LGBTIQ*-feindliche Aufkleber in Mitte
Im Ortsteil Mitte wurden an verschiedenen Stellen zahlreiche LGBTIQ*feindliche Aufkleber der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, entdeckt und entfernt.
Um gegen Ausgrenzung und Diskriminierung vorzugehen, muss man sie als Problem erkennen. Und man muss beschreiben wem sie passiert, wo sie stattfindet und wie sie funktioniert. Wir veröffentlichen die Vorfälle, die uns gemeldet werden.
Im Ortsteil Mitte wurden an verschiedenen Stellen zahlreiche LGBTIQ*feindliche Aufkleber der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, entdeckt und entfernt.
Im Oktober teilte die NPD Charlottenburg-Wilmersdorf auf ihrer Facebook-Seite diverse Beiträge mit verschiedenen extrem rechten Inhalten. Darin wurden u.a. rassistische Stereotype über Flucht und Migration verbreitet, diese mit Kriminalität in Verbindung gebracht und der rassistische und antisemitische Verschwörungsmythos eines "Bevölkerungsaustausches" bedient. Zudem wurde mehrmals gegen (Rechte für) LGBTIQ*-Personen gehetzt und die Ablehnung der öffentlich-rechtlichen Medien thematisiert sowie der politische Gegner diskreditiert. Zusätzlich wurde häufig die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges und auch das Verhältnis zu Russland thematisiert, während gleichzeitig eine politische Instrumentalisierung von Armut erfolgte, wodurch marginalisierte Gruppen gegeneinander ausgespielt werden sollen.
An einer Tramhaltestelle in Friedrichshain wurde die Schmiererei "Ohne Bargeld geht's nach Auschwitz" entdeckt.
Am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof wurden drei LGBTIQ*feindliche Aufkleber der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, entdeckt und entfernt.
In Schöneberg-Süd, an der Ella-Barowsky-Straße Ecke Gotenstraße, fand eine Kundgebung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD statt, gegen eine von der Berliner Schwulenberatung geplante Kita, im Rahmen des Projekts 'Lebensort Vielfalt am Südkreuz'. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Pädo-Kita verhindern“. Am selben Ort organisierten verschiedene Organisationen eine Demonstration gegen diese Kundgebung, an der mehr als 300 Menschen teilnahmen.
Ab 15.00 Uhr fand eine Kundgebung von Reichsbürger*innen und verschwörungsideologisch orientierten Friedensbewegten mit ca. 15 Teilnehmenden am Pariser Platz statt, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Anti-Corona-Maßnahmen und Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden.
Ein Mann wurde in der Notaufnahme, aufgrund seines Aussehens als erstes gefragt, ob er Deutsch spreche.
Eine 24-jährige Frau wird gegen 22.40 Uhr in einem Lokal in der Manteuffelstraße von einem 57-jährigen Mann, der mehrfach den Hitlergruß zeigt und dabei „Heil Hitler“ ruft, geschlagen. Die 24-Jährige wird ins Gesicht geschlagen und an der Nase verletzt.
Am S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost wurden mindestens zehn Sticker gemeldet, auf denen "St. Pauli ausrotten" steht und eine blutige Guillotine sowie der Kopf von Ché Guevara zu sehen ist. Es handelt sich hierbei um einen Fan-Sticker des F.C. Hansa Rostock.
Eine muslimische Institution im Ortsteil Tiergarten erhielt beleidigende Hass-Mails.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Facebook-Kommentar.
In der Kastanienallee, am Drachenspielplatz, in der Hellersdorfer Straße, auf dem Alice-Salomon-Platz, auf dem Boulevard Kastanienallee, an den Stelen am Hellwichstorp, am Cottbusser Platz sowie im Auerbacher Ring wurden mehrere Aufkleber und Plakate der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
In Britz-Süd wurden extrem rechte Aufkleber vom "III. Weg" entdeckt und entfernt
Extrem rechte Aufkleber und Keltenkreuze in Rudow vom "III. Weg" wurden zwischen Bushaltestelle Neudecker Weg /Selgenauer Weg entdeckt und entfernt
In der Donaustraße, Ecke Ganghoferstraße vor dem Sozialamt wurde eine Malerei gefunden, die gegen Antifaschist*innen gerichtet war. Diese wurde entfernt und gemeldet.
Gegen 17.00 Uhr riefen sich zwei in Streit geratene Gruppen Jugendlicher vor dem Kino Alhambra in der Müllerstr. Ecke Seestr. gegenseitig LGBTIQ*-feindliche Beleidigungen zu.
