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18.06.2008   Bezirk: Treptow-Köpenick

NS-relativierende Propaganda in Niederschöneweide


Am S-Bahnhof Schöneweide wurde an einer Werbetafel ein Aufkleber der Jungen Nationaldemokraten entdeckt mit der Aufschrift "Nationaler Freiheitskampf - 17.Juni 1953 I Heute wie damals. Ein Volk kämpft um seine Rechte und für seine Freiheit." Der gleiche Aufkleber klebte in der Fließstraße an einer Laterne. Inhaltlich wird der 17. Juni 1953 als Zeichen autoritären Besatzung der DDR durch die Sowjetunion gedeutet. Damit wird versucht, das Kriegsende nicht als Befreiung, sondern als Besatzung und ungerechtfertigte Entrechtung Deutschlands wahrzunehmen - ein Geschichtsbild, das die Verantwortung Deutschlands für die Verbrechen der Nazis in Europa völlig ausblendet. Ebenfalls in der Fließstraße und in der Hasselwerderstraße sind ca. fünf Aufkleber aus dem Berliner Kameradschaftsspektrum geklebt worden mit der Aufschrift "Umweltschutz ist Heimatschutz. Setzen wir uns für eine Volksbewegung ein, die sich einer Umwelt und ihre Rolle als das Ganze bewusst ist." Am S-Bahnhof Schöneweide und im Fußgängertunnel am Bahnhof Schöneweide wurden Plakate der Jungen Nationaldemokraten und der kameradschaftsnahen "Freien Kräfte" zum 17. Juni 1953 geklebt. Auf den Plakaten der JN ist ein langer Text unter der Überschrift " 17. Juni 1953 ... heute wie damals" abgebildet. Darin werden die DemonstrantInnen des 17. Juni 1953 als freiheitsliebende Deutsche dargestellt, die aufgrund mangelnder Meinungsfreiheit zum Opfer staatlicher Repression geworden sind. In den folgenden Absätzen, stellt sich die JN als ebenso freiheitsliebend und unterdrückt dar und ruft zu einem "nationalen Freiheitskampf" auf. Für das Plakat des Kameradschaftsspektrum, zeichnet sich S. Schmidtke verantwortlich, der Anmelder der jährlich im Dezember stattfindenden Neonazidemonstration. Auf dem Plakat steht "17. Juni 1958 bis Heute - Ein Scheiß System" (Die Zahl 1958 ist in diesem Zusammenhang nicht zu verstehen. Es muss sich um einen Fehler handeln). Im Hintergrund abgebildet sind zwei Menschen, die Steine auf einen Panzer werfen. Außerdem sind am Bahnhofsvorplatz und in der Hasselwerderstraße verschiedene Aufkleber mit rechtsextremen Motiven verklebt worden. Laut Berichten aus der Neonaziszene wurden anlässlich des 17. Juni 1953 am S-Bahnhof Schöneweide Flugblätter verteilt.

Quelle: Villa offensiv
 
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