Workshop in Spandau: "Extrem rechte Symbole und Codes in Zeiten von Corona"
Hakenkreuze, rechte Sticker oder Sprühereien wurden in der Vergangenheit oft von Anlaufstellen, Netzwerkpartner*innen und aufmerksamen Bürger*innen an das Register Spandau gemeldet und entfernt. Dadurch konnte die Strategie der extremen Rechten vielerorts unterlaufen werden, den öffentlichen Raum mit Selbstdarstellung und Rassismus zu besetzen und ein Klima der Angst zu schaffen. Aber nicht immer sind Symbole und Codes eindeutig zu erkennen, denn längst schon bedient sich die extreme Rechte undurchsichtigerer Botschaften, die auf den ersten Blick eher harmlos wirken. Besonders seit Ausbruch der Coronapandemie im Jahr 2020 kamen im Kontext der Corona-Leugner*innen und Querdenker-Proteste neue Symbole dazu.
Daher veranstaltete das Register Spandau in Zusammenarbeit mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin – MBR am 17.August 2021 einen zweistündigen Online-Workshop zum Thema "Extrem rechte Symbole und Codes im Zeichen von Corona". Ziel war es, mit anschaulichen Beispielen und spannendem Input gemeinsam in Spandau einen offenen Blick zu entwickeln und für die versteckte Symbolik der extremen Rechten zu sensibilisieren.
Der 17. August als Veranstaltungstag wurde vom Register Spandau und der MBR dabei bewusst gewählt. Denn dies ist der Todestag von Rodolf Heß, der bis zu seinem Tod im Jahre 1987 im Kriegsverbrechergefängnis in der Spandauer Wilhelmstadt saß. Extrem rechte Akteur*innen hatten diesen Tag in den vergangenen Jahren genutzt, um mit der Legende vom "vertuschten Mord" bundesweit für Demonstrationen in Spandau zu mobilisieren (Motto: "Mord verjährt nicht"). Durch ein breites, berlinweites Bündnis zivilgesellschaftlicher, kirchlicher und politischer Akteur*innen konnten 2017 und 2018 die Aufmärsche der Neonazis verhindert werden. In diesem Sinne vermittelte dieser Workshop zivilgesellschaftlichen Akteur*innen Fachwissen, bezirkliche Vernetzung und Empowerment für ein aktives Eintreten gegen Rechts in Spandau!
Weitere Infos zum Workshop und der Arbeit des Register Spandaus über: register.spandau@giz.berlin.