Zwischen 13:30-13:50 Uhr wurde am Eingang des Görlitzer Parks in der Falckensteinstraße ein größerer Polizeieinsatz, inklusive 2 Drogensuchhunden, durchgeführt. Die meisten PoC (Person of Color), die diese alltäglichen Kontrollen mittlerweile kennen, entfernten sich. Eine BPoC (Black Person of Color) mit Dreads und bunter Brille (ca. 25 Jahre alt, männlich) wurde von zwei Polizisten kontrolliert und ohne Zustimmung durchsucht (Jacke), ohne ersichtlichen Grund. Die Person beschwerte sich auf Englisch, dass nur sie kontrolliert wird und dass das nicht rechtmäßig sei. Der Polizist erwidert, dass sie das Recht hätten aufgrund des kbO (kriminalitätsbelasteter Ort). Nachdem nichts gefunden wurde, musste die Person den Bereich verlassen, obwohl sie dort war, um zu essen. Ein Polizist schirmte die Person, die das Geschehen beobachtete, von den 2 Personen (BPoC) ab, obwohl sie rund 15 m entfernt stand. Auf der Bank neben der Person saß noch eine etwas ältere BPoC mit einem Kinderwagen. Die Polizei kontrollierte und befragte auch diese Person. Es wurden trotz vieler weißer Menschen im Park nur Schwarze/PoC festgehalten.
An Schildern der Ersatzhaltestelle Weißer See wurden Schmierereien gegen Antifaschismus entdeckt. Diese trugen den Slogan "FCK AFA".
Ein 29-jähriger ukrainischer Flüchtling wurde am Kurt-Schumacher-Platz in Reinickendorf schwulenfeindlich beleidigt und angegriffen. Beim Einkaufen in einer Drogerie bemerkte der junge Mann, der eine Mütze mit ukrainischem Wappen trug, zunächst, wie ihm zwei russisch-sprachige Männer folgten und ihn als „Schwuchtel aus der Ukraine” beschimpften. Als er das Duo konfrontierte, beleidigten sie ihn weiter schwulenfeindlich und anti-ukrainisch. Auch Morddrohungen sollen gefallen sein. Schließlich griff der hauseigene Sicherheitsdienst ein und bat die aggressiven Männer, den Laden zu verlassen. Hinter der Kasse warteten die beiden Männer jedoch auf den Betroffenen. Als er die beiden versuchte zu filmen, schlugen sie ihn mit Faustschlägen zu Boden, so dass er kurzzeitig bewusstlos wurde. Er erlitt Prellungen im Gesicht und eine Verletzung an einem Finger. Die Täter flüchteten und der 29-Jährige musste im Krankenhaus behandelt werden.
An der Tram-Haltestelle Osloer Straße wurde eine die Shoah relativierende Schmiererei entdeckt mit dem Slogan. "Impfen macht frei".
Der Stolperstein für Kiwe Wild in der Barfussstraße im Wedding wurde durch Einkerbungen beschädigt. Kiwe Wild wurde 1941 im KZ Buchenwald ermordet. Der Stolperstein war bereits im Mai 2021 mit Sig-Runen beschmiert worden.
Im Bahnhof Friedrichstraße wurde eine Schwarze Frau mit Kinderwagen und zwei weiteren kleinen Kindern gegen 17.00 Uhr beim Aussteigen aus der S-Bahn von einer weißen Frau rassistisch beleidigt. Die Beleidigerin sagte zu einer Begleiterin extra laut und deutlich vor der Betroffenen: "Nichts als Kinder machen können die! Und mit ihren vielen Kindern von unserem Sozialstaat leben!"
In der Gleimstraße wurde ein Aufkleber eines extrem rechten Onlineversandhandels mit einer rassistischen Darstellungen eines Schwarzen Menschen entdeckt und überklebt.
Eine Institution erhielt eine antisemitische E-Mail.
Am 27. Oktober wurden unter einem Facebook-Beitrag einer jüdischen Organisation mehrere antisemitische Karikaturen gepostet.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Kommentar.
Auf einem Mülleimer wurde eine Sprüherei für den Fußballverein Hertha BSC mit dem Slogan "Juden" überschrieben.
In der Zingster Straße Ecke Ribnitzer Straße wurden mehrere Sticker der extremen Rechten auf einem Laternenpfahl und einem Mülleimer gemeldet. Auf einem stand "Deutschland meine Heimat" auf den Farben der Reichskriegsfahne, auf einem anderen "NS-Zone". Sie wurden gemeldet und entfernt. Auf dem Laternenpfahl befand sich außerdem ein Aufkleber der AfD mit der Aufschrift "Mut zu Deutschland".
In der Vincent-van-Gogh-Str. wurden etwa 50 Sticker entdeckt, die sich gegen politische Gegner*innen richten. Die Aufkleber hatten die Aufschrift "Fck Grüne", "Fck SPD" oder "Fck CDU". Vereinzelt wurden auch Sticker des extrem rechten Compact-Magazin gemeldet.
Die meldende Person (32 J.) hat mit dem Polizeianruf bekannt gegeben, mit ihrem Freund (25 J.) kurz zuvor auf einem Gehweg in der Sonnenallee gelaufen zu sein, als beide auf Höhe eines Cafés aus einer Gruppe von mindestens drei Männern heraus homophob beleidigt worden seien. Nachdem er sein Telefon aus einer Tasche genommen habe, soll ihn einer der Männer gedroht haben, ihn abzustechen. Dies erklärte der 32-Jährige im Rahmen der Anzeigenaufnahme. Anschließend sei aus der Gruppe heraus eine mit Wasser gefüllte Glasflasche auf das Paar geworfen worden, die neben den beiden Männern aufgekommen und zersprungen sei. Anschließend entfernten sich die Angreifer. Die attackierten Männer blieben unverletzt, standen jedoch unter Schock. Die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung dauern an.
