Flüchtlingsfeindlicher AfD-Bürgerdialog im Märkischen Viertel
Die AfD Reinickendorf veranstaltete in einer Oberschule neben einer neu gebauten Unterkunft für Geflüchtete im Märkischen Viertel einen öffentlichen „Bürgerdialog“. In der Ankündigung hatte sie die Gegend um die Schule wieder als „Kriminalitätsschwerpunkt“ bezeichnet, obwohl spätestens Ende Mai bekannt war, dass die erhöhten Fallzahlen im Bereich der Schule hauptsächlich auf einen einzelnen Einbruch zurückgehen. Außerdem behauptete die AfD in der Einladung eine „Verschärfung des Migrationsproblems durch neues MUF“. Geflüchtete wurden dadurch pauschal als diffuse Bedrohung abgewertet. Nachdem die AfD Reinickendorf im Vorfeld derart gegen die Unterkunft gehetzt hatte, thematisierten die anwesenden Berliner und Reinickendorfer AfD-Politiker die Unterkunft während der Veranstaltung mit keinem Wort. Der anwesende AfD-Stadtrat hob hervor, dass muslimische junge Männer besonders kriminell seien. Die Veranstaltung bot so ein Forum für die Artikulation rassistischer Stereotype. Ein Mann berichtete beispielsweise über Konflikte mit vermeintlich nicht-deutschen, „südländischen“ Männern, gegen die nur eine Bewaffnung helfe. Eine Frau äußerte sich abwertend über einen anwesenden Unterstützer von Geflüchteten.