Homofeindlicher Post in Reinickendorfer Facebook-Gruppe
In einer privaten Reinickendorfer Facebook-Gruppe äußerte sich eine Person abwertend über das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
In einer privaten Reinickendorfer Facebook-Gruppe äußerte sich eine Person abwertend über das Hissen der Regenbogenfahne vor dem Rathaus.
Zwei weiblich gelesene Personen küssen sich. Drei Männer stellten sich um die beiden herum, klatschten und zogen Grimassen. Sie wurden aufgefordert zu gehen, worauf sie aggressiv wurden und unter sexuellen Anspielungen den beiden betroffenen Personen Schläge androhten. Dabei kamen sie sehr nah heran. Die Betroffen entzogen sich der Situation, setzten ihren Weg fort. Es folgten weitere Bedrohungen und Beleidigungen. Dies wurde mit dem Zeigen des Mittelfingers durch eine Person honoriert. Darauf hin kam einer der Männer den beiden Betroffenen hinterher gerannt und spuckte beide an.
An der Bushaltestelle Fürstenwalder Allee/ Schule wurden vier Aufkleber des internationalen verschwörungsideologischen und NS-relativierenden Netzwerkes "The White Rose" entdeckt und entfernt.
In der S-Bahn, die an der Haltestelle Frankfurter Allee hielt, wurde eine schwulenfeindliche Schmiererei mit schwarzem Edding hinterlassen: "Geschenk der Schwulen: HIV und Affenpocken" .
Auf einer Parkbank im Bürgerpark Pankow wurde die Sprüherei "Mit digitaler Identität geht Auschwitz besser als mit Adolf Hitler" entdeckt und zur Anzeige gebracht.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Beitrag einen antisemitischen Tweet als Antwort.
In einem Nachtbus zwischen Schloßplatz Köpenick und Salvador-Allende-Str./ Wendenschloßstr. wurden zwei junge Menschen von einem Mann beschimpft. Als die beiden jungen Leute in den Nachtbus stiegen, sagte der Mann zu seinem Begleiter: "Ihr Zecken" und setzte sich so im Bus um, dass er die beiden permanent im Blick behielt. In der folgenden Zeit erklärte er seinem Begleiter mehrfach, dass er Linke scheiße findet und starrte die beiden jungen Leute dabei provozierend an. Diese reagierten jedoch nicht. An der Haltestelle Salvador-Allende-Str./ Wendenschloßstr. stieg der Mann mit seinem Begleiter aus.
Auf dem verlängerten Kastanienboulevard wurden erneut Aufkleber der extrem rechten, verschwörungsideologischen Gruppierung "Freie Geister" entdeckt und entfernt.
Die Gedenktafel für den Spandauer Rabbiner Arthur Löwenstamm vor seinem letzten frei gewählten Wohnsitz in der Feldstr. 11 wurde mit weißer Farbe übermalt, die sich nicht vollständig entfernen ließ. Diese antisemitische Sachbeschädigung erinnert an den Vorfall am 4. April, bei dem die Straßenschilder der Jüdenstraße mit weißer Farbe übermalt wurden. Am Gebäude wurde eine Sprüherei entdeckt, die einen extrem rechten Code darstellen könnte.
Am Rande einer Veranstaltung in der Huboldt-Universität relativierte ein Mann den Holocaust. Der Täter ist bereits wegen Holocaustleugnung vorbestraft. Auf der Veranstaltung wurden antisemitische Verschwörungsideologien verbreitet.
Am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof und im Hauptbahnhof wurden zwei Aufkleber der Neonazi-Kleinpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
Gegen 13:25 Uhr wurde von einer Person, die gerade mit der U1 ankam, eine Prügelei beobachtet. Die Person drückte daraufhin an der Notrufsäule den SOS-Knopf. Zwei Beteiligte stiegen in die nächste ankommende U-Bahn ein. Die dritte Person stellt sich vor den Zugeingang und zeigte in Richtung der sich schließenden Tür den Hitlergruß. Wie weitere Zeug*innen dann berichteten, rief der Mann zuvor Nazi-Parolen, gröhlte rassistische Beleidigungen und bedrohte andere Reisende. Da nicht bekannt ist, ob die Prügelei von der aggressiven Person oder den Bedrohten ausging, wird dieser Vorfall nicht als Angriff, sondern als Bedrohung gewertet.
Am S-Bahnhof Charlottenburg wurden eine Frau und ihr 6-jähriges Kind beim Verlassen eines russischen Geschäfts von zwei Männern aus antislawischer Motivation angepöbelt. Die Männer beschimpften die Betroffenen als "Scheiß Russen", schrien sie an und machten sie für den Krieg in der Ukraine verantwortlich. Das Kind hatte starke Angst und fragte die Mutter, ob sie böse seien, nur weil sie Russich sprächen.
