Übergriffe auf politische Gegner*innen nehmen zu
Am Montag wurden ein Mann und sein 2-jähriges Kind in Johannisthal von einem Mann mit Pfefferspray angegriffen. Der Mann hatte beobachtet, wie der andere extrem rechte Aufkleber klebte und sprach ihn darauf an. Die Reaktion war der unvermittelte Angriff. Vater und Kind mussten daraufhin ärztlich versorgt werden. (Vorfall in der Chronik)
Die verklebten Aufkleber riefen dazu auf, die lokalen Neonazis zu unterstützen, Adressen und Informationen über Menschen zu sammeln und diese dann anzugreifen („Support your local Anti Antifa“). Viele diese Aufkleber sind seit dem Angriff weiterhin in Johannisthal und Niederschöneweide entdeckt worden.
Der Angriff reiht sich in eine Entwicklung ein, die das Register Treptow-Köpenick mit großer Sorge beobachtet. Die Vorfälle gegen politische Gegner*innen sind massiv gestiegen (von 46 auf 266 in den ersten 9 Monaten des Jahres). Die Gewalt nimmt zu. Die Übergriffe sind gestiegen von 13 im Vorjahr zu 24 im selben Zeitraum dieses Jahr und auch die Propaganda wird aggressiver. Das Register verzeichnet immer mehr Gewaltaufrufe. Diese Entwicklung geht einher mit Kampfsporttrainings von Neonazis in öffentlichen Parks und Sportanlagen in Berlin, bei deren Überprüfung auch schon Waffen gefunden wurden.