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11.04.2024 Register Steglitz-Zehlendorf

Die Jahresauswertung 2023 des Bezirks Steglitz-Zehlendorf ist erschienen


Deckblatt der Jahresauswertung 2023, 4 bunte Logos, eine grüne Überschrift, schwarze Schrift in 2 Spalten auf weißem Blatt

Die Jahresauswertungen der Ergebnisse sind erschienen. Wir Berliner Register haben uns die Zahlen für das Jahr 2023 angeschaut, sie verglichen und analysiert.

Die Auswertung für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf finden sie unter Publikationen und in Kurzform hier:

Nach einem Rückgang der Zahlen in den Jahren der Pandemie sind sie 2023 wieder gestiegen. Im Jahr 2023 hat das Register Steglitz-Zehlendorf 176 Vorfälle dokumentiert. Das sind 67 Vorfälle mehr als im Vorjahr (2023: 176; 2022: 109). Damit hebt sich die Anzahl der Vorfälle auf das Niveau vor der Pandemie (2019: 180).

Die häufigsten Vorfälle waren dabei das, was wir bei den Registern „Propaganda“ nennen, also Sticker, Flyer oder Schmierereien. 121 Propagandavorfälle wurden uns im Jahr 2023 gemeldet. Das sind 52 mehr Vorfälle dieser Art als 2022 (2022: 69). Die meisten Aufkleber und Flyer dienten dabei der „Rechten Selbstdarstellung“ (2023:39), also „Werbung“ für extrem rechte Gruppierungen oder Szene-Versandhandel. Die meisten Propagandavorfälle wurden aus den Ortsteilen Lichterfelde (2023: 38, 2022: 8) und Zehlendorf (2023: 35; 2022: 15) gemeldet.

Neben dem Anstieg bei den Propagandavorfällen, ist auch die Zahl der Vorfälle gestiegen, die wir Register unter der Kategorie „Beleidigung, Bedrohung, Pöbelei“ zusammenfassen (2023: 21; 2022:13). Diese hatten hauptsächlich ein rassistisches Motiv (2023: 14; 2022: 8). Drei der 21 Beleidigungen richteten sich gegen queere, homosexuelle und trans*-Personen.

Die Vorfälle der strukturellen Benachteiligung sind wieder auf das Niveau von 2021 gestiegen, nachdem sie 2022 bei einer Anzahl von nur 3 Vorfällen lagen (2023: 13; 2022: 3; 2021: 14).

Bei den Motiven, die das Register Steglitz-Zehlendorf 2023 dokumentiert hat, sticht insbesondere das Motiv „Rassismus“ hervor. Hier haben sich die Zahlen verdoppelt. Im Jahr 2022 wurden 26 rassistische Vorfälle gemeldet, 2023 gingen 65 rassistische Vorfälle in die Chronik ein. Eine der Gründe für den Anstieg des Motivs Rassismus ist u.a. eine vermehrte Meldung rassistischer Propaganda. Im Jahr 2023 wurden dem Register mehr Aufkleber gemeldet, die sich gegen geflüchtete Menschen richten oder die rassistische Stereotype zeigen, weswegen das Register Steglitz-Zehlendorf diese in die Motivkategorie Rassismus eingeordnet hat (2023: 33 rassistische Sticker, 35 Sticker zu rechter Selbstdarstellung).

Zudem bilden sich in den rassistischen Vorfällen von 2023 Alltagsrassismus und strukturelle Benachteiligung ab. 14 der 21 gemeldeten Beleidigungen und Pöbeleien waren rassistisch motiviert und 10 der insgesamt 13 strukturellen Benachteiligungen gingen auf Rassismus zurück.

Im Vergleich zu den anderen Berliner Bezirken sind die Zahlen der Meldungen in Steglitz-Zehlendorf relativ gering. Steglitz-Zehlendorf als der drittgrößte Bezirk Berlins, ist weniger besiedelt ist als z.B. die Nachbarbezirke Charlottenburg-Wilmersdorf oder Tempelhof-Schöneberg. Im Randbezirk Steglitz-Zehlendorf gibt es ruhigere Wohnviertel als in den belebten Innenstadtbezirken. Dies macht sich auch in den Zahlen bemerkbar.

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