Auswertung der Registervorfälle in Neukölln für 2014
Auswertung Neuköllner Register 2014
Die Registerstelle Neukölln wurde im Juni 2014 ein Jahr alt. Im Jahr 2014 registrierte die Registerstelle insgesamt 125 Vorfälle. Gegenüber dem Vorjahr sind das 72 Meldungen mehr (2013: 53). Bedingt ist diese Entwicklung durch den steigenden Bekanntheitsgrad seit Einführung der Registerstelle in Neukölln und die Anwerbung von Anlaufstellen. Es gab außerdem neonazistische Aktivitäten insbesondere im Ortsteil Rudow und rassistische Proteste gegen die Errichtung von Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete im Bezirk Neukölln.
Art der Vorfälle und Motive in den Stadtteilen
Die Zahl der Propagandavorfälle ist im Vergleich zu den anderen Arten von Vorfälle auffällig hoch. Dies ist zum einen auf die sehr aktive rechte Szene in Berlin-Rudow zum anderen auf die dokumentarische Arbeit von Irmela Mensah-Schramm (www.hassvernichtet.de) zurückzuführen, die regelmäßig rechte Propaganda dokumentiert und entfernt.
Ausblick
Im Vergleich mit anderen Bezirken, die schon länger ein Register oder eine Chronik führen (z.B. Treptow-Köpenick), ist die Zahl der aufgenommenen Vorfälle gering. Diese Zahl bildet nur einen kleinen Teil der Vorfälle für Neukölln ab. Es wird angenommen, dass Betroffene bisher nicht genügend über Meldemöglichkeiten informiert sind oder die geringe Zahl von Anlaufstellen/Meldestellen im Bezirk Neukölln eine Dokumentation noch erschwert. Für das Jahr 2015 ist daher die Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit sowie die Anwerbung von Anlaufstellen ein Projektschwerpunkt.