Jahresbericht 2021 des Registers Mitte
Das Register in Berlin-Mitte dokumentierte im Jahr 2021 insgesamt 745 Vorfälle gegenüber 609 Vorfällen im Jahr 2020 und 645 Vorfällen in 2019. Damit fielen im Bezirk Mitte, wie schon in den letzten vier Jahren, die meisten Vorfälle von allen Berliner Bezirken an. So fand ein Großteil der vielen verschwörungsideologischen Kundgebungen und Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Bezirk mit seinem Regierungsviertel statt. Im zweiten Pandemiejahr war dadurch die Bedrohungslage für Menschen, die von Rassismus, Antisemitismus, LGBTIQ*Feindlichkeit und extrem rechter Gewalt besonders betroffen sind, erhöht. Der um diese Veranstaltungen entstandenen Mischszene von Impfgegner*innen, Esoteriker*innen, Verschwörungsideolog*innen aller Art, Reichsbürger*innen und extremen Rechten ist besonders der erneut hohe Anstieg von antisemitischen und NS-verharmlosenden Vorfällen anzulasten. Zwar ging die direkte Beteiligung auf der Straße gegenüber dem Vorjahr zurück, aber immer noch konnten insgesamt viele Tausende mobilisiert werden und es war auf diesen Veranstaltungen oft eine aggressive Radikalisierung zu beobachten.