Jahresbericht 2024 des Register Charlottenburg-Wilmersdorf
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 313 Vorfälle dokumentiert. Die Gesamtzahl der Vorfälle sank zwar leicht - besonders im Bereich der Propaganda - blieb aber im Vergleich zu den Vorjahren auf hohem Niveau.
Rassismus war das am häufigsten erfasste Motiv und nahm im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zu. Der neue Höchststand rassistischer Vorfälle lässt sich durch einen aufgeheizten, öffentlichen Diskurs erklären. Dieser zeigte sich etwa in Debatten um zwei Geflüchtetenunterkünfte im Bezirk. Besonders alarmierend ist der Anstieg rassistischer Angriffe und Bedrohungen um 34%.
Antisemitische Vorfälle blieben trotz Rückgang hoch. Der Nahost-Konflikt wirkte sich auch 2024 auf das gesellschaftliche Klima im Bezirk aus: Seit dem Überfall der Hamas 2023 gab es mehr antisemitische Demonstrationen. Drei von fünf antisemitischen Angriffen erfolgten aus solchen Veranstaltungen heraus.
Zudem ist der Bezirk ein zentraler Knotenpunkt der „Neuen Rechten“. Sie ist eine ideologisch anschlussfähige Strömung der extremen Rechten, die sich durch strategische Neuausrichtung und intellektuelle Verpackung vom klassischen Neonazismus abgrenzt. Das Register dokumentiert jährlich, wie sich ihre Akteur*innen im Bezirk vernetzen, Veranstaltungen abhalten und gezielt Einfluss auf gesellschaftliche Debatten nehmen.
Der ausführliche Jahresbericht steht als Download zur Verfügung, oder kann per E-Mail an cw @berliner-register.de als Druckversion bestellt werden.