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11.04.2024 Register Treptow-Köpenick

Jahresauswertung 2023 des Register Treptow-Köpenick


Cover der Auswertung 2023, oben ein Bild des Gleises des S-Bahnhof Köpenick bei dem Menschen in eine Bahn einsteigen, unten der Titel "Register Treptow-Köpenick zur Erfassung extrem rechter und diskriminierender Vorfälle - Auswertung 2023"

Im Jahr 2023 wurden 451 Vorfälle dokumentiert (2022: 350). Das entspricht einem Zuwachs von 29 %. Neben der Propaganda (+ 48) sind insbesondere die Beleidigungen, Bedrohungen und Pöbeleien stark angestiegen (+ 37). Durch den Ausbau des Melder*innen-Netzwerks konnte das Dunkelfeld im Bezirk weiter erhellt werden und so die meisten Vorfälle seit Beginn der Erfassung durch das Register Treptow-Köpenick dokumentiert werden.

Verbale Gewalt auf dem Höchststand

2023 wurden so viele Beleidigungen, Bedrohungen und Pöbeleien wie noch nie in Treptow-Köpenick gemeldet. Insgesamt 80 Vorfälle stellen nahezu eine Verdopplung zum Vorjahr dar. Dabei sind es vorwiegend die Motive LGBTIQ*-Feindlichkeit (+ 16), Antisemitismus (+ 8) und die Feindschaft gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten (+ 5), die zugenommen haben. Rassismus ist nach wie vor das Hauptmotiv, jedoch gab es hier keine Veränderung zum Vorjahr.

Queere Menschen und politische Gegner*innen im Fokus

Am stärksten sind die Vorfälle in den Bereichen LGBTIQ*-Feindlichkeit (+ 36) und Feindschaft gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten (+ 34) gestiegen. Schon in den Jahren 2021 und 2022 verzeichneten die Register ein Anstieg der Queerfeindlichkeit, aber im Jahr 2023 war dieser nochmals größer als in den Jahren zuvor. Dabei sind die verbalen Anfeindungen stark gestiegen (+ 16), aber auch die Propaganda (+ 23). Hierbei stammt die meiste Propaganda von extrem rechten Parteien oder sie ist Teil von extrem rechten Kampagnen gegen queere Menschen. Zudem wurden 15 Vorfälle gemeldet, in denen es eine gemeinsame Adressierung mit politischen Gegner*innen der extremen Rechten gab. Auch in diesem Motivbereich ist der Anteil an Propaganda vor allem des „III. Weg“ recht hoch. Hinzu kommt noch eine große Menge an Graffitis, die sich explizit gegen Antifaschist*innen richten. Im Jahr 2023 stiegen die Angriffe (+ 3) und Beleidigungen, Bedrohungen und Pöbeleien (+ 5) auf politische Gegner*innen der extremen Rechten an.

Räumliche Verschiebung der Vorfälle

Im Jahr 2023 wurden die meisten Vorfälle in der Köpenicker Dammvorstadt (72), Köpenick Nord (56) und Friedrichshagen (48) dokumentiert. Die Dammvorstadt und Köpenick Nord verzeichneten schon im Vorjahr Zuwächse. Dieser Trend setzt sich nun fort und lässt sich auf die Aktivitäten der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“ zurückführen. Hier gibt es die meisten Vorfälle im direkten Zusammenhang mit der Partei. Hinzu kommt, dass in beiden Ortsteilen die meisten Vorfälle im Motivbereich der Feindschaft gegen politische Gegner*innen der extremen Rechten dokumentiert wurden.

„Der III. Weg“ im Jahr 2023

Die Vorfälle im Zusammenhang mit der Partei „Der III. Weg“ sind im Vergleich zum Vorjahr auf einem ähnlichen Niveau (- 5). Wie auch schon im Vorjahr lag der Schwerpunkt auf Köpenick Nord (19) und der Dammvorstadt (15), hier wurden insbesondere Aufkleber der Partei gemeldet. Über das Jahr hinweg gab es zudem Schwerpunkte für Graffitis und Schriftzüge, sowie Flyeraktionen und zwei Veranstaltungen.

Eine umfassende Analyse und viele weitere Informationen gibt es in der Jahresauswertung 2023!

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