Halbjahresbericht Lichtenberg 2025: Eine rechte Jugendkultur am wiedererstarken
Deutliche Zunahme von Propaganda gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten, gestiegene Bedrohungen und Angriffe
Im ersten Halbjahr 2025 dokumentierte das Lichtenberger Register 476 Vorfälle (Stand: 28. Juli 2025) Dies bedeutet einen starken Zuwachs – nahezu eine Verdopplung der Zahlen - im Vergleich zum Vorjahr (1. Halbjahr 2023: 256 Vorfälle, 1. Halbjahr 2024: 286 Vorfälle). Besonders auffallend war neben dem Zuwachs von Propagandameldungen auch die Verdopplung der Bedrohungen und ein deutlicher Anstieg an Angriffen. Häufig wurde dabei versucht, politische Gegner*innen der extremen Rechten einzuschüchtern. Insbesondere lose Cliquen von rechtsaffinen Jugendlichen und jungen Neonazis sorgten mit zahllosen anti-antifaschistischen Schmierereien für eine verstärkte Präsenz in den Sozialräumen. Oft ist nicht ersichtlich, ob oder welchen extrem rechten Gruppierungen diese Jugendlichen zuzuordnen sind. Diese neuerliche Attraktivität der extrem rechten Erlebniswelten für viele Jugendliche macht sich auch im Bezirk Lichtenberg zunehmend an Schulen, in Jugendfreizeiteinrichtungen und im öffentlichen Raum bemerkbar. Wir erhalten verstärkt Meldungen und Berichte von entsprechenden Vorfällen in diesen Kontexten.
Andererseits nehmen wir erfreulicherweise eine verstärkte Aufmerksamkeit und ein erhöhtes Engagement der Zivilgesellschaft, der Parteien und auch des Bezirksamtes gegenüber der Thematik der wiedererstarkenden extrem rechten Aktivitäten im Bezirk wahr. Es gab in der ersten Jahreshälfte sowohl von unseren Kolleg*innen der Fach- und Netzwerkstelle LichtBlicke als auch der Lichtenberger Registerstelle verschiedene Sensibilisierungs- und Informationsveranstaltungen zum Thema, als auch verschiedene Formate der Zivilgesellschaft z.B. Kundgebungen unter dem Motto „Rummelsburg bleibt bunt!“ bis hin zu demokratischen Initiativen einzelner Parteien.
Den ganzen Bericht zum Nachlesen finden Sie im Download Bereich. Gerne stehen wir für Fragen zur Verfügung und geben auch gerne gezielte Einschätzungen zu den Bereichen extreme Rechte/Diskriminierungen im jeweiligen Stadtteil.