Ab 15.00 Uhr fand eine Kundgebung von Reichsbürger*innen mit ca. 20 Teilnehmenden am Pariser Platz statt, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Anti-Corona-Maßnahmen und Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden.
Ab 15:00 Uhr fand eine Reichsbürger*innen-Kundgebung vor dem Bundestag mit ca. 15 Teilnehmenden statt, auf der NS-Relativierungen verbreitet wurden.
An der Tramstation Marksburgstraße und in deren Umfeld wurden mehrere transfeindliche Aufkleber gemeldet und teilweise entfernt.
Bei einer Firma in Mitte schimpfte ein britischer Vorgesetzter in Anwesenheit eines Mitarbeiters asiatischer Herkunft: "Soll ich jetzt diese Paki-Arbeit selbst machen?"
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Post mehrere antisemitische Tweets als Antwort.
In einem Fahrstuhl in einem Gebäude in der Grabbeallee wurde ein Hakenkreuz entdeckt und zur Anzeige gebracht.
Ein homosexuelles Paar wurde von mehreren Unbekannten am S-Bahnhof Neukölln durch aufdringliche Blicke und sexuelle Gesten belästigt.
Im Bürgerpark Pankow wurde die Shoa-relativierende Sprüherei "Mit digitaler Identität geht Selektion besser als auf der Rampe in Auschwitz" entdeckt und zur Anzeige gebracht.
Gegen 23 Uhr beleidigte ein alkoholisierte 34-Jähriger im Bahnhofs Alexanderplatz einen Vater und seinen Sohn mehrfach auf homophobe Weise und spuckte dem Vater ins Gesicht. Der 49-jährige Vater hatte seinen geistig beeinträchtigen Sohn an der Hand geführt. Mitarbeitende der BVG Sicherheit hielten den Täter bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei fest.
Es wurden in Neukölln drei Plakate mit antisemitischen Inhalten entdeckt. Auf einem Plakat war die Parole „Free Free Palestine. From the River to the Sea“ zu lesen, mit der die Existenz des israelischen Staates bestritten wird.
Beim Vorbeilaufen auf der Straße wurde einer Person mit hebräischem Aufdruck auf ihrer Kleidung aus einer Gruppe von vier Personen „Fuck you, fucking Jew!“ hinterhergerufen. Die Gruppe unterhielt sich daraufhin weiter. Die anderen Gruppenmitglieder ignorierten die betroffene Person. Andere Passant*innen reagierten nicht.
Eine jüdische Organisation erhielt auf einen Twitter-Post zu Antisemitismus in Deutschland einen Tweet, in dem die Erinnerung an die Schoa abgewehrt wurde.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
In Weißensee wurde ein Jugendlicher mit Down Syndrom von einem Fahrradfahrer behindertenfeindliche beschimpft, beleidigt und bedroht. Ein Zeuge hatte das beobachtet und die Polizei gerufen.
Es wurde ein Aufkleber „Antifaschismus ist keine Meinung…….“- gemeldet und entfernt sowie ein DIN A3 Plakat von ‚Der III. Weg’ vor einem russischen Supermarkt („8. Mai wir feiern nicht“) gemeldet und enfernt.
An einer Grünfläche an der Landsberger Allee wurden mehrere Aufkleber gemeldet, auf denen "Good Night Left Side" stand oder die die Reichskriegsflagge zeigen.
Mehrere extrem rechte Aufkleber vom "III. Weg" sowie von Druck 18 gegen Linke mit dem Spruch: "Better dead than red", wurden in Rudow aufgefunden und entfernt
Ein junger Mann lief im Strandbad Rahnsdorf mit einem Shirt mit Deutschlandflagge und Reichsadler umher und zeigte mehrfach den Hitlergruß. Zudem sagte er mehrfach: "Sieg Heil!" und "Alle Ausländer müssen raus!".
In einer Kaufhalle sprach ein Mann einen anderen an. Als dieser nachfragte, "Sprichst du mit mir?", reagierte der Mann mit: "Sie meinen wohl mit Ihnen! Lernen Sie erstmal deutsch, Alter!". Der Angesprochene reagierte auf die rassistische Pöbelei nicht und drehte sich weg. Draußen auf dem Parkplatz prahlte der Pöbler dann, dass er es dem anderen Mann ja so richtig gezeigt hätte.
Eine Schwarze PhD Studierende mit Kind wurde von ihren Supervisor rassistisch gemobbt.
Es wurde ein Aufkleber der Gruppierung "Studenten stehen auf" mit Corona Bezug entdeckt und entfernt. In der Gruppe agieren extrem rechte Personen und in vielen Texten werden NS-Zeit und Shoa relativiert.
