Antisemitismus auf Reichsbürger*innen-Kundgebung vor dem Reichstagsgebäude
Ab 11.00 Uhr wurde in Tiergarten eine Kundgebung der Reichsbürger*innen von Staatenlos.Info vor dem Reichstagsgebäude auf dem Platz der Republik durchgeführt. Von Rednern und weiteren Anwesenden wurden Corona-Maßnahmen NS-relativierend verglichen und zu Widerstand aufgerufen. Ein ehemaliger NPD-Kader und führender Staatenlos.Info-Aktivist erklärte, warum er als Neonazi kritisiert werde, könne er sich nur dadurch erklären, dass „gewisse Leute und Kreise“ Angst davor hätten, dass er mit seinem Projekt der Entnazifizierung der Bundesrepublik Erfolg haben könne. Denn da die Sicherheit Israels ja zur deutschen Staatsräson gehöre, hätten ebenjene „Leute und Kreise“ möglicherweise Angst „um die Finanzierung Israels“ und davor, dass nach einem Ende der BRD Israels Sicherheit gefährdet sei. Nachdem bekannt geworden war, dass ein Vertreter des Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) als journalistischer Beobachter unmittelbar vor Ort war, stellte Hoffmann diesen mit seinen rhetorisch angelegten Fragen und antisemitischen Stereotypen u.a. in Bezug auf die finanzielle Verknüpfung Israels mit der deutschen Bundesregierung offen bloß und zeigte mit dem Finger direkt auf ihn, als er von Satan, dem „Vater der Lügen“ sprach. Von Seiten der Demonstrant_innen, die den Mitarbeiter des JFDA umstanden, wurde dieser daraufhin als „Rothschild“ bezeichnet, von Demonstranten, darunter einem rechten Szeneanwalt umstellt, massiv bedrängt und an seiner journalistischen Arbeit gehindert.