
Lichtenberger Jahresbericht 2024 veröffentlicht
Erstarkende neonazistische Jugendkultur, Einschüchterungsversuche gegen Jugendfreizeiteinrichtungen und steigende rassistische Übergriffe
Lichtenberg ist seit über 30 Jahren ein Bezirk mit einer aktiven und organisierten extrem rechten Szene. Diese konnte in den letzten Jahren durch zivilgesellschaftliches Engagement, antifaschistische Strukturen und Problem-bewusstes Handeln der Lokalpolitik zurückgedrängt werden.
Register Lichtenberg
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Einbecker Straße 85
10315 Berlin
Erstarkende neonazistische Jugendkultur, Einschüchterungsversuche gegen Jugendfreizeiteinrichtungen und steigende rassistische Übergriffe
In Lichtenberg tauchen immer wieder Aufkleber oder Graffiti auf, die diskriminierende oder extrem rechte Botschaften verbreiten. Oft ist solche Propaganda auf den ersten Blick nicht eindeutig zu erkennen. Diese Broschüre soll dabei helfen, Zeichen und Symbole zu identifizieren, ihre Bedeutung zu verstehen und gegen Hass und Hetze vorzugehen. ...
Im Juni dieses Jahres wurden in der Nacht wiederholt Steine auf die Unterkünfte von Geflüchteten im Bezirk Hohenschönhausen geworfen. Diese Angriffe zielten insbesondere auf die Containerunterkünfte, in denen Geflüchtete und ihre Familien untergebracht sind. Berichten zufolge stammen die Wurfgeschosse aus nahegelegenen Gebüschen und trafen das Blechdach der provisorischen Behausungen. ...
Antiziganismus ist eine spezifische Form des Rassismus, der sich gegen Sinti*zze und Rom*nja sowie gegen Personen, die als „Z-Wort“ stigmatisiert werden, richtet. Antiziganismus hat eine lange Geschichte in unserer Gesellschaft. Hundertausende Sinti*zze und Rom*nja wurden während des Nationalsozialismus ermordet.
Am Spielplatz im Stadtpark Lichtenberg wurde auf einem Mülleimer eine rassistische Parole in Form eines "Ausländer raus!"-Schriftzuges entdeckt.
Am Eingang Oberseepark, im Lindenweg Ecke Waldowstraße wurde auf einem Schild eine "1161"-Schmiererei entdeckt. Die Zahlenkombination „1161“ richtet sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten und meint "Anti-Antifaschistische-Aktion". Zudem wurde auch ein rassistisches "White Power"-Symbol bzw. ein Keltenkreuz auf dem Schild angebracht.
In der Rummelsburger Bucht wurde auf einer Sitgelegenheit eine „1161“-Schmiererei in Kombination mit einem "EHL" (="Einheit Lichtenberg")-Schriftzug entdeckt. Die Zahlenkombination „1161“ richtet sich gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten und meint "Anti-Antifaschistische-Aktion".
An der Tramhaltestelle Tramhaltestelle Hansastraße Ecke Malchower Weg wurde ein Aufkleber aus einem bekannten Neonaziversand mit dem Motiv "Remigration jetzt!" entdeckt und entfernt.