In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf äußerte sich ein Mitglied transfeindlich. Bei der mündlichen Anfrage zu medizinischen und psychologischen Beratungsangeboten für transgeschlechtliche Kinder und Jugendliche im Bezirk fragte der Verordnete nach der Notwendigkeit „präventiver“ Aufklärung. In seiner Aussage wurde Transgeschlechtlichkeit „Modeerscheinung“ und „Zeitgeistphänomen“ genannt, sowie die Entscheidung für eine Transition vieler Jugendlicher „medialem Einfluss und sozialem Druck“ zugeschrieben. Dadurch wird die Existenz von Transgeschlechtlichkeit in Frage gestellt. Indem die „vorschnelle“ Verabreichung von hormoneller Behandlung bei Jugendlichen in Zusammenhang mit Fällen von Detransitionierung gebracht wird, erscheint das Beratungs- und Hilfsangebot bei einem Transitionswunsch als Gefahr für Kinder und Jugendliche. Das Argument der "bedrohten Kinder", welche zu irreversiblen medizinischen Veränderungen gedrängt würden, die sie später bereuten, wird häufig von transfeindlichen Personen oder Organisationen benutzt und zielt darauf ab, trans Personen und besonders Minderjährigen den Zugang zu notwendiger Beratung und (medizinsicher) Versorgung zu erschweren oder zu verhindern.
Es wurde eine ableistische Beleidigung durch eine Behörde dokumentiert. Zum Schutz der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Eine Frau wurde in einem Friseurladen aufgrund einer chronischen Erkrankung diskriminiert.
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Twitter-Post einen antisemitischen Tweet als Antwort.
In einer Covid-19 Teststation wurde einer Frau ein kostenloser Bürger*innen-Test aus antiziganistischer Motivation verwehrt.
Eine Zeugin beobachtete auf dem Tempelhofer Feld, wie drei Männer ein schwules Paar das auf einer Decke lag, homofeindlich beleidigten. Die Zeugin mischte sich ein, wurde ebenfalls beleidigt und meldete den Fall bei der Aufsicht.
An der Freien Universität Berlin äußerte sich ein Student NS-verharmlosend und bezog sich inhaltlich auf einen Vordenker der Neuen Rechten.
An der Ecke Wilhelminenhof- / Edisonstraße wurde ein junger Mann aus rassistischer Motivation aus einer Gruppe von ca. 80 Personen heraus von vier Männern über die Straße gejagt und angegriffen. Anwesende Passant*innen griffen ein und brachten den Betroffenen zum Schutz in eine nahegelegene Kneipe, aus der sie sofort wieder rausgeworfen wurden.
In einem Fahrstuhl wurde die Parole "Kanacken raus" entdeckt. In dem Gebäude, in dem sich der Fahrstuhl befindet, sitzen verschiedene Ärzt*innen, die türkische und arabische Nachnamen haben.
An der Bismarcksfelder Straße nahe der Wuhle wurde ein Aufkleber der Gruppe "Deutsche Patrioten mit Migrationshintergrund" mit QR-Code zur Internetseite entdeckt. Dort wird das Konzept des Ethnopluralismus propagiert.
Im Mai äußerte sich die Schulleitung einer Reinickendorfer Oberschule gegenüber einer Sozialarbeiterin abwertend über den Wunsch eines trans Schülers, nun mit neuem Namen angesprochen zu werden. Nach einem Gespräch mit Schulsozialarbeiter*innen wurde die Schulleitung dem Wunsch gegenüber etwas offener.
In einem türkischen Gemüseladen hat ein älterer Herr in der Außenanlage mehrere Aprikosen beim "Test der Ware" beschädigt. Darauf von der Verkäuferin angesprochen, dies bitte zu unterlassen, äußerte sich der Mann ihr gegenüber rassistisch. Eine Gruppe vorbei kommender Jugendlicher bekam dies mit und sprach den Mann ihrerseits an, die rassistischen Beleidigungen zu unterlassen. Darauf hin murmelte der Mann etwas Unverständliches und verließ den Ort.
Auf der Möllendorffstraße südlich vom Roederplatz erkundigte sich um etwa 15:00 Uhr eine Person bei einem Passanten nach dem Weg zur nächsten Bank. Dieser schlug ihr den Weg zu zwei Banken vor, benutzte dabei für eine einen antiasiatisch-rassistischen Begriff. Daraufhin brach die fragende Person das Gespräch ab.
In der Parkstraße wurden Flyer mit antimuslimisch-rassistischen Inhalt in den Briefkästen entdeckt. In dem Flyer wurde sich zu Praktiken der Beschneidung rassistisch geäußert.
An die Wohnungstür einer Schwarzen Frau wurde "Ruhe" (in spanisch) geschrieben. Die Frau ist seit mehreren Monaten anti-Schwarzen Anfeindungen durch ihren Nachbar ausgesetzt und hält sich daher nur sporadisch in der Wohnung auf.
Eine jüdische Organisation erhielt unter einem Facebook-Beitrag einen antiisraelischen Kommentar.