Antisemitische Propaganda in Halensee
Am 23. Juli 2017 fanden sich in der Katharinenstraße und der Georg-Wilhelm-Straße in Halensee rechte Aufkleber. Der Aufkleber in der Georg-Wilhelm-Straße zeigt ein Foto mit Kinderleichen, darunter der Schriftzug "Rheinwiesenlager: Der vergessene Völkermord der Alliierten an den Deutschen". Hierbei ist eine Täter-Opfer-Umkehr intendiert, die die Alliierten als wahre Täter im Gegensatz zu den Deutschen darstellen soll. Dies ist der Schuld- und Erinnerungsabwehr gegenüber den Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus zuzuordnen. In der Katharinenstraße war ein Sticker mit dem Aufdruck "Antifa ...bezahlte Berufsdemonstranten des BRD-Regimes und der Kirchenzionisten". Der Sticker bedient das reichsideologische Motiv, dass Deutschland fremd bestimmt wäre und durch ein alliiertes Regime kontrolliert würde. Dem liegt die Unterstellung zugrunde, dass das Deutsche Reich fortbestehe, aber durch die Alliierten nach wie vor Kontrolle ausgeübt werde, die dies verdecken solle. Darin enthalten ist die Ablehnung der Bundesrepublik. "Kirchenzionisten" ist ein antisemitisch konnotierter Begriff, der auf verschwörungsideologischen Websites verwendet wird, um ein Kartell aus eben jenem Alliiertenregime und der Kirchen, die sich mittels "Antifa" an der Macht hielten.