Jahresbericht 2024 des Registers Mitte
In den letzten Jahren standen viele der im Bezirk Mitte erfassten Vorfälle im Zusammenhang mit extrem rechten und verschwörungsideologischen Demonstrationen. Von diesen Demonstrationen war nicht nur Gewalt gegen Journalist*innen und gegendemonstrant*innen ausgegangen, auch die erfasste Propaganda hatte häufig ein verschwörungsideologisches Motiv. Ab Mitte 2023 nahm die Bedeutung dieses verschwörungsideologischen Themenbereichs deutlich ab. Diese Entwicklung setzte sich auch 2024 fort. Die verschwörungsideologische Szene hat massiv an Mobilisierungspotential verloren und einige der Gruppen und Akteure haben ihre Aktivitäten gänzlich eingestellt. Mit dem Terrorangriff der Hamas am 07. Oktober 2023 und der israelischen Gegenreaktion nahmen die antisemitischen Vorfälle im Bezirk Mitte massiv zu. Die nach dem 07. Oktober 2023 einsetzende massive Mobilisierung zum Israel-Palästina-Konflikt und der damit einhergehende starke Anstieg antisemitischer Vorfälle verstetigte sich im Jahr 2024, sodass 2024 zum ersten Mal seit Bestehen des Registers Mitte Antisemitismus das am häufigsten erfasste Motiv war und mehr antisemitische als insgesamt rassistische Vorfälle dokumentiert werden mussten. Insbesondere antisemitische Veranstaltungen und Propaganda wurden vermehrt erfasst. Die Anzahl der erfassten Propagandavorfälle nahm jedoch auch bei den meisten anderen Motivkategorien zu.