Auf einen Stein am Wuhle-Wanderweg wurde der extrem rechte Zahlencode 88 (=HH, bedeutet "Heil Hitler") geschmiert.
Eine Schwarze Frau, die ein Kopftuch trug und mit einem Bus fuhr, wurde dort von einer weißen Person rassistisch beleidigt. Später wurde die Frau von einer Gruppe weißer Männer mit rassistischer Sprache belästig.
An einem Stromkasten am Hindenburgdamm wurde eine mit Edding geschriebene fußballbezogene Parole entdeckt. In dieser werden BiPOC mit dem N-Wort bezeichnet.
An der Fensterscheibe eines Geschäftes in den Schönhauser Allee Arcaden hing ein "Zeugen gesucht"-Aushang der Berliner Polizei. In der Beschreibung eines Täters wurden rassistische Zuschreibungen getätigt, die als Racial Profiling gewertet werden können.
In der Straße Alt-Blankenburg wurden mehrere Sprühereien entdeckt, die sich gegen Antifaschismus richteten. Der Slogan war "Fuck Antifa" oder "Scheiß Antifa".
Von der Straße 47 bis zur Bahnhofstraße Ecke Straße 52 wurden Sprühereien entdeckt, die sich gegen Antifaschismus richteten. Der Slogan war "Fuck Antifa" oder "Scheiß Antifa".
Am Hohenschönhauser Tor wurden ca. 20 Sticker mit "Nein zum Impfzwang" gemeldet. Diese kommen von dem verschwörungsideologischen Sender "Auf1 TV". Der Sender verbreitet unter anderem antisemitische Verschwörungsmythen.
In der Beratungsstelle von EachOne wurden mehrere Vorfälle von Anti-Schwarzem-Rassismus bei einem Arbeitgeber geschildert. Zum Schutz der betroffenen Person werden keine weiteren Daten veröffentlicht.
Nahe des U-Bahnhofs Kienberg sowie am Forum Kienberg wurden Aufkleber der neonazistischen Kleinstpartei "Der III. Weg" entdeckt und entfernt.
Ein Mann mit Behinderung wurde in einem Bewerbungsverfahren diskriminiert.
Am Wildmeisterdamm in Gropiusstadt wurden extrem rechte Aufkleber entdeckt und entfernt.
In der Kaulsdorfer Straße wurden vier Aufkleber eines neonazistischen Onlinehandels entdeckt und entfernt. Sie richteten sich gegen politische Gegner*innen.
Gegen 23:30 Uhr wurde eine junge Frau unvermittelt von einem flüchtigen Bekannten in einer Grünanlage in der Nähe einer Bar ins Gesicht geschlagen und transphob beleidigt. Als sie sich mit einem Faustschlag wehrte, schlug ihr der Angreifer eine Flasche über den Kopf. Die Verletzungen wurden im Krankenhaus ambulant behandelt. Der Täter, der in Begleitung zweier weiterer Männer war, konnte am Schlesischen Tor festgenommen werden.
In der Wiltbergstraße wurde ein Aufkleber der extrem rechten Partei Der III. Weg entdeckt und entfernt.
An der Fußgänger*innen-Ampel am Görlitzer Park beleidigte eine männlich wahrgenommene Person eine andere Person mit dem Wort "Schwuchtel".
In der Bibliothek des Konservatismus fand eine neurechte Buchvorstellung mit einem Autor statt, die rassistische Inhalte, insbesondere in Form von antimuslimischen Rassismus, enthielt. Es wird von in sich geschlossenen, homogenen Kulturen ausgegangen und von einer Differenz zwischen den Angehörigen der verschiedenen “Kulturkreise”, die unüberwindbar sei.
Ab 15.00 Uhr fand eine Kundgebung von Reichsbürger*innen und verschwörungsideologisch orientierten Friedensbewegten mit ca. 10 Teilnehmenden am Pariser Platz statt, auf der NS-Verharmlosungen im Zusammenhang mit Anti-Corona-Maßnahmen und Verschwörungsmythen aus regierungsorientierten russischen Quellen zum Ukraine-Krieg verbreitet wurden.
In der Friedrichstraße hielten zirka 10 Menschen aus dem verschwörungsideologischen Milieu eine Mahnwache ab. Unter den Teilnehmenden waren auch Personen aus dem extrem rechten Spektrum.
Eine jüdische Organisation erhielt einen antisemitischen Kommentar auf Twitter, in der Jüdinnen_Juden eine besondere Macht zugeschrieben wurde.
Es ereignete sich ein antisemitischer Vorfall. Auf Wunsch der Betroffenen werden keine weiteren Informationen veröffentlicht.