Missachtung der Privatsphäre in der Unterkunft für Geflüchtete in Tegel
In der Unterkunft für Geflüchtete auf dem Gelände des ehemaligen Tegeler Flughafens wurde das Recht der Bewohner*innen auf Privatsphäre wiederholt missachtet. Mitarbeitende wurden angewiesen, dreimal am Tag durch die Zelte zu gehen und abzuhaken, welche Bewohner*innen anwesend waren, obwohl durch ein elektronisches System ohnehin die An- und Abwesenheit überwacht wird. Bei dieser Prozedur schlugen Mitarbeitende laut gegen die Trennwände und rissen unvermittelt Vorhänge auf. Die ohnehin in der Massenunterbringung stark eingeschränkte Privatsphäre wurde so völlig zunichtegemacht. Diese Prozedur wurde sowohl von Bewohner*innen als auch Mitarbeitenden vielfach als unnötig und degradierend kritisiert. Die Anweisung, diese Bettenlisten zu führen, blieb allerdings bestehen.