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30.03.2023 Register Charlottenburg-Wilmersdorf

2022: Bezirksauswertung Charlottenburg-Wilmersdorf


Das Register Charlottenburg-Wilmersdorf hat im Jahr 2022 insgesamt 234 Vorfälle dokumentiert. Die Abnahme von etwa 20% im Vergleich zum bisherigen „Top-Jahr“ 2021 stimmt mit der berlinweiten Tendenz überein. Konkret bedeutet die Gesamtzahl, dass sich in Charlottenburg-Wilmersdorf mindestens alle ein bis zwei Tage ein extrem rechter oder diskriminierender Vorfall ereignete.

  • Rassismus blieb, trotz eines Rückgangs im Vergleich zum Vorjahr, weiter auf einem hohen Niveau (2022: 80; 2021: 122) und machte den größten Anteil sowohl der verbalen als auch körperlichen Attacken, sowie der strukturellen Benachteiligungen aus.
  • Die antisemitischen Vorfälle auf einem gleich hohen Niveau geblieben (2022: 48; 2021: 46). Berlinweit hat Antisemitismus abgenommen, Charlottenburg-Wilmersdorf stellt hier also eine Ausnahme dar. Denn als Bezirk mit einer sichtbaren jüdischen Community, bleiben antisemitische Anfeindungen auch unabhängig von aktuellen Themen wie Corona-Pandemie oder Eskalationen in Israel und Palästina, präsent.
  • Es wurden ein leichter Anstieg bei den LGBTIQ*-feindlichen Vorfälle verzeichnet (2022: 15; 2021: 9). Dies lässt sich in öffentliche Debatten im Zuge des Selbstbestimmungsgesetzes für trans Menschen einordnen.
  • Die Veranstaltungen sind weiter zurückgegangen (2022: 21; 2021: 30), denn das Thema Corona-Pandemie hat an Relevanz für rechte Mobilisierungen im Bezirk verloren und konnte auch nicht gänzlich durch pro-russische Verschwörungserzählungen im Kontext des Ukraine-Krieges ersetzt werden.
  • Der Bezirk gilt weiterhin als ein Zentrum der sogenannten „Neuen Rechten“. Als prominentestes Beispiel dafür steht die „Bibliothek des Konservatismus“ (BdK), welche 2022 bereits ihr 10-Jähriges Bestehen in der Fasanenstraße feierte. Im April 2022 nahm sie nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause ihren öffentlichen Veranstaltungsbetrieb wieder auf.
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