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04.07.2020   Bezirk: Mitte

Rassistische Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt


Der sogenannter „Volkslehrer“, der extrem rechte Schoah-Leugner Nikolai Nerling, hatte zu einer Kundgebung vor dem Bundekanzleramt unter dem Motto "Für deutsche Kultur in Deutschland" aufgerufen. An der Kundgebung nahmen bekannte Neonazis sowie Vertreter*innen aus der Reichsbürgerszene und dem verschwörungsideologischen Spektrum teil. Einer der Redner war Alex Schlimper, der ehemals bei der „Europäischen Aktion“, einer Vereinigung internationaler Holocaustleugner, aktiv war. Bei seinem Auftritt trug Schlimper ein T-Shirt mit der Aufschrift „Solidarität mit Ursula Haverbeck“ und einem Foto von Haverbeck. Ursula Haverbeck wurde mehrmals wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocausts verurteilt. Im weiteren Verlauf seiner Rede bezog er sich positiv auf die nationalsozialistische Vorstellung von „Rassen“ als „Ordnungsprinzip“. Schlimper zog biologistische Vergleiche und behauptete, Weiße seien auf den Black Lives Matter-Kundgebungen „nur Verfügungsmasse der Schwarzen“. Grundlage dafür sei ein „staatlich implizierter Schuldkult“. Schlimper verwendete in seiner Rede mehrfach explizit rassistische Sprache. Schlimper erklärte sodann Weiße zu Opfern des arabischen und osmanischen Sklavenhandels. Jeglicher Verweis auf die menschenverachtende Praxis der Sklaverei durch Deutsche und auf die durch Deutsche verübten Genozide auf dem afrikanischen Kontinent fehlte. Schwarze Menschen seien durch „Araber“ in die Sklaverei verschleppt worden und an „jüdische Reedereien“ verkauft worden. Schließlich behauptete Schlimper, „Finanzeliten“ wollten einen Bolschewismus installieren und finanzierten Linksextremismus. Linksextremisten seien „Werkzeug“ von „großen Konzernen“ und „Finanzeliten“. Einwanderer würden nach Deutschland geholt, um mit ihnen eine bolschewistische Revolution umzusetzen. Dies sei „gewürzt mit einem Schuldkult“ – das sei Black Lives Matter. Schlimper beendet seine Rede mit der Forderung nach „Rassentrennung“. „Rassenvermischung“ und „Multikulti“ seien „das Ende der Zivilisation“.

Quelle: Registerstelle Mitte; Jüdisches Forum für für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA)
 
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