Rassismus in in der BVV
In der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurde ein Antrag der AfD-Fraktion eingebracht, der die Einführung eines „Remigrationspreises“ fordert. Damit sollen Personen oder Initiativen ausgezeichnet werden, die sich für die Rückkehr von Migrant*innen einsetzen.
Der Antrag kann als rassistisch eingeordnet werden, da er migrantische und migrantisierte Menschen nicht als Teil der Gesellschaft anerkennt, sondern ihre Zugehörigkeit an Herkunft bindet und ihre Rückkehr als gesellschaftliches Ziel darstellt.
Der verwendete Begriff „Remigration“ wird in der Begründung des Antrages als neutral dargestellt, ist jedoch ein politischer Kampfbegriff, der in rechten bis extrem rechten Kreisen Verbreitung findet. Dort dient er als Euphemismus für die Vertreibung eines großen Teils der deutschen Bevölkerung anhand rassistischer Kriterien.
Zwar argumentiert die AfD, dass sie unter dem Begriff etwas Anderes verstehe und diese Forderung mit demokratischen Werten vereinbar sei, doch ändert dies nichts an seiner Nutzung und Bedeutung im extrem rechten Diskurs. Die positive Umdeutung des Begriffs dient dazu, extrem rechte Konzepte zu normalisieren. In einer Gegenrede der Bezirksbürgermeisterin wurde dieser Punkt ebenfalls hervorgehoben.
Die Bezirksbürgermeisterin lehnte den Antrag entschieden ab. Sie bezeichnete ihn als Angriff auf die Werte der demokratischen Gesellschaft und als klaren Widerspruch zur Verfassung.