2021: Jahresbericht des Register Reinickendorf
Die Gesamtzahl der diskriminierenden Vorfälle, die im Jahr 2021 vom Register Reinickendorf dokumentiert wurden, lag mit 97 auf dem Niveau des Vorjahres (2020: 98). Allerdings wurden kaum Online-Vorfälle registriert (2021: 2, 2020: 20). Wenn man die Vorfälle, die sich Online ereigneten, beiseite lässt, ergibt sich daher ein deutlicher Anstieg der der Vorfälle, die sich auf den Straßen, in den Schulen und Geschäften ereigneten (2021: 95, 2020: 78). Dieser Anstieg geht vor allem auf die gestiegene Anzahl von Beleidigungen, Bedrohungen und Pöbeleien sowie von vermehrter Propaganda im öffentlichen Raum in Form von Aufklebern und Schmierereien zurück.
Besonders für den Bezirk Reinickendorf ist, dass hier der Anteil verbaler Anfeindungen im Vergleich zum berlinweiten Durchschnitt besonders hoch ist (30 % Reinickendorf, 15 % Berlin), während der Anteil der Propagandavorfälle verhältnismäßig niedrig ist (45 % Reinickendorf, 61 % Berlin). Was die Motive anbelangt dominieren in Reinickendorf stärker Rassismus (39 % Reinickendorf, 29 % Berlin) und LGBTIQ‘-Feindlichkeit (11 % Reinickendorf, 4 % Berlin), während antisemitische Vorfälle weniger stark präsent sind (9 % Reinickendorf, 22 % Berlin).