2011: Bezirks-Auswertung Lichtenberg
Im Bezirk Lichtenberg wurden im Jahr 2011 von der Netzwerkstelle Licht‐Blicke 145 Fälle rechtsextremer Vorkommnisse aufgenommen und im Register zusammengefasst. Im vorherigen Jahr waren es 113 Fälle. Das bedeutet einen Anstieg von 28 %.
Dieser Anstieg lässt sich insbesondere auf die Zunahme an Propagandadelikten (2011: 83, 2010: 62) und an gewalttätigen und verbalen Übergriffen bzw. Bedrohungen (2011: 18; 2010: 11) zurückführen.
Besonders deutlich war auch der Anstieg im Bereich der Sachbeschädigungen (2011: 13, 2010: 6), insbesondere im Umfeld des Mitte des Jahres bekanntgewordenen und seit Frühjahr 2011 existenten Neonazistützpunkts in der Lückstraße.
Ein Rückgang ist hingegen bei den Veranstaltungen (2011: 14, 2010: 18) zu erkennen. Die Kategorien BVV (2011: 10, 2010: 10)1 und Sonstiges (2011: 7, 2010: 6) blieben nahezu konstant. Sonstiges beinhaltet vor allem das Ausspähen und die Einschüchterungsversuche politischer Gegner_innen sowie Störaktionen bei Veranstaltungen.
Die vorliegenden Zahlen geben nur einen Teilaspekt rechtsextremer Organisierung im Bezirk wieder.
Sie belegen den Teil der Aktivitäten, die öffentlich stattfinden und uns oder der Polizei gemeldet werden, d.h. sie sind abhängig von der Wahrnehmung und Meldung durch Personen im jeweiligen Gebiet. Auch lässt sich das Gefühl von Unsicherheit und Angst (Angstzonen) seitens potentieller Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt in Zahlen nur schwer darstellen.