Relativierung und Leugnung des Holocaust auf AfD-Kundgebung
Ab 18.00 Uhr fand die wöchentliche Kundgebung der rechtspopulistischen, rassistisch-flüchtlingsfeindlichen "Merkel-muss-weg-Mittwoch"-Gruppe, des Brandenburger Landtagsabgeordneten Franz Wiese und der Brandenburger AfD vor dem Bundeskanzleramt in der Willy-Brandt-Straße in Tiergarten mit ca. 25 Kundgebungsteilnehmenden statt. Wie üblich wurde von einigen Teilnehmenden ein AfD-Banner mit der Aufschrift "Kanzler-Diktatorin Rücktritt jetzt!" Als eine junge Passantin aus einer zufällig anwesenden Schüler*innengruppe einen der Kundgebungsteilnehmenden, der das AfD-Banner mit hielt und außerdem ein Plakat mit u.a. einem KZ-Bild um den Hals trug, fragte, was dies bedeute, wurde ihr von ihm und von einem anderen Kundgebungsteilnehmenden geantwortet: "Am Auschwitz-Tor stand 'Arbeit macht frei' und heute heißt es 'Impfen macht frei'."-"Genau, das ist dasselbe", bekräftigte eine weitere, das AfD-Banner mit haltende Demonstrantin, viele weitere stimmten zu. Der, mit dem Plakat um den Hals, äußerte sich dann: "Man kann einfach nicht über die Wahrheit sprechen, auch nicht vor Gericht, und Jesus stand auch vor Gericht." Als die Passantin nachfragte, was dies mit Auschwitz zu tun habe, antwortete er: "Auschwitz, mit Holocaust, ich muss wegen Holocaust vor Gericht." Als die junge Passantin nachfragt: "Was haben sie den gemacht?", antwortete er: "Ich habe Probleme mit dem Holocaust. Es gibt andere Meinungen, aber das Problem ist, man kann gar nicht darüber reden."- "Ach so, weil sie das leugnen", folgerte die Schülerin von ihm unwidersprochen. Dem Holocaustleugner wurde sonst jedoch von niemandem der Kundgebungsteilnehmenden und AfD-Veranstaltenden widersprochen, auch nicht nachträglich im Stream und auf der Webseite der "Merkel-muss-weg-Mittwoch"-Gruppe. Er durfte weiter das AfD-Banner halten.