2021: Jahresbericht Register Charlottenburg-Wilmersdorf
Das Register Charlottenburg-Wilmersdorf hat im Jahr 2021 insgesamt 292 extrem rechte und diskriminierende Vorfälle dokumentiert. Das sind etwa 5% mehr als im Jahr 2020 (276). Konkret bedeutet das, dass sich im Bezirk durchschnittlich alle ein bis zwei Tage, zu jeder Tageszeit und an den unterschiedlichsten Orten ein diskriminierend motivierter Vorfall ereignet hat. Es ist die höchste Vorfallszahl, seit das Register Charlottenburg-Wilmersdorf im Jahr 2013 die Arbeit aufgenommen hat. Dies ist den aktiven Melder*innen und der Zusammenarbeit mit lokalen und berlinweiten Kooperationspartner*innen zu verdanken. Gemeinsam konnte das Dunkelfeld der alltäglich stattfindenden Diskriminierungen im Bezirk weiter erhellt werden. Dennoch ist davon auszugehen, dass diese Zahl nur einen kleinen Teil der tatsächlich stattfindenden alltäglichen Diskriminierung abbildet.
In unserer Chronik machen wir diese einzelnen Vorfälle sichtbar. In der vorliegenden Broschüre finden Sie Beispiele für die teilweise gewaltvollen Anfeindungen, die von Diskriminierung betroffene Menschen im Bezirk alltäglich erleben. Dabei war Rassismus mit 122 Vorfällen wie in den Vorjahren auch im Jahr 2021 das häufigste Motiv. Angestiegen ist besonders die Zahl der rassistischen strukturellen Benachteiligungen (2020: 13; 2021: 25), zum Beispiel in der Schule. 52-mal wurden Personen aus rassistischer, antisemitischer, LGBTIQ*-feindlicher o.a. Motivation beleidigt oder bedroht. In 24 Fällen kam es zu körperlichen Angriffen auf der Straße, in Geschäften oder an Bahnhöfen, bei denen Personen u.a. angespuckt und geschlagen wurden. Rechte und diskriminierende Propaganda, also Aufkleber, Graffiti oder Flyer, macht mehr als die Hälfte aller Vorfälle aus (154).
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