Qudstag-Aufmarsch in Charlottenburg
Auf dem diesjährigen Qudstag-Aufmarsch wurde in mehreren Redebeiträgen die Auflösung des Staates Israel als einzige mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt gefordert und aus den Reihen der Veranstalter*innen auch antisemitische Verschwörungsideologien und archaische antijüdische Bilder bedient. Neben Anmelders Jürgen Grassmann fiel vor allem Christoph Hörstel mit Positionen auf, die Israel das Existenzrecht absprechen. Zahlreichen Plakaten dämonisierten Israel und karikierten es als blutrünstigen Vampir. An der Spitze des Aufzugs wurde mehrmals „Sieg Heil“, „Juden vergasen“ und „Kindermörder Israel“ gerufen. Die Polizei stellte jedoch keine Auflagenverstöße fest. Um zu suggerieren nicht antisemitisch zu sein, wurden Vertreter der jüdisch-orthodoxen Sekte Neturei Karta eingeladen, welche ihre antizionistischen Positionen religiös begründet. Das Bemühen gegenüber der Öffentlichkeit nicht als antisemitisch oder islamistisch wahrgenommen zu werden, war anlässlich der öffentlichen Debatten erkennbar.