extrem rechten Kleinstpartei, Der III. Weg, in Briefkästen von Wohnhäusern in der Fritz-Reuter-Allee verteilt worden.
Nahe des Clubs "Wilde Renate" wurde ein rechter Sticker entfernt, der den Sticker "Refugees welcome" in rassistischer Weise adapierte.
Am Spittelmarkt wurde ein Aufkleber der rechten "Patrioten mit Migrationshintergrund" entdeckt.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Facebook-Post einen Schoa bagatellisierenden Kommentar.
In der Streustraße wurde das Tag "AHM" sowie "Fascho" entdeckt. AHM steht für Antifa-Hunter-Miliz.
Ungefähr 30 rechte Querdenker liefen, auf einem sogenannten "Montagsspaziergang", von Lichtenberg kommend über die Frankfurter Allee und die Warschauer Straße durch Friedrichshain. Mindestens drei Personen begleiteten die Coronaleugner*innen am Rand des Spaziergangs als eine Art "Security". Einer von ihnen schlug in der Warschauer Straße gezielt auf eine Gegenprotestlerin ein und verletzte sie.
In der U-Bahn der Linie 8 sprach gegen 12.40 Uhr ab dem Alexanderplatz ein Fahrgast demonstrativ laut schlecht über Frauen, gebrauchte dabei sexistische Bezeichnungen und empörte sich über die Linken und Grünen und deren Frauenquote. Da die Zugfahrerin eine Frau war, regte er sich darüber auch sehr auf und meinte, dass Frauen solche Jobs bekämen, auch wenn sie unqualifiziert seien. Alle Frauen, die sich im Waggon befanden, fühlten sich sichtbar angegriffen, doch niemand hielt ihn auf, stattdessen wollten die meisten den Waggon verlassen.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Instagram-Post zu Antisemitismus mehrere antisemitische Kommentare, die u.a. Israel als "Apartheidstaat" bezeichneten.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Instagram-Post zu Antisemitismus mehrere antiisraelische Kommentare.